Februar 5th, 2014 by kritiker

 

Wertung für OV

Im Jahr 2028 ist der multinationale Megakonzern OmniCorp globaler Marktführer für Robotertechnologie. Die von ihm produzierten Drohnen werden weltweit eingesetzt und sichern OmniCorp ein beachtliches Vermögen. Zu dieser Zeit versucht der engagierte Polizist Alex Murphy (Joel Kinnaman) die steigende Kriminalität und Korruption in seiner Heimatstadt Detroit mit allen verfügbaren Mitteln zu bekämpfen. Als er im Dienst schwer verletzt wird, ist dies für OmniCorp die Gelegenheit, seine umstrittene Technologie endlich auch in den USA zum Einsatz zu bringen. Der Plan ist, im von Verbrechen verwüsteten Detroit den perfekten Polizisten zu schaffen: einen Gesetzeshüter, der halb Mensch und halb Roboter ist. Als Murphy im Krankenhaus erwacht, versteht er, dass er als unverwundbarer und gleichzeitig kontrollierbarer Prototyp dieser Erfindung den Reichtum von OmniCorp vervielfachen soll. Doch mit einer Sache hat der Konzern dabei nicht gerechnet: Sein Produkt besteht, zumindest in Teilen, aus einem menschlichen Wesen, das sich nicht vollständig kontrollieren lässt. Und mit Alex Murphy hat OmniCorp eindeutig auf das falsche Versuchsobjekt gesetzt…

Kinostart: 06.02.2014

www.robocop.com

Gut gemeint, aber nur medioker gemacht: Ungeschickt erzählt, zu viel Überflüssiges, unbeholfen umgesetzt – der brasilianische Regisseur des Remakes schafft es nicht, die Spannung zu halten und den Zuschauer visuell in seinen Bann zu ziehen. Das Remake kann nicht mit dem augenzwinkernden Original mithalten. Allerdings werden einige brandaktuelle kritische Fragen gestellt: Sind vollautomatische Roboterwaffen ethisch vertretbar oder ist der vor Ort anwesende Mensch ein Regulativ, das allzu unmenschliche Massaker von Frauen und Kindern verhindern würde? Sollten Kampfroboter im Inland – und so möglicherweise auch gegen die eigene Bevölkerung – eingesetzt werden? Inwiefern berichten einige Medien im Auftrag von Rüstungsunternehmen?

 

Dezember 10th, 2013 by kritiker

 

Peter Jackson präsentiert „Der Hobbit: Smaugs Einöde“, den zweiten Film der dreiteiligen Kinofassung des nach wie vor sehr populären Meisterwerks „Der Hobbit“ von J.R.R. Tolkien. In „Der Hobbit: Smaugs Einöde“ setzt Titelheld Bilbo Beutlin das Abenteuer seiner epischen Mission fort: Zusammen mit Zauberer Gandalf und 13 Zwergen unter der Führung von Thorin Eichenschild versucht er das verlorene Zwergenreich Erebor zu befreien. Die Gefährten haben den Beginn ihrer unerwarteten Reise überstanden – auf ihrem Weg gen Osten begegnen sie nun dem Hautwechsler Beorn und im trügerischen Düsterwald einem Schwarm gigantischer Spinnen. Sie werden von den gefährlichen Waldelben gefangen genommen, können aber entkommen, erreichen Seestadt und schließlich den Einsamen Berg selbst, wo sie sich der größten Gefahr stellen müssen – einem Monster, das alle bisherigen an Grässlichkeit übertrifft: Der Drache Smaug fordert nicht nur den ganzen Mut der Gefährten heraus, sondern stellt auch ihre Freundschaft auf eine harte Probe – bis sie sich schließlich fragen müssen, ob ihre Reise überhaupt noch einen Sinn ergibt.

Kinostart: 12.12.2013

wwws.warnerbros.de/thehobbitdesolationofsmaug

Selten werden Kämpfe so erbittert geführt, sind die Auseinandersetzungen epischer – wer wird siegen in diesem erbarmungslosen Battle: die nicht enden wollenden videospielartigen Metzeleien auf der Leinwand oder der Schlaf. Fast drei Stunden ermüdet das (immerhin diesmal technisch gut gemachte) Jumpfight-and-Run und verschiebt Handlungsstränge auf die Fortsetzung, bis es an der spannendsten Stelle abrupt endet.

