März 4th, 2014 by kritiker

 

Die Verfilmung von Frank Millers neuestem Comicroman „Xerxes“ wird mit derselben atemberaubenden Optik erzählt wie der Blockbuster „300“: Dieses neue Kapitel des Epos führt uns auf ein weiteres Schlachtfeld – das Meer: Der griechische General Themistokles versucht ganz Griechenland zu vereinen, indem er einen Angriff wagt, der in diesem Krieg die Wende bringen wird. In „300: Rise of an Empire“ trifft Themistokles auf das gewaltige persische Invasionsheer unter der Führung des zum Gott erhobenen Xerxes und der rachsüchtigen Flottenkommandeurin Artemisia.

Kinostart: 06.03.2014

www.300themovie.com

Leider misslingt eine Anknüpfung an die Epik von 300 – Bildgewalt und Metzeleien sind eben nicht alles: Ohne sinnige Dialoge, bewegende Story und idealerweise Metaebene (wie in 300) bleibt neben Millers großspurigen Bildern nur der lächerliche Abklatsch einer primitiven Vorstellung der griechischen Antike. Demokratie wird auf unnütze Brüllerei reduziert, die Bürgervertreter „müssen“ deshalb von einem „vernünftigen“ (weil Krieg wollenden) Militärführer beherrscht werden. Schlachtrufe und Schlachterei. Im Direktvergleich mit Theaterstücken der Antike, könnte man meinen, die Menschheit habe sich rückentwickelt.

Februar 27th, 2014 by kritiker

 

Wertung für OmU

GRAND BUDAPEST HOTEL erzählt im unverwechselbaren Wes-Anderson-Stil von Gustave H. (Ralph Fiennes), dem legendären Concierge eines berühmten europäischen Hotels, und seinem Hotelpagen und Protegé Zero Moustafa (Tony Revolori). Zur Zeit zwischen den beiden Weltkriegen, als Europa sich im dramatischen Umbruch befindet, schweißen die Turbulenzen und Abenteuer rund um den Diebstahl eines wertvollen Renaissance-Gemäldes und der Streit um ein großes Familienvermögen die beiden unweigerlich zusammen.

Mit Ralph Fiennes, F. Murray Abraham, Mathieu Amalric, Adrien Brody, Willem Dafoe, Jeff Goldblum, Jude Law, Bill Murray, Edward Norton, Saoirse Ronan, Jason Schwartzman, Tilda Swinton, Léa Seydoux, Tom Wilkinson, Owen Wilson und Tony Revolori

Kinostart: 06.03.2014

www.grandbudapesthotel.com

Die Stars, mit denen für Wes Andersons pittoreske Erzählung geworben wird, erscheinen bis auf Fiennes nur in kleinen Nebenrollen.
Den kraftvollen Einsichten Stefan Zweigs in „Die Welt von Gestern“ – im Abspann als Inspirationsquelle genannt – kommt der Film leider kaum nahe.

 

 

Februar 25th, 2014 by kritiker

 

Tokyo, London, Shanghai – alles wird zusammenbrechen! Der russische Oligarch Viktor Cherevin (KENNETH BRANAGH) plant einen Terroranschlag, der nicht nur die amerikanische Wirtschaft, sondern die ganze Welt erschüttern wird. Für den CIA-Agenten William Harper (KEVIN COSTNER) gibt es nur einen geeigneten Kandidaten, der den drohenden globalen Finanzterrorismus verhindern kann: Jack Ryan (CHRIS PINE). Der smarte Ex-Soldat arbeitet erfolgreich als Finanzanalyst und Undercover CIA-Agent an der Wall Street. Nach einem lebensgefährlichen Afghanistan-Einsatz hat er sich bewusst für einen Bürojob entschieden und sieht keinen Grund, sich erneut in einen hochriskanten Außeneinsatz zu begeben. Aber im Angesicht der scheinbar unvermeidbaren weltweiten Katastrophe, gelingt es seinem Mentor Harper dennoch, den jungen Nachwuchsagenten davon zu überzeugen, nach Moskau zu fliegen, um es dort mit dem eiskalten Cherevin aufzunehmen. Jack Ryans wichtigste Waffe im Kampf gegen die internationale Krise: seine Intelligenz. Doch schon bald stellt sich ihm die Frage, ob er die richtige Entscheidung getroffen hat, denn im Konstrukt aus Verschwörungen und Lügen wird Vertrauen zu einer Illusion und Täuschung zu einem Spiel – und so wird selbst die Liebe zu seiner Freundin Cathy (KEIRA KNIGHTLEY) auf eine harte Probe gestellt …

Kinostart: 27.02.2014

www.jackryan-film.de

Dieses Regiewerk von Kenneth Branagh löst Begeisterung aus: Es fängt harmlos an, aber steigert sich bis in ungeahnte Höhen – selten konnten so viele kleine und große Ungereimtheiten in einem einzigen Film vereint werden. Manches fällt sofort auf, anderes kann später gemeinschaftlich entschlüsselt werden – eine ganz neue Art des Rätselvergnügens tut sich auf.

