Wertung für OV
Kinostart: 20.07.2023
Im Barbie-Land zu leben bedeutet, ein perfektes Dasein an einem perfekten Ort zu führen. Außer natürlich, man steckt gerade in einer existenziellen Krise. Oder man ist ein Ken.
Darsteller: Margot Robbie & Ryan Gosling, America Ferrera, Kate McKinnon, Michael Cera, Ariana Greenblatt, Issa Rae, Rhea Perlman und Will Ferrell, Ana Cruz Kayne, Emma Mackey, Hari Nef, Alexandra Shipp, Kingsley Ben-Adir, Simu Liu, Ncuti Gatwa, Scott Evans, Jamie Demetriou, Connor Swindells, Sharon Rooney, Nicola Coughlan und Helen Mirren
Regie: Greta Gerwig
Anstatt Geschlechterklischees zu überwinden, werden sie potenziert und als Ideal beworben. Genau so will es das plutokratische Establishment: Teile und herrsche. Gemeinsames Eintreten für bessere Verhältnisse soll mit allen Mitteln verhindert werden: Trennung durch identitären Sexismus, Schwächung durch ständigen Kleinkrieg untereinander, Konsum als Ersatzbefriedigung.
Bösartig wird es, als die Identifikationsfiguren – ausgerechnet wenn Mitgefühl, Individualität und Harmoniebedürfnis mittels Liedern Ausdruck verliehen wird – Hingabe hinterhältig ausnutzen, um Machtgier, Uniformierung und ideologische Gleichschaltung als erstrebenswert zu propagieren.
Totalitäres muss nur knallbunt verpackt werden, dann bewerben die Erfüllungsgehilfen der Massenmedienmaschinerie es mit Begeisterung.
Wertung für OmU
Kinostart: 24.08.2023
Während der Silvesterfeierlichkeiten in Baltimore erschießt ein Scharfschütze von einem Hochhausbalkon 29 Menschen. Als die junge Polizistin Eleanor an den Schauplatz dieses brutalen Verbrechens gerufen wird, erkennt FBI-Agent Lammark, dass die psychisch vorbelastete Kollegin die einzige zu sein scheint, die sich in den unbekannten Killer hineinversetzen kann. Deshalb will er sie, trotz ihrer Unerfahrenheit, spontan in seiner Sondereinheit haben, die den Amokschützen schnellstmöglich fassen soll. Ein verzweifelter Wettlauf gegen die Zeit beginnt. Während sich die Ermittler noch mit falschen Spuren und internen Kompetenzstreitigkeiten herumschlagen, richtet der unberechenbare Täter ein weiteres Blutbad in einem Einkaufszentrum an. Der Druck auf das Fahndungsteam wächst. Wird es Eleanor gelingen, die Dämonen ihrer eigenen dunklen Vergangenheit zu überwinden und den rätselhaften Massenmörder aufzuspüren, bevor er noch weitere Menschen auf dem Gewissen hat?
Mit Shailene Woodley, Ben Mendelsohn, Jovan Adepo, Ralph Ineson
Regie: Damián Szifron
Drehbuch: Damián Szifron, Jonathan Wakeham
Spannender Thriller, in dem Lobbyisten Wahrheitssuche nicht verhindern können.
Wenn doch nur auch in der Realität Massenmorde durch Scharfschützen so gewissenhaft aufgeklärt würden, insbesondere wenn sie zum Sturz von demokratisch gewählten Regierungen beigetragen haben. Solange sich Politik und Medien vom militärisch industriellen Komplex dominieren lassen, fließt weiterhin Steuergeld für Blut in Strömen.