Dezember 1st, 2013 by kritiker

 

Charlie Veitch (30) arbeitet als Finanzberater in London. Als er 2009, während der Wirtschaftskrise, gefeuert wird, beginnt Charlie das System aktiv zu hinterfragen.
Mit einem Megaphon bricht er unmittelbar in den Alltag der Passanten ein.
Charlie stellt seine Aktionen auf You Tube und schon bald hat er über eine Millionen Klicks.
Als er auf Danny Shine trifft, treten sie gemeinsam als THE LOVE POLICE an:
„Everything is o.k.!“, so ihr ironischer Schlachtruf.
Doch schon bald trennen die beiden grundlegende Meinungsverschiedenheiten.
THE LOVE POLICE dokumentiert Charlies Weg, zeigt seine Aktionen, Mitstreiter und Widersacher.
Der Film blickt dabei hinter die öffentliche Person Charlie Veitch und betrachtet auch den Privatmenschen mit all seinen Hoffnungen, Motivationen und Ängsten.

Kinostart: 28.11.2013

http://thelovepolice.org

Wer wissen will, was passiert, wenn man versucht öffentlich seine Meinung kundzutun, wird vom Stand der Dinge unangenehm überrascht werden. Freiheiten bzw. rechtsstaatlich-demokratische Bürgerrechte wie zu Zeiten Michael Moores scheinen heute kaum noch gewährt zu werden. Und das obwohl Charles Veitch keinerlei „bedrohliche“ Botschaften verbreitet – im Gegenteil: seine Pseudoironie ist schwammig, der Wissensstand gering, seine Integrität bezüglich kritischem Denken mehr als fragwürdig.

November 7th, 2013 by kritiker

 

Wertung für OmU

Nach einem langen Tag voller Castings ist der Pariser Theaterregisseur Thomas (Mathieu Amalric) kurz davor, alles hinzuwerfen. Keine der Schauspielerinnen, die sich ihm präsentieren, entspricht seinen Vorstellungen. Dann taucht Vanda (Emmanuelle Seigner) auf. Vanda scheint all das zu verkörpern, was Thomas zutiefst verabscheut: Sie ist naiv und einfältig, und würde vor nichts zurückschrecken, um die Rolle zu bekommen. Nur sehr widerwillig lässt er sie überhaupt vorsprechen. Während der Probe beginnt zwischen beiden ein intensives Spiel, das die heimlichsten Leidenschaften weckt…

Kinostart: 21.11.2013

www.venusimpelz-derfilm.de (demnächst)

Polanski verfilmt erneut ein Bühnenwerk, diesmal auf Grundlage eines Broadway Theaterstücks, das wiederum von Sacher-Masoch adaptiert wurde. Sein Alter Ego Mathieu Amalric (Schmetterling und Taucherglocke) imitiert Mimik und Pose des jungen Polanski, aber der Inszenierung mehr abzugewinnen als das Kreisen um Polanskis Psyche in Form eines launigen Kammerspiels ist kaum möglich. Die burleske Etüde bleibt oberflächlich, harmlos und zu wenig gegenwartsrelevant, auch wenn die Schlussszene grandios einlöst, was durchgehend mitschwingt.

November 7th, 2013 by kritiker

 

In einer Welt der Zukunft, in der die Erde von Aliens bedroht wird, sucht das internationale Militär verzweifelt nach einem militärischen Genie, dem es gelingen kann, die überlegene Flotte des übermächtigen Gegners zu besiegen. Dazu rekrutiert Commander Mazer Rackham (Ben Kingsley) potentielle Kandidaten bereits im Kindesalter, um sie in einer Militärschule im All isoliert auf den Kampf gegen die Außerirdischen vorzubereiten. Trainiert werden die Kinder vom hochdekorierten Colonel Hyrum Graff (Harrison Ford), der immer auf der Suche nach einem würdigen Nachfolger für den legendären Commander Mazer Rackham ist. Unter den Kindern ist auch Andrew „Ender“ Wiggin (Asa Butterfield), ein ganz normaler Junge. Schon in kürzester Zeit meistert er die kompliziertesten und schwierigsten Aufgaben im Kampfsimulator und beweist großes strategisches Geschick. Plötzlich ruhen alle Hoffnungen auf die Rettung der Erde auf den Schultern dieses schüchternen und verschlossenen Jungen, der sich nichts sehnlicher wünscht als eine normale Kindheit. Wird die Rechnung des Militärs aufgehen? Oder wird das Kind unter der Last des Drills, der Einsamkeit und der Verantwortung zerbrechen?

