Wertung für OmU
Kinostart: 03.10.2024
Der Film erzählt, wie Arthur Fleck in der psychiatrischen Anstalt Arkham auf den Prozess für seine Verbrechen als Joker wartet. Während er im Konflikt mit seiner doppelten Identität steht, begegnet Arthur nicht nur seiner wahren Liebe, sondern findet auch zur Musik, die schon immer in seinem Inneren schlummerte. Mit: Joaquin Phoenix Lady Gaga Brendan Gleeson Catherine Keener sowie Zazie Beetz
Regie: Todd Phillips
Aneinanderreihung von Klischees ohne differenzierten Überblick und glaubwürdig relevanten Bezug zu realen Zuständen. Holzschnittartige, hingehauene Charaktere und Handlung. Die schauspielerische Leistung von Lady Gaga ist unzureichend. Musical, das der Regisseur nicht als solches bezeichnen will. Schade um das, was im sehenswerten ersten Joaquin-Phönix-Joker aufgebaut wurde. „Rebellische“ Weltbilder reichen nicht aus, auch die Umsetzung muss funktionieren und die Zuschauer sollten nicht für dumm verkauft und gelangweilt werden.
Wertung für OV
Kinostart: 18.07.2024
Die Zukunft der Menschheit entscheidet sich im All! An Bord der Internationalen Raumstation kommt es zwischen den Besatzungsmitgliedern zu heftigen Spannungen, als auf der Erde ein weltweiter Krieg ausbricht. Die russischen und amerikanischen Astronauten erhalten daraufhin von ihren Regierungen jeweils einen klaren Befehl: Sie sollen mit allen Mitteln die Kontrolle über die Station übernehmen.
Besetzung: Ariana DeBose, Chris Messina, John Gallagher Jr., Masha Mashkova, Costa Ronin und Pilou Asbæk
Regie: Gabriela Cowperthwaite
Drehbuch: Nick Shafir
Produktion: Mickey Liddell, Pete Shilaimon
Ausführende Produktion: Jacob Yakob, Joseph Yakob, Mehrdod Heydari, Michael Glassman, Alison Semenza King
Der Blick aus großer Höhe auf die Erde tut gut, Überblick und Sinn für Verhältnismäßigkeiten werden dringender gebraucht denn je. Macht-, Profitgier, anmaßender Glaubenswahn und blinder Gehorsam müssen endlich überwunden, statt als Ideal beworben werden. Mehr Erkenntnis und Gesprächsbereitschaft, weniger reflexgesteuerte Hetze – was bis vor ein paar Jahren noch als selbstverständlich logisch galt, wird von den Obrigkeitshörigsten (wieder) als „Lumpenpazifismus“ verunglimpft.
Wertung für OV
Kinostart: 18.04.2024
Kinder können solche Monster sein. Diese äußerst schmerzhafte Lektion erfährt eine Bande von Möchtegern-Kriminellen am eigenen Leib, als sie ABIGAIL, die zwölfjährige Tochter eines mächtigen Unterweltbosses, entführen. Dabei wirkte dieser Auftrag für die ambitionierten Verbrecher kinderleicht: Sie entführen die kleine Ballerina, bewachen sie über Nacht in einem entlegenen Herrenhaus und streichen als Belohnung satte 50 Millionen Dollar Lösegeld ein. Doch wendet sich das Blatt, als ein Kidnapper nach dem anderen in den düsteren Gängen ihres Verstecks verschwindet.
Besetzung: Melissa Barrera, Dan Stevens, Alisha Weir, Kathryn Newton, William Catlett, Kevin Durand, Angus Cloud und Giancarlo Esposito
Regie: Matt Bettinelli-Olpin, Tyler Gillett
Drehbuch: Stephen Shields, Guy Busick
Produktion: William Sherak, Paul Neinstein, James Vanderbilt, Tripp Vinson, Chad Villella
Ausführende Produktion: Ron Lynch, Macdara Kelleher
Die unangestrengt glatte Erzählung lässt (zu viel) Zeit für Kontemplation über (womöglich imaginierte) Metaebenen: Steinreiche Psychopathen formen sich die von ihnen mit Gier Infizierten zu Marionetten und kommen mit Massenmorden davon, die Ausdruck des Unvermögens höherer Sinnhaftigkeit sind.