Wertung für OV
Kinostart: 15.06.2023
Asteroid City, irgendwo im Nirgendwo der USA in den Fünfzigerjahren. Das Programm der Junior Stargazer bekommt ein kurzfristiges Update, als ein weiterer Besucher von außerhalb in die Stadt kommt. Von sehr weit außerhalb. Bringt das Alien eine Botschaft des Universums oder hat es gar Antworten auf existenzielle Fragen? Vielleicht. Sicher ist, dass Asteroid City vorsichtshalber vom Militär zur Sperrzone erklärt wird, und so stecken Witwer Mitch Campbell (Jason Schwartzman) und seine vier Kinder in dem abgelegenen Nest fest. Während sich sein Schwiegervater (Tom Hanks) um die Enkel kümmert, Amerikas Wissen über den Weltraum ins Wanken gerät und im Hintergrund Atombomben getestet werden, freundet sich Mitch mit einer Schauspielerin an (Scarlett Johansson). Wenn da nur nicht dieses Gefühl wäre, dass das Alien kein Überbringer guter Nachrichten ist
Besetzung: Jason Schwartzman, Scarlett Johansson, Tom Hanks, Jeffrey Wright, Tilda Swinton, Bryan Cranston, Edward Norton, Adrien Brody, Liev Schreiber, Hope Davis, Stephen Park, Rupert Friend, Maya Hawke, Steve Carell, Matt Dillon, Hong Chau, Willem Dafoe, Margot Robbie, Tony Revolori, Jake Ryan, Jeff Goldblum
Drehbuch: Wes Anderson
Basierend auf einer Idee von: Wes Anderson, Roman Coppola
Regie: Wes Anderson
Produktion: Wes Anderson, Steven Rales, Jeremy Dawson
In Zeiten existenzbedrohlicher (zumindest für Freigeister) Einschränkungen von Kunst- und Meinungsfreiheit ist die Freude selbst über marginale und möglicherweise falsch interpretierte Symboliken groß. Allegorien über die Conditio Humana im Zeitalter der Bewusstwerdung sind evolutionäre Notwendigkeit.
Für die Einsichten, die Wes Anderson in einem Satz oder einer Situation erzählt, brauchen Mainstream Autoren ganze Filme. Nonchanlant mutig beschreibt er die Antipole zu Aufklärung und Selbstbestimmung, lehnt staatlich verordnete Quarantäne plus Unterdrückung unbequemer Wahrheiten ab – mit klarer Ansage im Wiederholungsfall. Das Setting in den Fünfzigern versinnbildlicht die Bemühungen gewisser Konzern- und sonstiger Lenker Meinungskorridore wieder McCarthy-esk zu verengen, um Konsumenten so fremdgesteuert und untertänig mitläuferisch wie damals zu halten.
Eine humoresk steife Hymne an die heilsame Kraft träumerischer Fantasie.
Wertung für OmU
Kinostart: 30.03.2023
In *DUNGEONS & DRAGONS: EHRE UNTER DIEBEN *bricht der musikalische Langfinger Edgin (Chris Pine) in ein beispielloses Abenteuer auf. Unterstützt wird er dabei von einem bunten Team aus Außenseitern mit ungewöhnlichen Talenten: Barbarin Holga (Michelle Rodriguez), Zauberer Simon (Justice Smith), Druidin Doric (Sophia Lillis) und Paladin Xenk (Regé-Jean Page) könnten unterschiedlicher nicht sein. Als Gegenspieler hat sich der gerissene Forge (Hugh Grant) in Position gebracht. Das gemeinsame Ziel aller Parteien: eine verlorene Reliquie wiederzubeschaffen. Doch die Dinge gehen natürlich gewaltig schief, als sich die Grenzgänger mit den falschen Leuten anlegen.
REGIE Jonathan Goldstein und John Francis Daley
DREHBUCH Jonathan Goldstein und John Francis Daley sowie Michael Gilio
STORY Chris McKay und Michael Gilio
DARSTELLER Chris Pine, Michelle Rodriguez, Regé-Jean Page, Justice Smith, Sophia Lillis, Chloe Coleman, Daisy Head und Hugh Grant
PRODUZENTEN Jeremy Latcham, p.g.a., Brian Goldner, Nick Meyer
So macht Popcornkino Spaß: Witzige Ideen, kritisches Hinterfragen von Autoritäten und Meinungsvorgaben, stimulierende Metaebenen.
Wertung für OV
Kinostart: 16.03.2023
Mit „Shazam! Fury of the Gods“ setzt New Line Cinema die Geschichte von Teenager Billy Batson fort, der sich in sein erwachsenes Superhelden-Alter-Ego Shazam verwandelt, sobald er das Zauberwort „Shazam!“ ausspricht.
Regie: David F. Sandberg
Verhandlungen bringen nichts, denn der Feind ist „böse“ und Dummheit ermächtigt zu Gewalt, wenn man im Herzen vorgeblich „gut“ ist.
Praktisch, denn statt universellen Werten wie Menschenrechten legen Mächtige (Medien-, Pharma-, Öl-, Rüstungskonzerneigner u.a.) je nach Profitinteressen fest, was „gut“ und „böse“ ist. Differenzierungen, bzw. Denken an sich – unerwünscht. Das ist nicht nur ermüdend stumpfsinnig, sondern gefährlich.
Wertung für OV
Kinostart: 09.02.2023
Es soll eine Auszeit vom Alltag für die Familie sein – der Urlaub in der einsam gelegenen Holzhütte, abgeschnitten von der Außenwelt. Doch dann tauchen vier unheimliche Fremde auf und zwingen sie zu einer unmöglichen Entscheidung: Was – und wen – sind sie bereit zu opfern, um das Ende der Welt abzuwenden?