 

 

Februar 19th, 2014 by kritiker

 

Im pulsierenden Beijing, China, arbeitet der ehrgeizige „Tiger“ Chen Lin-Hu (Tiger Chen) tagsüber als einfacher Kurier. In seiner Freizeit dagegen widmet er sich ganz seiner Kampfkunst, dem Ling Kong Tai Chi. Währenddessen landet die Polizeiermittlerin einer Spezialeinheit für organisiertes Verbrechen, Suen Jing-Si (Karen Mok), mit ihrer Jagd auf den mysteriösen Donaka Mark (Keanu Reeves) erneut in einer Sackgasse. Donaka ist ein mächtiger Geschäftsmann, der mit geheimen und äußerst brutalen Untergrund Fights sein Geld verdient Donaka sieht in Tiger seinen neuen Star und versucht ihn mit einer Menge Geld zu locken, doch dieser sieht sich der Integrität und der Reinheit seiner jahrhundertealten Kampfkunst verpflichtet und lehnt zunächst ab. Aber als der Abriss des Tempels seines Meisters droht, sieht Tiger darin die Gelegenheit das Erbe des Ling Kong Tai Chi zu schützen. Nachdem er einige der besten und gefährlichsten Kämpfer aus aller Welt eindrucksvoll besiegt, wird er schnell zur Underground-Fighting Sensation und zum Liebling der „Zuschauer“. Die Kämpfe verändern Tiger und bringen seine dunkelste Seite zum Vorschein. Er ist dabei sich zu verlieren und die Wurzeln seines Handelns zu vergessen. Tigers Aggressivität und Kaltblütigkeit übertragen sich auf sein gesamtes Leben und stimmen seinen Meister sorgenvoll. Wird es Tiger gelingen seine dunkle Seite zu kontrollieren und sich wieder darauf besinnen wofür er eigentlich kämpft?

Kinostart: 13.03.2014

www.man-of-tai-chi.de

Keanu Reeves wollte auch mal Regie führen. Bei einem asiatischen Fighterfilm. Die erhoffte unfreiwillige Komik hält sich in Grenzen, dafür werden Pflichtbesuche bei Schüleraufführungen minderbegabter Kinder nachfühlbar. Atemberaubend ist einzig die Unmöglichkeit einer chinesischen Metropolen-Totale ohne Smog.

 

 

Februar 5th, 2014 by kritiker

 

Wertung für OV

Im Jahr 2028 ist der multinationale Megakonzern OmniCorp globaler Marktführer für Robotertechnologie. Die von ihm produzierten Drohnen werden weltweit eingesetzt und sichern OmniCorp ein beachtliches Vermögen. Zu dieser Zeit versucht der engagierte Polizist Alex Murphy (Joel Kinnaman) die steigende Kriminalität und Korruption in seiner Heimatstadt Detroit mit allen verfügbaren Mitteln zu bekämpfen. Als er im Dienst schwer verletzt wird, ist dies für OmniCorp die Gelegenheit, seine umstrittene Technologie endlich auch in den USA zum Einsatz zu bringen. Der Plan ist, im von Verbrechen verwüsteten Detroit den perfekten Polizisten zu schaffen: einen Gesetzeshüter, der halb Mensch und halb Roboter ist. Als Murphy im Krankenhaus erwacht, versteht er, dass er als unverwundbarer und gleichzeitig kontrollierbarer Prototyp dieser Erfindung den Reichtum von OmniCorp vervielfachen soll. Doch mit einer Sache hat der Konzern dabei nicht gerechnet: Sein Produkt besteht, zumindest in Teilen, aus einem menschlichen Wesen, das sich nicht vollständig kontrollieren lässt. Und mit Alex Murphy hat OmniCorp eindeutig auf das falsche Versuchsobjekt gesetzt…

Kinostart: 06.02.2014

www.robocop.com

Gut gemeint, aber nur medioker gemacht: Ungeschickt erzählt, zu viel Überflüssiges, unbeholfen umgesetzt – der brasilianische Regisseur des Remakes schafft es nicht, die Spannung zu halten und den Zuschauer visuell in seinen Bann zu ziehen. Das Remake kann nicht mit dem augenzwinkernden Original mithalten. Allerdings werden einige brandaktuelle kritische Fragen gestellt: Sind vollautomatische Roboterwaffen ethisch vertretbar oder ist der vor Ort anwesende Mensch ein Regulativ, das allzu unmenschliche Massaker von Frauen und Kindern verhindern würde? Sollten Kampfroboter im Inland – und so möglicherweise auch gegen die eigene Bevölkerung – eingesetzt werden? Inwiefern berichten einige Medien im Auftrag von Rüstungsunternehmen?

