Januar 28th, 2014 at 15:13 by kritiker

 

Wertung für OV

Ende der 70er im schillernden New York: Irving Rosenfeld (Christian Bale) besitzt mehrere Waschsalons, aber sein Geld verdient er mit dubiosen Geldgeschäften und Kunstfälschungen. Mit Hilfe seiner Geschäftspartnerin und verführerischen Geliebten Sydney Prosser (Amy Adams) hat er es zu einem kleinen Vermögen gebracht. Als der überambitionierte FBI-Agent Richie DiMaso (Bradley Cooper) den beiden brillanten Trickbetrügern auf die Schliche kommt, lässt sich das Gaunerpaar auf einen ungewöhnlichen Deal ein: DiMaso setzt die beiden als Lockvögel auf die Politikprominenz New Jerseys an. Vor allem auf den Bürgermeister von Camden, Carmine Polito (Jeremy Renner), hat er es abgesehen. Hinter dessen Saubermann-Image vermutet er Korruption und Mafiaverbindungen. Am Ende könnte es allerdings Irvings unberechenbare und eifersüchtige Ehefrau Rosalyn (Jennifer Lawrence) sein, die die gesamte Operation zum Platzen bringt…

Kinostart: 13.02.2014

www.americanhustle.de

Alles ist Schein zur Profitmaximierung. Auch dieses kompetent besetzte, für 10 Oscars nominierte 138-Minuten-Werk. Bis zu den letzten Schichten der Zwiebel dringt David O. Russell nicht vor, entblättert aber amüsant unterhaltsam die kriminellen Hintergründe der US-amerikanischen Geschäftswelt der späten 70er und setzt seine ausgezeichneten Darsteller trefflich in Szene. Tiefer gehende Reflexionen über Wertmaßstäbe darf man nicht erwarten.
Das wiederholte Herausstellen der angeblichen Verdienste der Mafia und korrupter Politiker für das Allgemeinwohl wirkt selbst aus dem Mund des kriminellen Hauptdarstellers seltsam aufgesetzt und überflüssig – hinter der Tarnung als Statements eines erzählenden Protagonisten lauern unreflektierte amoralische Abgründe.

Comments are closed.