Juli 5th, 2015 by kritiker

 

Wertung für OV

Die Erde im Jahr 2029: John Connor (Jason Clarke), Anführer der Rebellion des menschlichen Widerstands, führt einen erbitterten Krieg gegen das übermächtige Maschinen-Imperium von Skynet. Um seine Mutter Sarah Connor (Emilia Clarke) vor einem Killer-Cyborg zu schützen und damit seine eigene Existenz sowie die Zukunft der Menschheit zu retten, schickt John seinen loyalen Freund und Mitstreiter Kyle Reese (Jai Courtney) zurück ins Jahr 1984. Auf das, was ihn im Los Angeles der Vergangenheit erwartet, ist dieser jedoch nicht im Geringsten vorbereitet: Ein unvorhergesehenes Ereignis hat alles verändert und die Zeit, in die er von Connor zurückgeschickt wurde, existiert nicht mehr. Der Kampf zwischen Mensch und Maschine, Gut und Böse steht unaufhaltsam bevor – kann er mithilfe eines unverhofften Verbündeten (Arnold Schwarzenegger) den Tag der Abrechnung verhindern?

Kinostart: 09.07.2015

www.terminatorgenisys.de

Aufsehenerregend undurchdacht, sowohl Actiondetails als auch Storyline. Wenn auch bieder und zuweilen ermüdend, immerhin beachtlich wirr. Aber auch das noch untertroffen durch Billigsprüche von der Stange. Ach, Arnie, war das der Deal: „I’ll be back“ – bis zu einem würdigen Abgang? Willst du so den Tod überlisten?

 

Juni 30th, 2015 by kritiker

 

Wertung für OV, OT „Inside Out“

Im Hauptquartier, dem Kontrollzentrum im Kopf der elfjährigen Riley, leisten fünf Emotionen Schwerstarbeit: Angeführt von der optimistischen FREUDE, die Riley immer nur glücklich sehen möchte, sorgt sich ANGST ständig um Rileys Sicherheit, während WUT auf der Suche nach Gerechtigkeit bisweilen die Hutschnur platzt. Und die aufmerksame EKEL schützt den Teenager davor, sich zu vergiften – körperlich oder mental. Nur die unglückliche KUMMER weiß nicht so Recht, was ihre Aufgabe ist – nun ja, die anderen offensichtlich aber auch nicht. Als Rileys Familie eines Tages vom Land in eine fremde große Stadt zieht, sind die Emotionen gefragt, Riley durch die bislang schwerste Zeit ihres Lebens zu helfen. Aber als FREUDE und KUMMER durch ein Missgeschick tief im Gedächtnis des Mädchens verschwinden, liegt es an den anderen drei Emotionen, das Chaos in den Griff zu bekommen. Dummerweise haben FREUDE und KUMMER versehentlich wichtige Kernerinnerungen von Riley mitgenommen und müssen diese nun unbedingt ins Hauptquartier zurückbringen, wenn sie nicht für immer verloren gehen sollen. Es beginnt eine aufregende Reise durch ihnen unbekannte Hirnregionen wie das Langzeitgedächtnis, das Fantasieland, das Abstrakte Denken und die Traum Studios, die von den beiden Emotionen alles abverlangt – auch, über den eigenen Gefühlsrand hinauszuwachsen…

Regisseur: Oscar®-Preisträger Pete Docter („Die Monster AG“, „Oben“)
Ko-Regisseur: Ronnie Del Carmen („Oben“)
Produzent: Jonas Rivera („Oben“)
Soundtrack: Oscar®-Preisträger Michael Giacchino („Die Unglaublichen“, „Ratatouille“, „Oben“)

Kinostart: 01.10.2015

http://disney.AllesstehtKopf

Entzückende, gut durchdachte metaphorische Darstellung der Prozesse, die im Hirn ablaufen. Possierlich familiengerecht und disneykonform – viel möglicherweise Kontroverses wird ausgeklammert -, aber einem Kinderfilm angemessen und zielgruppengerecht meisterhaft gefühlsmanipulierend umgesetzt. Die Allegorie kann zu komplexeren Denkmodellen inspirieren, motiviert Katharsis und trägt zu Bewusstmachung bei – einem der wichtigen Vorhaben unserer Zeit.