Wertung für OV
Kinostart: 04.04.2024
Patel spielt die Rolle von Kid, einem einfachen jungen Mann, der seinen kärglichen Lebensunterhalt in einem illegalen Kampfclub verdient: Dort wird er, sein Gesicht hinter einer Gorilla-Maske verborgen, Nacht für Nacht von bekannteren Gegnern in blutigen Duellen für Geld zusammengeschlagen. Nach Jahren der unterdrückten Wut bietet sich Kid schließlich eine Gelegenheit, die finstere Machtelite der Stadt zu infiltrieren. Als er endlich bereit ist, sich den Dämonen seiner Vergangenheit zu stellen, die tiefe Narben hinterlassen haben, entfesselt er einen explosiven Rachefeldzug, um diejenigen zu töten, die ihm alles genommen haben.
Besetzung: Dev Patel, Sharlto Copley, Pitobash, Vipin Sharma, Sikandar Kher, Sobhita Dhulipala, Ashwini Kalsekar, Adithi Kalkunte, Makarand Deshpande
Regie: Dev Patel
Drehbuch: Dev Patel, Paul Angunawela, John Collee (basierend auf einer Story von Dev Patel) Produktion: Dev Patel, Jomon Thomas, Jordan Peele, Win Rosenfeld, Ian Cooper, Basil Iwanyk, Erica Lee, Christine Haebler, Anjay Nagpal Ausführende Produktion: Jonathan Fuhrman, Natalya Pavchinskya, Aaron L. Gilbert, Andria Spring, Alison-Jane Roney, Steven Thibault
Aus existentiellen Abgründen, die im Westen mit so vielen Schichten ablenkender Banalitäten goldener Käfige verschleiert werden, dass sie nicht mehr dazu taugen revolutionären Gedanken an Gerechtigkeit Kraft zu geben, erkämpft sich der zum Monkey Degradierte seine Rechte brutal zurück. Ob hingegen Würde und Menschlichkeit durch Rachemorde und Metzeleien gefestigt werden, wird nicht erst seit zweitausend Jahren zu selten hinterfragt. Das Blut muss spritzen, Verhandlungen unerwünscht. Aber erhebt nicht gerade diese Fähigkeit Homo zu Sapiens?
Wertung für OmU
Kinostart: 21.03.2024
Der Familienvater Paul Matthews (Nicolas Cage) stellt fest, dass sein Leben auf den Kopf gestellt wird, als Millionen von Fremden ihn plötzlich in ihren Träumen sehen. Doch als seine nächtlichen Auftritte eine alptraumhafte Wendung nehmen, sieht sich Paul dazu gezwungen seinen neu gewonnenen Ruhm zu meistern.
Besetzung: Nicolas Cage, Julianne Nicholson, Michael Cera, Tim Meadows, Dylan Gelula, Dylan Baker
Regie: Kristoffer Borgli
Drehbuch: Kristoffer Borgli
Produktion: Lars Knudsen, Ari Aster, Tyler Campellone, Jacob Jaffke, Nicolas Cage
Nicolas Cage in einem schmucklosen, schwarzhumorigen Near-Future-Szenario, das sich immer mehr zum Alptraum entwickelt.
Wenn gefühlige Befindlichkeiten statt rechtsstaatlicher Prinzipien das soziale Miteinander bestimmen, besteht die Gefahr, dass in Jahrhunderten hart erkämpfte Menschenrechte aufgegeben werden, zugunsten von Mobbing, Ausgrenzung und Verfolgung „Nichtkonformer“.
Canceln, Zensur und verallgemeinernde Herabwürdigungen von Regierungskritikern nehmen bedenkliche Ausmaße an. Blinder Glaube wird als Wissenschaft verbrämt, obwohl Hinterfragen Kernelement von Wissenschaftlichkeit ist. Gesellschaftliches Verantwortungsbewusstsein oder wenigstens Grundrechtstreue in Machtpositionen und Massenmedien wurde vielfach von gewissenlosem, korrumpierbarem Karrierismus verdrängt, der sich verlogen als „tolerant“, „umweltschützend“, „friedfertig“ und „solidarisch“ verkauft, aber real das Gegenteil bewirkt. Insbesondere in sich verschärfenden sozialen Verhältnissen wird Charakterstärke gebraucht, mutiges Einstehen für Gerechtigkeit, individuelle Freiheitsrechte, liebevolles Miteinander, Selbstbestimmung und Resilienz gegenüber Demokratie-gefährdenden Einschüchterungsversuchen.