Kinostart: 24.10.2013

www.enders-game-film.de 

Technisch gut gemachter Sci-Fi mit Denkansätzen. Ein elfjähriges „militärisches Genie“, das sogar rückwärts bis drei zählen kann, durchläuft eine militärische Ausbildung inklusive immer gleicher Stereotype. Das zieht sich über 2/3 der Gesamtlänge. Immerhin hat man sich ein paar unreife Gedanken über psychische Vergewaltigung in Kinderbootcamps, zukünftige Militärtechnik und Manipulation der Bediener gemacht. Jedoch nur bedingt kritisch und kaum emotional nachvollziehbar inszeniert. Monstrosität wird verharmlosend dargestellt und könnte schlimmstenfalls sogar als Notwendigkeit verstanden werden, es bleibt ein ungutes Gefühl.

Das kindliche „Genie“, mit Kommandogewalt über die gesamte irdische Weltraumflotte, findet heraus, dass es gut gewesen wäre, mit den Aliens einfach mal zu kommunizieren, bevor ihr Heimatplanet, auf dem sie friedlich gewohnt haben, von ihm präventiv vernichtet wurde. Er selbst wurde manipuliert, ansonsten hätte er natürlich niemandem Aua gemacht, das wäre ja auch völlig unmilitärisch. So weit so naiv harmlos das gedimmte Licht im Offiziersoberstüberl, würde nicht dauernd wiederholt, dass das Opfern der eigenen Leute (für eine coole Taktik) eine prima Sache sei. Die Romanvorlage wird Offiziersanwärtern vom US-Marine-Corps offiziell als Lesestoff empfohlen.

August 29th, 2013 by kritiker

 

Wertung für OmU

Seit 12 Monaten müssen der DEA Agent Bobby Trench (DENZEL WASHINGTON) und der U.S. Naval Intelligence Officer Michael Stigman (MARK WAHLBERG) nun schon gegen ihren Willen zusammenarbeiten, denn die beiden wurden undercover in ein Drogen-Syndikat eingeschleust. Jeder der beiden misstraut seinem Partner mindestens genauso sehr wie den Kriminellen, die sie zur Strecke bringen sollen. Als ihr Versuch, ein mexikanisches Drogenkartell zu unterwandern und Millionen von Dollar sicher zu stellen, schief geht, werden Trench und Stigman plötzlich von ihren Vorgesetzten fallen gelassen. Jetzt, da jeder sie im Gefängnis oder tot sehen will, gibt es nur noch eine Person, auf die sie sich verlassen können – auf den jeweils anderen. Zum Leidwesen ihrer Verfolger. Denn die müssen bald feststellen, dass gute Jungs, die jahrelang so getan haben, als wären sie böse Jungs, nebenbei auch ein paar entsprechende Tricks aufgeschnappt haben…

Kinostart: 26.09.2013

www.2guns.de

Und auch dieser Actionfilm lebt durch Marc Wahlberg, ansonsten eher schlichte Durchschnittskost.

Im Hollywoodfilm funktioniert das Prinzip des Aufeinanderhetzens der Bad Guys – bis sie sich gegenseitig wegballern. Hoffentlich verwechseln US-Strategen Filmdrehbücher nicht mehr allzu oft mit einer sehr viel komplexeren Realität, in der die Opfer von Stellvertreterkriegen unschuldige Zivilisten und gesunder Menschenverstand sind.

 

 

 

August 16th, 2013 by kritiker

 

Sie experimentiert beim Masturbieren gern mit Gemüse. Körperhygiene ist ihrer Ansicht nach weit überschätzt. Sie provoziert ihre Umwelt, indem sie ganz unmädchenhaft ausspricht, was andere nicht einmal zu denken wagen: Das ist Helen Memel! Helen (CARLA JURI) ist eine Herausforderung für ihre geschiedenen Eltern (MERET BECKER und AXEL MILBERG) – und wünscht sich doch nichts sehnlicher, als eine wiedervereinte Familie. Geborgenheit findet sie nur bei ihrer Freundin und Blutsschwester Corinna (MARLEN KRUSE), mit der sie kein gesellschaftliches Tabu auslässt. Als Helen sich eines Tages bei einer missglückten Intimrasur verletzt, muss sie ins Krankenhaus. Dort ist sie nicht nur für Chefarzt Prof. Notz (EDGAR SELGE) ein ungewöhnlicher Fall. Ihr ungestümer Witz und ihre Wahrhaftigkeit machen sie zu einer Sensation im ganzen Krankenhaus. Helen wittert die Chance, ihre Eltern am Krankenbett wieder zu vereinen und findet in ihrem Pfleger Robin (CHRI-STOPH LETKOWSKI) einen Verbündeten, dem sie dabei gehörig den Kopf verdreht…