Juni 23rd, 2015 by kritiker

 

Ein Jahr ist es her, seit sich High-School-Schönheit Laura (Heather Sossaman) auf der Party eines Mitschülers bis auf die Knochen blamierte. Ein Jahr, seit das Video ihres peinlichen Fehltrittes ins Internet gestellt wurde und Lauras Ruf auf einen Schlag ruinierte. Ein Jahr, seit sich Laura auf tragische Weise das Leben genommen hat. Heute Nacht versammeln sich sechs ihrer Mitschüler auf Skype, um über Lauras Tod zu reden. Bis sich eine unbekannte siebte Person mit Lauras Konto einloggt und alle Anwesenden warnt: Wer versucht, den Chat zu verlassen – stirbt. Wer sich weigert, zu reden – stirbt. Wer die Wahrheit über die Ereignisse im vergangenen Jahr verschweigt – stirbt. Ist Lauras Geist zurückkehrt, um Rache zu nehmen? Oder spielt jemand den sechs Freunden einen grausamen Streich?

 

Besetzung: Shelley Hennig, Renee Olstead, Courtney Halverson, Will Peltz, Moses Jacob, Jacob Wysocki

Regie: LevanGabriadze

Drehbuch: Nelson Greaves

Produktion: Timur Bekmambetov, Nelson Greaves

Ausführende Produzenten: Jason Blum

Kinostart: 16.07.2015

http://unknown-user

Zugegeben, das ist Horror: Pubertierenden beim Chatten zusehen. Ausschließlich vom Monitor abgefilmt. Die Herren der NSA sind nicht zu beneiden. Die Chance Substanz, Sinn, Logik, Auflösung oder die historisch erstmaligen Möglichkeiten totaler unrechtsstaatlicher Überwachung und Manipulation einzuflechten, wurden komplett vertan. Immerhin kann man sich in eine rückschrittlich geprägte Welt hineinversetzen (Sex böse, Sünde, Beichte, die übliche US-christliche Verklemmtheit), in der keiner der Wege auf denen die Protagonisten wandeln ihnen gehört.

Mai 27th, 2015 by kritiker

 

Wertung für OV

Als sich die berüchtigte San-Andreas-Verwerfung wie erwartet verschiebt, kommt es in Kalifornien zu einem Erdbeben der Stärke 9. In dieser Situation versuchen sich ein Helikopter- Rettungspilot (Dwayne Johnson) und seine Noch-Ehefrau gemeinsam von Los Angeles nach San Francisco durchzuschlagen, um ihrer einzigen Tochter beizustehen. Doch ihre gefährliche Reise gen Norden ist nur der Anfang: Denn als sie annehmen können, das Schlimmste überstanden zu haben, geht es erst richtig los …

Regie: Brad Peyton

Kinostart: 28.05.2015

http:san-andreas

Die teils beeindruckenden Katastrophenszenen müssen teuer bezahlt werden – mit nerviger, ewig gleicher Backstory. Sowohl die Möglichkeit sich in die Situation hineinzuversetzen wird durch die Künstlichkeit der schlechten Inszenierung verschenkt, als auch die natürliche Komik eines Dwayne Johnson.

 

 

Mai 18th, 2015 by kritiker

 

Wertung für OV

A WORLD BEYOND erzählt die faszinierende Abenteuerreise des ungleichen Paars Frank (Oscar®-Preisträger George Clooney) und Casey (Britt Robertson): Angespornt von wissenschaftlicher Neugier und voller Optimismus begibt sich der aufgeweckte Teenager auf eine gefahrenvolle Mission, zu der sie das Schicksal mit Frank zusammengeführt hat. Gemeinsam mit dem resignierten Wissenschaftler, dessen frühere Tage als einstiges Wunderkind mittlerweile schon lange zurückliegen, macht sie sich auf, die Geheimnisse des mysteriösen Tomorrowlands zu entdecken. Ob und wie sie die Herausforderungen, die die beiden dort erwarten, meistern werden, wird die Welt – und sie selbst verändern … für immer!