Besetzung: Dave Bautista, Jonathan Groff, Ben Aldridge, Nikki Amuka-Bird, Kristen Cui, Abby Quinn und Rupert Grint
Drehbuch: M. Night Shyamalan und Steve Desmond & Michael Sherman basierend auf dem Roman „The Cabin at the End of the World“ von Paul Tremblay
Regie: M. Night Shyamalan
Ein allmächtiges Fantasiewesen, das massenmörderisch apokalyptische Zustände erschafft, damit ein schwules Pärchen gezwungen wird, sich gegenseitig zu ermorden.
Eindimensional erzählt, ohne Hinterfragen und Kritik.
Heuchelei lässt sich an Reaktionen auf religiös ideologische Menschenverachtung messen: Wer sich wohlstandsübersättigt wegen fehlender Toiletten für neue diverse Geschlechter aufregt, aber institutionalisierte Homophobie und grundrechtsfeindliche Entwicklungen gehorsam hinnimmt oder sogar rechtfertigt, entlarvt sich selbst.
Ob die Tendenz regierender Politiker nach unten zu treten (Bevölkerung frieren lassen, in Armut und Kriege treiben) und nach oben zu buckeln (Konzernbesitzer mit Steuergeld zuschütten) auf ebensolcher sadistisch religiösen Prägung, Unfähigkeit zu verhandeln, Korruption oder was auch immer fußt, sollte nicht nur wissenschaftlich untersucht werden.
Kinostart: 02.02.2023
Eine entlegene Insel, ein Hauch von Mystik und zwei ganz unterschiedliche Paare: Leyla (Mala Emde), Tristan (Jonas Dassler), Fabienne (Maryam Zaree) und Mo (Dimitrij Schaad) treffen im Science-Fiction Liebesfilm AUS MEINER HAUT die Entscheidung, ihre Körper zu tauschen. Und mit dem Erlebnis eines fremden Körpers ändert sich einfach alles …
Regie: Alex Schaad
Unter Niveau auf allen Ebenen. Schlüssige Charakterentwicklung und Tiefe Fehlanzeige, dafür fade Verklemmtheit und einfältige Stereotypen.
Vorauseilender Gehorsam gegenüber staatlich verordneten Dogmen, die zur Ablenkung von Herrschaftsverhältnissen beitragen? Es kommt der Eindruck auf, dass statt Ermutigung zu Mündigkeit, eine der Grundlagen freiheitlicher Demokratie, zunehmend muffige Spießigkeit und blinde Obrigkeitshörigkeit bis zur geschlechtlichen Selbstaufgabe mit reichlich Fördergeld subventioniert werden.
Wertung für OV
Kinostart: 12.01.2023
Sie ist auf Freundschaft programmiert: M3GAN ist kein gewöhnliches Spielzeug, designt als beste Freundin eines Kindes und Verbündete der Eltern. Als Robotik-Expertin Gemma (Allison Williams) unerwartet zum Vormund ihrer verwaisten Nichte wird, nimmt sie den Prototyp der Hightech-Puppe mit nach Hause. Eine folgenschwere Entscheidung, denn M3GAN entwickelt einen geradezu mörderischen Beschützerinstinkt.
Besetzung: Allison Williams, Violet McGraw, Ronny Chieng, Brian Jordan Alvarez, Jen Van Epps, Lori Dungey, Stephane Garneau-Monten
Regie: Gerard Johnstone
Drehbuch: Akela Cooper
Story: Akela Cooper & James Wan
Produktion: Jason Blum, James Wan
Schade. Wäre das Drehbuch weiterentwickelt worden, hätten Unlogiken und dramaturgische Mängel ohne große Mühen beseitigt werden können.
Künstliche Intelligenz und Robotik haben ein neues Level erreicht und werden sehr bald unser aller Leben beeinflussen. Erschreckend, dass diese Macht in den Händen weniger Konzerneigner liegt, deren Handeln offensichtlich von niederen Reflexen wie Macht-, Profitgier und Geltungssucht bestimmt wird. Deshalb wären neue philosophische Kodexe und weniger leicht korrumpierbare Kontrollmechanismen vonnöten. Gäbe es mehr mündige Bürger, könnten diese allen nutzenden Strukturen durchgesetzt werden. Solange kritisch hinterfragendes Denken immer undifferenzierter als „Verschwörungstheorie“, „Schwurbelei“ usw. diskreditiert wird, bleibt es beim kurzsichtigen Kurs in vorhersehbare Abgründe.