Gelungene Inszenierung von Cary Fukunaga, die Platz für Empfindungen zwischen den Zeilen lässt. Vorzüglich filigranes, zurückgenommenes Schauspiel.
Gut besetztes Politdrama über die Geplänkel hinter den Wahlkampfkulissen. Ein irreligiöser US- Präsidentschaftskandidat, der überzeugend ethisch korrekte Standpunkte vertritt – schön wärs ja. Leider lassen sich auch hier immer noch zu viele Wähler vom ewigen Intrigentheater verwirren, anstatt den Blick auf dem Ball zu halten: den vernünftigen, idealistischen Inhalten jenseits gieriger Verlogenheit.
Dänische Barbarenanimation. Kommt teilweise etwas pubertär daher, aber die Sprüche sind erträglich, die Gestaltungsdetails originell und die Story nett, wenn auch flach. Die Figuren sind ungewohnt sexy. Macht Spaß.
Kinostart: 22.12.2011
BOUM! Guy Ritchie zeigt wo der Hammer hängt und trifft immer wieder den Nagel tief im Sehnerv. Hier stimmt alles: Tempo, Witz, Action, Stil, Schauspiel, Waffenhändler, die um des Profites willen Kriege provozieren – etwas mehr Philosophie, Erleuchtung und höhere Erkenntnisse – der Film wäre schwer zu toppen. An diesem Weltklasse-Popcornkino-Feuerwerk wird sich Zukünftiges messen müssen. Unbedingt auf großer Leinwand gucken.
Schöne Bilder, in denen sich die Dramaturgie verliert. Wenn auch filmtechnisch gut umgesetzt, bleibt die Geschichte platt, grob klischeehaft und berührt zu wenig. Shakespeare als dummen Proleten darzustellen ist primitiv, vieles wird entgegen historischer Beweise einfach plump behauptet. Das Thema an sich ist interessant: der Blick hinter die Kulissen offenbart Zensur und Kampf um Wahrheit, der bis heute andauert. Emmerich musste sich auch selbst schon Plagiatsvorwürfen bzgl. „The Day After Tomorrow“ stellen. Meist wird leichtfertig übersehen, dass nichts mehr wirklich Herausragendes erschaffen wird, wenn Diebstahl geistigen Eigentums nicht sanktioniert wird, bzw. die wahren Urheber nicht entlohnt und originale Gedanken banalisiert werden. Der Wert neuer Ideen für die Gesellschaft wird fatalerweise völlig unterschätzt.
Remake des schwedischen Vampirfilms „So finster die Nacht“. Von der Freizügigkeit, Subtilität und den feinen Zwischentönen des Originals ist der simpel grobschlächtige US-Nachahmungsversuch weit entfernt. Die dünne Story schleppt sich dahin, das Ende entschädigt einigermaßen. Und mal wieder wurde eine Geschichte banalisiert.
Kinostart: 15.12.2011
Schweighöfer als Frau. Hat lustige Momente, aber man wünscht sich, dass die piefige Kleingeistigkeit überwunden wird, die vielen deutschen Komödien anhaftet. Abgesehen von Unlogik, Klischees, Doofheit und Peinlichkeiten: im deutschen Vergleich dank Schweighöfer trotzdem annehmbar.
Oberflächliche 60er-Jahre-Südstaaten Idealisierung, die sich als Sozialkritik tarnen will, in der übelster Rassismus irgendwie nicht ganz OK ist, aber als Teil eines konstruierten Klischee-Lifestyles trotzdem durchzugehen scheint. Das „Master and Servant“ Denken wird prinzipiell nicht in Frage gestellt, solange die „Neger“ nur etwas besser behandelt werden.
Kinostart: 18.12.2011
Nur für Hartgesottene. In den Sechzigern noch als Folter verboten, wird heute dafür Eintritt verlangt: Die Stimmen der Hamster wären noch auszuhalten, würden sie nicht furchtbare „Lieder“ covern. Auch wenn der Film für Kleinstkinder gedacht ist, hätten Dramaturgie und Originalität nicht geschadet.
Kinostart: 15.12.2011
Agententhriller. Gut gemachte Unterhaltung mit Action, Humor und einfallsreichen Gadgets, was will man mehr? Vielleicht eine Story, in der es um irgendetwas Relevantes geht, anstatt immer nur den Superbösewicht, der die Welt atomisieren will. Trotzdem geht man mit einem guten Gefühl aus dem Kino und kann gut gelaunt und voller Energie die Erde noch etwas effektiver verpesten, äh retten natürlich.
http://happyfeettwo.warnerbros.com
Kinostart: 01.12.2011
Wer gerne die schlechtesten Songs der letzten Jahrzehnte miserabel nachgesungen und Pinguine gleichgeschaltet „tanzen“ sehen will, ist hier richtig. In der Realität lassen sich Tiere glücklicherweise nicht in Massen zum Gleichschritt herabwürdigen. Wahrheit, auch auf Metaebenen, wurde penibelst vermieden: die Ursachen des Gletscherschmelzens, die Unterscheidung von Helfern bei und Verursachern von Ölverseuchungen und die Zusammenhänge zwischen blindem Gehorsam und globaler Katastrophe. Es hätte alles so nahe gelegen, aber man wird nur mit weichgespültem Einheitsbrei abgespeist. Echte Freude kam bei den Kindern im Kino erst mit den 3D-Luftblasen im Abspann auf.
http://www.paranormalmovie.com
Der dritte Teil ist nicht so gut wie der erste, aber besser als der zweite. Das Konzept funktioniert, obwohl man ahnt, was einen erwartet. Die Macher wissen was sie tun und man begibt sich auf eine unterhaltsame, wenn auch belanglose Geisterbahnfahrt. Vorsicht, der Horror wirkt nach.