 

Januar 28th, 2014 by kritiker

 

Wertung für OV

Ende der 70er im schillernden New York: Irving Rosenfeld (Christian Bale) besitzt mehrere Waschsalons, aber sein Geld verdient er mit dubiosen Geldgeschäften und Kunstfälschungen. Mit Hilfe seiner Geschäftspartnerin und verführerischen Geliebten Sydney Prosser (Amy Adams) hat er es zu einem kleinen Vermögen gebracht. Als der überambitionierte FBI-Agent Richie DiMaso (Bradley Cooper) den beiden brillanten Trickbetrügern auf die Schliche kommt, lässt sich das Gaunerpaar auf einen ungewöhnlichen Deal ein: DiMaso setzt die beiden als Lockvögel auf die Politikprominenz New Jerseys an. Vor allem auf den Bürgermeister von Camden, Carmine Polito (Jeremy Renner), hat er es abgesehen. Hinter dessen Saubermann-Image vermutet er Korruption und Mafiaverbindungen. Am Ende könnte es allerdings Irvings unberechenbare und eifersüchtige Ehefrau Rosalyn (Jennifer Lawrence) sein, die die gesamte Operation zum Platzen bringt…

Kinostart: 13.02.2014

www.americanhustle.de

Alles ist Schein zur Profitmaximierung. Auch dieses kompetent besetzte, für 10 Oscars nominierte 138-Minuten-Werk. Bis zu den letzten Schichten der Zwiebel dringt David O. Russell nicht vor, entblättert aber amüsant unterhaltsam die kriminellen Hintergründe der US-amerikanischen Geschäftswelt der späten 70er und setzt seine ausgezeichneten Darsteller trefflich in Szene. Tiefer gehende Reflexionen über Wertmaßstäbe darf man nicht erwarten.
Das wiederholte Herausstellen der angeblichen Verdienste der Mafia und korrupter Politiker für das Allgemeinwohl wirkt selbst aus dem Mund des kriminellen Hauptdarstellers seltsam aufgesetzt und überflüssig – hinter der Tarnung als Statements eines erzählenden Protagonisten lauern unreflektierte amoralische Abgründe.

Januar 25th, 2014 by kritiker

 

Als ihr Fürst heimtückisch ermordet wird, bleibt 47 entehrten Ronin (= herrenlose Samurai) nur die Verbannung – deshalb wollen sie Rache. Der Krieger Oishi (Hiroyuki Sanada) und seine Gefährten sind dabei auf die Unterstützung des Halbbluts Kai (Keanu Reeves) angewiesen, müssen ihn aber zunächst aus der Sklaverei befreien. Kai wurde einst vom Fürsten aufgenommen und erzogen und liebt seit langem die Tochter seines Herren. Obwohl die Ronin das Halbblut ihre Abneigung spüren lassen, schließt Kai sich ihrer Gruppe an und steigt schließlich sogar zum Anführer auf. Gemeinsam versuchen sie die Festung des Feindes zu stürmen und die Ehre ihres Fürsten wieder herzustellen. Doch auf dem Weg dorthin müssen sie sich gegen ihre Feinde, zu denen nicht nur Fabelwesen und eine verführerische Hexe zählen, wehren.

Kinostart: 30.01.2014

www.47ronin-film.de

Zunächst denkt man noch, es geht in diesem technisch gut gemachten $ 170-Mio-Samuraifilm mit Keanu Reeves um subtile Kritik, aber die schwulstige Geigenmusik und der mit allen filmischen Mitteln forcierte Pathos verraten schnell die wahren Absichten: ein beschämendes Loblied auf Kadavergehorsam. Der von Ridley Scott geförderte Werbe- und Kurzfilmregisseur Carl Rinsch stellt seinen bewundernden Blick auf totale Unterwürfigkeit zur Schau. Gerade in einer Zeit, in der Japan unter den fatalen (atomaren) Folgen des hierarchischen, blinden Gehorsams und des daraus resultierenden Missmanagements leiden muss, wirkt die Hymne darauf abstoßend deplaziert.

