Juni 1st, 2023 at 22:40 by kritiker

 

Wertung für OV

Kinostart: 15.06.2023

Asteroid City, irgendwo im Nirgendwo der USA in den Fünfzigerjahren. Das Programm der Junior Stargazer bekommt ein kurzfristiges Update, als ein weiterer Besucher von außerhalb in die Stadt kommt. Von sehr weit außerhalb. Bringt das Alien eine Botschaft des Universums oder hat es gar Antworten auf existenzielle Fragen? Vielleicht. Sicher ist, dass Asteroid City vorsichtshalber vom Militär zur Sperrzone erklärt wird, und so stecken Witwer Mitch Campbell (Jason Schwartzman) und seine vier Kinder in dem abgelegenen Nest fest. Während sich sein Schwiegervater (Tom Hanks) um die Enkel kümmert, Amerikas Wissen über den Weltraum ins Wanken gerät und im Hintergrund Atombomben getestet werden, freundet sich Mitch mit einer Schauspielerin an (Scarlett Johansson). Wenn da nur nicht dieses Gefühl wäre, dass das Alien kein Überbringer guter Nachrichten ist

Besetzung: Jason Schwartzman, Scarlett Johansson, Tom Hanks, Jeffrey Wright, Tilda Swinton, Bryan Cranston, Edward Norton, Adrien Brody, Liev Schreiber, Hope Davis, Stephen Park, Rupert Friend, Maya Hawke, Steve Carell, Matt Dillon, Hong Chau, Willem Dafoe, Margot Robbie, Tony Revolori, Jake Ryan, Jeff Goldblum
Drehbuch: Wes Anderson
Basierend auf einer Idee von: Wes Anderson, Roman Coppola
Regie: Wes Anderson
Produktion: Wes Anderson, Steven Rales, Jeremy Dawson

In Zeiten existenzbedrohlicher (zumindest für Freigeister) Einschränkungen von Kunst- und Meinungsfreiheit ist die Freude selbst über marginale und möglicherweise falsch interpretierte Symboliken groß. Allegorien über die Conditio Humana im Zeitalter der Bewusstwerdung sind evolutionäre Notwendigkeit.
Für die Einsichten, die Wes Anderson in einem Satz oder einer Situation erzählt, brauchen Mainstream Autoren ganze Filme. Nonchanlant mutig beschreibt er die Antipole zu Aufklärung und Selbstbestimmung, lehnt staatlich verordnete Quarantäne plus Unterdrückung unbequemer Wahrheiten ab – mit klarer Ansage im Wiederholungsfall. Das Setting in den Fünfzigern versinnbildlicht die Bemühungen gewisser Konzern- und sonstiger Lenker Meinungskorridore wieder McCarthy-esk zu verengen, um Konsumenten so fremdgesteuert und untertänig mitläuferisch wie damals zu halten.
Eine humoresk steife Hymne an die heilsame Kraft träumerischer Fantasie.

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