Kinstart: 22.08.2013

www.feuchtgebiete-film.de

So lustig gehts in provinziell-kleinbürgerlichen Oberstüberln zu, wo mit blutigen Tampons und Analfisteln noch skandalumwitterte Aufmerksamkeit erregt werden kann. Immerhin zeigen sich bei Charlotte Roche Ansätze von Personality, bekloppte und unaesthetische, aber in Anbetracht der momentanen, noch spießigeren, gleichgeschalteten, deutschen Verhältnisse ist das mehr als erwartbar; zudem filmisch gut umgesetzt.

 

August 4th, 2013 by kritiker

 

Wertung für OV

„Das ist das Ende“ erzählt die Geschichte von sechs Freunden, die sich gefangen in einem Haus wiederfinden, nachdem eine Reihe mysteriöser Vorfälle Los Angeles katastrophal verwüstet hat. Während sich die Menschen draußen allmählich wieder berappeln, wird die Freundschaft der sechs Eingeschlossenen angesichts schwindender Vorräte und des einsetzenden Lagerkollers auf eine harte Probe gestellt. Dann aber müssen sie das Haus verlassen und sich ihrem Schicksal und der wahren Bedeutung von Freundschaft und Wiedergutmachung stellen.

Kinostart: 08.08.2013

www.das-ist-das-ende.de

Das Amüsement über den anfänglich herrlich verblödet-albernen Humor wird mit primitiven Verdammnisfantasien und den immer gleichen Missio-gähn-ierungbemühungen bestraft. Als aufgeklärter Europäer geht man davon aus, dass es sich um sarkastische Kritik am US-amerikanischen Konservativismus handeln müsse, aber selbst wenn dem so wäre, ist die einfältige Darstellung einfältiger Weltbilder nicht sonderlich originell.

 

Juli 11th, 2013 by kritiker

 

Kinostart: 01. August 2013

Im Auftrag des russischen Geheimdienstes soll Top-Spion Grégory Lioubov (Jean Dujardin) belastendes Material gegen einen mächtigen russischen Oligarchen (Tim Roth) beschaffen, der vom mondänen Monaco aus sein Imperium steuert. Vor Ort wird Finanzjongleurin Alice (Cécile de France) als Undercover-Agentin für die Mission rekrutiert. Als er sich ihrer Loyalität nicht mehr sicher ist, bricht Grégory die goldene Regel und nähert sich Alice – der Beginn einer verhängnisvollen Affäre mit ungewissem Ausgang. Denn neben den Russen spielt auch die CIA ein doppeltes Spiel, das sich in Moskau zu einem packenden Machtkampf ausweitet.

www.die-moebius-affaere.de

Spionage-Liebesthriller mit Jean Dujardin. Die französische Variante des Agentenfilms – Amour, Glamour, Geld, Macht und Tragédie. Manchmal fehlt dramaturgische Dichte, dann wird zu sehr das Klischee bemüht. Nicht spektakulär, aber auch nicht dumm.

 

 

Mai 23rd, 2013 by kritiker

 

Wertung für OV

Zwei Jahre sind vergangen. Phil (Bradley Cooper), Stu (Ed Helms) und Doug (Justin Bartha) genießen daheim ihr beschauliches Leben. Die Tattoos sind entfernt, die Videos gelöscht. Als die Jungs zuletzt vom Katastrophenmagnet Leslie Chow (Ken Jeong) gehört haben, saß er in einem thailändischen Gefängnis. Seit er ihnen nicht mehr in die Quere kommt, haben sich die Jungs vom K.-o.-Tropfen-Nebel auf dem Streifzug durch die finstersten Viertel von Las Vegas und auch von der Entführung und der bleihaltigen Flucht vor dem Drogendealersyndikat quer durch Bangkok recht gut erholt. Nur ein Mitglied des Wolfsrudels ist nach wie vor unzufrieden: Das schwarze Schaf Alan (Zach Galifianakis) hat immer noch kein Ziel vor Augen – er pfeift auf seine regelmäßige Dosis Medikamente und lässt seinen Impulsen freien Lauf … was bei Alan nur bedeuten kann, dass er wider besseres Wissen total ausflippt, bis ihn eine persönliche Krise schließlich doch dazu bringt, die Hilfe zu akzeptieren, auf die er dringend angewiesen ist. Und damit Alan den ersten Schritt zur Besserung auch wirklich vollzieht, braucht er die Unterstützung seiner drei besten Freunde.