Wertung für OV
Kinostart: 29.02.2024
„DUNE: PART TWO“ erzählt die Geschichte der mythischen Reise von Paul Atreides, der sich mithilfe von Chani und den Fremen auf einen Rachefeldzug gegen die Verschwörer begibt, die seine Familie vernichtet haben. Der junge Paul steht vor der Wahl zwischen der Liebe seines Lebens und dem Schicksal des gesamten Universums. Mit allen Mitteln aber muss er versuchen, eine schreckliche Zukunft zu verhindern – eine Zukunft, die niemand außer ihm vorhersehen kann.
Director: Denis Villeneuve
Produced by: Mary Parent, Cale Boyter, Denis Villeneuve, Tanya Lapointe, Patrick McCormick
Screenplay by: Denis Villeneuve, Jon Spaihts
Cast: Timothée Chalamet, Zendaya Rebecca Ferguson, Josh Brolin, Austin Butler, Florence Pugh, Dave Bautista, Christopher Walken, Léa Seydoux, Stellan Skarsgård, Charlotte Rampling, Javier Bardem
Vorwiegend auf Kloppereien und abwegige Schwertkämpfe reduzierte Weltliteratur. Nuancenfreies Gut-Böse, einige innere Inszenierungs-Logiken werden nicht bis zur nächsten Szene durchgehalten. Fans des militärisch industriellen Komplexes dürfte die Tendenz zu Kriegshuldigung und Primitivisierung freuen – Reflexion könnte zum Hinterfragen massenmörderischer Geschäftemacherei führen. Neu ist die unkritische Darstellung werbender Begeisterung für Atombombern – auf Linie mit dem aktuellen, selbstmörderischen Wahn Kriegstreibender.
Die negligierten bewusstseinserweiternden Metaebenen und philosophischen Einsichten der literarischen Vorlage sollten am besten in Papierform den Weg in die eigene Bibliothek finden, um „woken“ oder sonstigen Manipulationsversuchen zuvorzukommen.
Kinostart: 07.03.2024
Es geht doch nichts über einen Kurztrip, um auf andere Gedanken zu kommen. Ab ins Auto, Musik an, den Highway entlangbrausen, Abenteuer erleben und grenzenlose Freiheit genießen: So jedenfalls stellen sich die frisch getrennte Jamie und ihre Freundin Marian ihren Roadtrip nach Tallahassee im sonnigen Florida vor. Doch natürlich kommt alles ganz anders. Denn die beiden jungen Frauen ahnen nicht, dass ihnen durch einen Irrtum ein Mietwagen ausgehändigt wurde, in dessen Kofferraum sich höchst brisante Fracht befindet. Bald müssen die Freundinnen feststellen, dass einige ebenso zwielichtige wie unfähige Gestalten hinter ihnen her sind, die es auf die geheimnisvolle Ladung abgesehen haben. Ein aberwitziger und spannungsgeladener Road-Trip nimmt seinen Lauf …
Besetzung: Margaret Qualley, Geraldine Viswanathan, Beanie Feldstein, Colman Domingo, Pedro Pascal, Bill Camp, Matt Damon
Regie: Ethan Coen
Drehbuch: Ethan Coen, Tricia Cooke
Produktion: Ethan Coen, Tricia Cooke, Tim Bevan, Eric Fellner, Robert Graf
Herrlich leichte, verspielte Roadmovie-Komödie von Ethan Coen. Abgedreht- und Zartheiten, die es schwerer hätten, sollten sich erzkonservative Kreise in den USA durchsetzen. Die Handlung ist nebensächlich, der Film lebt vom Charme Margaret Qualleys.
Schade, dass die lockere Selbstverständlichkeit der Achtziger, Neunziger und Zweitausender in Bezug auf LGBTQ zunehmend von verbissener, machtpolitischer Instrumentalisierung verdrängt wird – oft um von Korruption, Konzernhörigkeit, Cliquenwirtschaft abzulenken und restriktive, Grundrechte-einschränkende Gesetze durchzusetzen.