Regie: Brad Bird
mit George Clooney, Hugh Laurie, Britt Robertson, Raffey Cassidy, Tim McGraw, Kathryn Hahn, Keegan-Michael Key, Thomas Robinson

Kinostart: 21.05.2105

http://filme.disney.de/a-world-beyond

Disney tourt uns durch den Themenpark Zukunft. Die Magie der Gutenachtgeschichte entfaltet sich markenkonform – rührende Heranwachsende und Feuerwerk. Den vergleichsweise weitsichtigen Ansprüchen eines Walt Disney werden die Metaebenen nicht gerecht, Schlussfolgerungen bleiben wie viele Handlungsdetails auf Kindergartenniveau. Immerhin erwecken Auseinandersetzungen mit der Zukunft – egal wie naiv und realitätsfremd – abstraktes Denken. Hoffentlich.
So treuherzig anrührend die Sieh-alles-positiv-dann-wird-es-so-Botschaft auch ist, so sinnlos ist der Seitenhieb auf kritische Vorhersagen. Oder geraten jetzt sogar schon die Überbringer unbequemer Wahrheiten ins Visier? Und würde das nicht völlige Blindheit bedeuten und im Widerspruch zum geforderten „fix it“ der Welt stehen? Denn eigentlich ergänzen sich Kritik und Positivismus: ohne Warnungen vorausschauender Idealisten hätten wir Luftverhältnisse wie in China, atomverseuchte Böden etc. Real geht es leider nur sekundär um technische Entwicklungen, das eigentliche Problem ist die skrupellose Gier der herrschenden Mafias. Und die lassen sich von dem im Film propagierten positiven Denken und Optimismus eher wenig beeindrucken. Auch wenn das ganz toll schön wäre.

Mai 7th, 2015 by kritiker

 

Wertung für OV

Dank der ersten Zeitreise mit ihrem einzigartigen Whirlpool in die 80er Jahre, konnten die Freunde Nick (CRAIG ROBINSON), Jacob (CLARK DUKE) und Lou (ROB CRODDRY) die Gegenwart mehr oder weniger nach ihren Wunschvorstellungen gestalten: Lou, mittlerweile Chef des Medienkonzerns „Lougle“ und mächtig unbeliebt bei seinen Mitarbeitern, führt ein dekadentes Luxusleben und feiert sich als „Vater des Internets“. Das sorgt natürlich für ordentlich Ärger und so wird das angebliche „Internet-Genie“ ausgerechnet auf seiner Party angeschossen. Das einzige, was ihn noch retten kann, ist eine weitere Zeitreise: Das verrückte Trio zögert nicht lange und will mithilfe ihrer sonderbaren Zeitmaschine das Geschehene wieder gut machen. Allerdings geht der Plan schief und sie landen nicht in der Vergangenheit, sondern katapultieren sich auf direktem Wege in die Zukunft und ein irrer Trip voller Eskapaden ins Jahr 2025 nimmt seinen Lauf…

In HOT TUB TIME MACHINE 2 wird wieder wild durch die Zeit gereist und die Fans des ersten Teils können sich erneut auf abgefahrenen Humor, coole Sprüche und eine durch geknallte Story freuen! Dafür garantiert Steve Pink („About Last Night“, 2014), der bei der Fortsetzung des Kultfilms von 2010 erneut Regie führt. Auch wieder mit am Start bei der verrücktesten Zeitreise des Jahres sind die beliebten Schauspieler Craig Robinson („Das ist das Ende“, 2013), Clark Duke („Kick-Ass 2, 2013) sowie Rob Corddry („Sex Tape“, 2014), die für ordentlich Trubel in der Zukunft sorgen – aufgemischt wird das Ganze von Adam Scott („Das erstaunliche Leben des Walter Mitty“, 2013), der als Adam Jr. den Sohn von John Cusacks Rolle Adam aus dem ersten Teil spielt.

Kinostart: 07.05.2015

http:hot-tub-time-machine-2

Interessante Prämisse: Was wäre, wenn man sich mit dem heutigen Wissen in die Vergangenheit beamen könnte? Im Film werden Trottel zu Multimillionären, in der Realität würden die Ideen einfach geklaut, was bestenfalls zu teuren Gerichtsprozessen führen würde. Denn zur Umsetzung gehört Kapital und Marktmacht. Wettbewerb wird zusätzlich durch staatliche Subventionen für die innovationsträgen Marktführer zu deren Gunsten verzerrt.