Kinostart: 30.05.2013

www.hangoverpart3.com

Sehr komisches erstes Drittel, mittelmäßiger Mittelteil, extrem abturnendes letztes Drittel, Bonbon im Abspann.

 

 

 

 

Mai 22nd, 2013 by kritiker

 

Niko ist Ende zwanzig und hat vor einiger Zeit seinem Studium ade gesagt. Seitdem lebt er in den Tag hinein, driftet schlaflos durch die Straßen seiner Stadt und wundert sich über die Menschen seiner Umgebung. Niko ist ein Flaneur und Zuhörer, dem die Menschen ihre Geschichten erzählen. Mit stiller Neugier beobachtet er sie bei der Bewältigung des täglichen Lebens. Bis zu diesem turbulenten Tag: Seine Freundin zieht einen Schlussstrich, sein Vater dreht ihm den Geldhahn zu und ein Psychologe attestiert ihm „emotionale Unausgeglichenheit“. Eine sonderbare Schönheit namens Julika konfrontiert ihn mit den Wunden der gemeinsamen Vergangenheit, sein neuer Nachbar schüttet ihm bei Schnaps und Buletten sein Herz aus und in der ganzen Stadt scheint es keinen „normalen“ Kaffee mehr zu geben. Sollte Niko nach diesem Tag wirklich seine „Komfortzone“ verlassen und sein Leben ändern? Kriegt er am Ende vielleicht Julika? Und sogar die heißersehnte Tasse Kaffee?

DVD, Blu-ray Start: 24.05.2013

www.ohboy.x-verleih.de

Gerster trifft den Ton, das Werk ist in seiner Einfachheit stimmig. Resignation und Depression in schwarzweiß, anstatt energiegeladener Änderungsversuche, entsprechen staatlich verordneter Unterordnung und Angepasstheit. Der Spiegel, der hier vorgehalten wird, kratzt an keinen unbequemen Wahrheiten und ist prädestiniert für größtmöglichen Konsens. Die Genauigkeit der Adaption an momentane Umsetzungsmöglichkeiten lässt auf Zukünftiges, wünschenswerterweise Mutigeres hoffen.

Mai 15th, 2013 by kritiker

 

In „Der große Gatsby“ kommt der hoffnungsvolle Nachwuchsautor Nick Carraway im Frühjahr 1922 aus dem Mittelwesten nach New York City, das von lockeren Moralvorstellungen, Jazz-Glamour, mächtigen Alkoholschmugglern und ins Astronomische steigenden Aktien geprägt wird. Auf seiner Suche nach dem amerikanischen Traum wird Nick der Nachbar des geheimnisvollen, rauschende Feste feiernden Millionärs Jay Gatsby. Auf der anderen Seite der Bucht wohnt seine Cousine Daisy mit ihrem Mann, dem blaublütigen Frauenhelden Tom Buchanan. So erlebt Nick die faszinierende Welt der oberen Zehntausend und lernt ihre Illusionen, Romanzen und Täuschungsmanöver kennen. Von außen und von innen beobachtet Nick diese Welt, die ihn zu der Geschichte einer unmöglichen Liebe, unzerstörbarer Träume und eines tragischen Autounfalls inspiriert – womit er auch uns, unserer Gegenwart und unseren aktuellen Problemen den Spiegel vorhält.

Kinostart: 16.05.2013

wwws.warnerbros.de/thegreatgatsby

Die erste Hälfte überschlägt sich vor überambitionierter Poppigkeit – ohne Gespür für die Plotpoints. Später schimmert, wie unabsichtlich, die Story durch, als ob der Regisseur kurzzeitig vergessen hat seine stillosen Aufdringlichkeiten in den Vordergrund zu spielen – dann entfalten Fitzgeralds Erzählung und das Ensemble die größte Kraft.