Januar 20th, 2014 by kritiker

 

Wertung für OV

Wer ist bloß dieser charismatische Hengst in diesem fantastischen burgunderroten Anzug? Es ist RON BURGUNDY (Will Ferrell) – der legendärste Nachrichtensprecher aller Zeiten! Mittlerweile ist der umwerfend gut aussehende News Gott allerdings am Tiefpunkt seiner Karriere angekommen: Ron moderiert eine Delfin Show in einem Themenpark. Als plötzlich der neue 24 Stunden Nachrichtensender GNN ihn beauftragt, das glorreiche „Action 4 News Team“ wieder zu vereinen, schöpft Ron frischen Mut. Er kehrt San Diego und den Delfinen den Rücken, um in New York zu neuem Ruhm und Reichtum zu gelangen. Der Anzug ist gestriegelt, der Scheitel sitzt, die Stimme ist geölt und der Schnauzer perfekt in Form gebracht – Ron Burgundy, das charismatischste Aushängeschild der amerikanischen News Branche, ist wieder da! Und so wollen er, Außenreporter und Ladie’s Man Brian Fantana (Paul Rudd), der unterbelichtete Wetterfrosch Brick Tamland (Steve Carrell), der eher schlagkräftige als schlagfertige Sportreporter Champ „Kawumm“ Kind (David Koechner) und seine bezaubernde Co Sprecherin und Ehefrau Veronica Corningstone (Christina Applegate) ihre Legende für immer zementieren.

Kinostart: 30.01.2014

www.anchorman-derfilm.de

Will Ferrells herrlich alberne Zeitreise in die Nachrichtenwelt der späten Siebziger offenbart, wie sehr Anspruchslosigkeit und Korrumpierung inzwischen zur Regel geworden sind, Seriosität und Ethos heute kaum noch eine Rolle spielen. Das Kaschieren von Unfähig- und Geschmacklosigkeit wird immer einfacher, es reicht ein Verweis auf die Selffulfilling Prophecy: das alles rechtfertigende Zauberwort „Quote“. Immerhin müssen US-Amerikaner keine Zwangsabgabe für Qualitätsnachrichten zahlen, in denen Stürze von Prominenten zum alles in den Schatten stellenden, wichtigsten Thema gemacht werden. Hoffentlich wird die deutsche Version nicht – wie so oft – unkomisch synchronisiert und zensiert.

Januar 19th, 2014 by kritiker

 

http://youtu.be/qOxyHqq4MGw

Seiner Vergangenheit kann keiner so schnell entkommen, das muss auch Ex-Agent Phil Broker (Jason Statham) schmerzlich feststellen: Nach dem Tod seiner Frau zieht er zusammen mit seiner Tochter Mattie (Izabela Vidovic) in eine Kleinstadt, um seine Arbeit in einer Drogenbekämpfungsbehörde hinter sich zu lassen. Doch der Zufall will es, dass Mattie in der neuen Schule ausgerechnet vom Neffen von Gator Bodine (James Franco), dem hiesigen Drogenboss, drangsaliert wird. Da sie sich aber gekonnt mit Schlägen wehrt, bleibt die Sache nicht ohne Folgen. Gator will Broker nun Angst einjagen und durchsucht sein Haus. Ihm wird schnell klar, dass Broker ein Agent in der Drogenbekämpfung war und sieht nun sein eigenes Imperium in Gefahr. Mit einer Privatarmee rückt er gnadenlos gegen Broker vor, der nicht nur seine Tochter schützen muss, sondern auch der Stadt Beistand leistet. Als dann aber Mattie entführt wird, kennt Broker kein Erbarmen und versucht Gator das Handwerk zu legen.

Kinostart: 23.01.2014

www.homefront-derfilm.de

Das Drehbuch hat Sylvester Stallone geschrieben – oder war es Stallones Katze, die die Actionbausteine „alleinerziehender-Ex-Undercover-Cop-zieht-in-Dorf-in-dem-Drogendealer-wohnen“ zusammengesetzt hat? Wahrscheinlich nicht – eine Katze hätte James Franco und Winona Ryder mehr Profil und gewitztere Dialoge gegönnt.

 

 

Januar 17th, 2014 by kritiker

 

Adam, vor 200 Jahren von dem berüchtigten Dr. Victor Frankenstein geschaffen, fristet sein Dasein in der Stadt Darkhaven. Doch plötzlich findet sich Adam im Mittelpunkt einer furchtbaren Auseinandersetzung zwischen Gargoyles und Dämonen. Wie er bald feststellen muss, kann seine Unsterblichkeit den Kampf um die Weltherrschaft beeinflussen. Doch nicht nur die Clans der Unterwelt interessieren sich für sein dunkles Geheimnis…

Kinostart: 23.01.2014

www.i-frankenstein.de

Gerade grübelt man noch wie so viel Einfallslosigkeit und Primitivität möglich sind, da wird auch schon die Antwort für die sinnlosen Brutalitäten serviert: „Gott hat’s gemacht“. Immerhin entbehren einige Plattitüden nicht unfreiwilliger Komik. Die 3-D-Effekte sind trotz $ 68 Millionen Budget kaum zu erkennen.

 

 

Januar 11th, 2014 by kritiker

 

Wertung für OV

Nach einer wahren Begebenheit erzählt THE WOLF OF WALL STREET die Geschichte des New Yorker Börsenmaklers Jordan Belfort (Leonardo DiCaprio). Belfort lebt seine eigene Version des amerikanischen Traums: Auf dem Weg nach oben findet er sich schnell in der korrupten Realität des Kapitals zurecht. Denn der Erfolg kennt nur eine Maxime: hemmungslose Habgier. Als Broker jongliert Belfort bald mit Millionen, feiert Ende der 80er- Jahre exzessive Erfolge mit seiner Maklerfirma „Stratton Oakmont“ und lebt schon mit Anfang 20 ein Leben in überbordendem Luxus und Überfluss – was ihm den Titel „The Wolf of Wall Street“ einbringt. Geld. Macht. Frauen. Drogen. Die Versuchungen lauern überall und ein Widerstehen ist nicht nötig! Belfort und seine Wolfsmeute lassen sich von keiner Behörde einschüchtern. Sie erkennen schnell, Bescheidenheit wird überbewertet und das Credo der Ellenbogengesellschaft lautet: Mehr ist nie genug!

Kinostart: 16.01.2014

http:the-wolf-of-wall-street

Drei Stunden knackige Unterhaltung ohne Langeweile – Martin Scorsese is back. Die hochgradig amoralische Story basiert auf der Selbstbeweihräucherung eines Börsenmaklers, nicht zu verwechseln mit einer „wahren Geschichte“. Das „Geschäftsmodell“ entspricht den „Wetten“ der Mafiosi: wenn sie gewinnen, zahlt der Andere, wenn sie verlieren, auch. Der Andere ist im Endeffekt der Steuerzahler. Die Risiken sind überschaubar, Gefängnis droht den wenigsten, auch wenn in den USA – anders als im bananenrepublikanischen Zockerparadies Deutschland – immerhin ein paar Bauernopfer vor Gericht gestellt werden.

Januar 2nd, 2014 by kritiker

 

Der biedere Bankberater Till Reiners (AXEL STEIN) hat mal wieder keinen guten Tag. Er ist gelangweilt. Von seinem Job, seinem kleinstädtischen Leben und von sich selbst. Und er ist frustriert von seiner Ehe mit Miriam (ANNA MARIA MÜHE), die irgendwo zwischen Alltagstrott und Windelwechseln ihr Feuer verloren hat. Soll das wirklich schon alles gewesen sein, was das Leben ihm zu bieten hat? Doch dann kommt plötzlich alles ganz anders. Denn eines Tages überfällt Gelegenheitsgangster Nappo (MORITZ BLEIBTREU) Tills Bank – und nimmt ihn als Geisel. Dadurch wird eine wahnwitzige Kette von unvorhergesehenen Ereignissen in Gang gesetzt, die Tills und Nappos Leben in nur 48 Stunden kräftig durcheinander wirbelt. Denn wie sich bald herausstellt, steckt in dem vermeintlichen Spießer Till weit mehr, als Nappo jemals ahnen konnte. Der Rest ist die Geschichte einer ungewöhnlichen Freundschaft und des schlimmsten Tages aller Zeiten…

Kinostart: 16.01.2014

www.nichtmeintag.de

Wer aufgrund des Trailers und der Besetzung eine Thorwarth-Komödie à la „Bang Boom Bang“ erwartet, wird hässlich enttäuscht. Diejenigen, die sich gerne ins Gesicht rülpsen und furzen lassen möchten, Ausländer als „Scheiß Kanacken“ bezeichnet hören wollen und keine plausible Handlung erwarten, werden allerdings gut bedient. Selbstverständlich staatlich gefördert im Rahmen der „Kulturförderung“. Erstaunlich ist nur noch, dass die deutschen Prollfilmemacher es immer wieder schaffen, sich gegenseitig in Stil-, Humor-, Geschmacklosig- und Spießigkeit zu überbieten. Schade um die Schauspieltalente.