Der charmant abgedrehte erste Teil ließ auf eine halbwegs komische Fortsetzung hoffen – leider zu unrecht. Lag es an den neuen Drogen im Hottub? Alkohol und Koks sind nicht unbedingt bekannt für kreativitätsfördernde Hirnstimulanz.

Mai 5th, 2015 by kritiker

 

Wertung für OV, OT „Get Hard“

Als der millionenschwere Hedge-Fonds-Manager James King (Will Ferrell) wegen Betrugs verurteilt wird und seine Haft in San Quentin antreten soll, setzt der Richter den Strafbeginn für 30 Tage aus, damit James vorher seine Geschäfte regeln kann. In seiner Verzweiflung bittet James Darnell Lewis (Kevin Hart), ihn auf das Leben im Knast vorzubereiten. Doch obwohl der superreiche James von seinen Vorurteilen felsenfest überzeugt ist, irrt er sich: Als fleißiger Chef seiner kleinen Firma ist Darnell nicht einmal als Falschparker je belangt worden – von einer Gefängnisstrafe ganz zu schweigen. Dennoch bemühen sich die beiden nach Kräften, James für das Kommende abzuhärten, und dabei lernen sie, jede Menge Ressentiments und Antipathien zu überwinden – vor allem, was ihre vorgefasste Meinung voneinander angeht.

Kinostart: 07.05.2015

www.warnerbros.de/der_knastcoach

Obwohl Regiedebütant Etan Cohen (Drehbuch-Mitautor für Tropic Thunder) mit den spielfreudigen Komödiengaranten Will Ferrell und Kevin Hart, deren Chemie und Spiel stimmig ist, sowie einem vielversprechenden Filmanfang aufwartet, schafft es die Story, bei der es vornehmlich um Ärsche im übertragenen wie eigentlichen Sinne geht, trotz wohlgemeinter Ansätze leider nicht über ein paar Lacher hinaus.

Gastbeitrag von C.M.

April 13th, 2015 by kritiker

 

Während der Jubiläumsrede Hitlers am 8. November 1939 wird ein Mann an der Grenze zur Schweiz wegen des Besitzes verdächtiger Gegenstände festgenommen. Nur Minuten später explodiert im Münchner Bürgerbräukeller unmittelbar hinter dem Rednerpult des „Führers“ eine Bombe und reißt acht Menschen in den Tod. Der Mann ist Georg Elser (Christian Friedel), ein Schreiner aus dem schwäbischen Königsbronn. Als man bei ihm eine Karte des Anschlagsortes und Sprengzünder findet, wird er dem Chef der Kripo im Reichssicherheitshauptamt Arthur Nebe (Burghart Klaußner) und dem Gestapochef Heinrich Müller (Johann von Bülow) zum Verhör überstellt. Von ihnen erfährt Elser, dass sein Vorhaben gescheitert ist – dass der Mann, den er töten wollte, um das Blutvergießen des gerade begonnenen Weltkriegs zu verhindern, den Bürgerbräukeller 13 Minuten vor der Explosion verlassen hat. Tagelang wird Elser von Nebe und Müller verhört, tagelang hält er ihren Fragen stand. Bis er schließlich gesteht – und die Geschichte seiner Tat schildert. So erinnert sich Elser, wie der Nationalsozialismus langsam in seinem Heimatdorf metastasierte. Wie er versuchte, sich gemeinsam mit seinem besten Freund Josef Schurr (David Zimmerschied) und wenigen anderen dagegenzustellen. Wie er Elsa (Katharina Schüttler) kennen lernte, sich in sie verliebte, sich wegen seiner Pläne aber von ihr, seinen Freunden und seiner Familie abwenden musste. Und wie er schließlich handelte – wie er die Bombe baute und am Anschlagsort in nächtelanger Arbeit einbaute. Er, der seine Tat ganz allein beging, wie er Nebe und Müller immer wieder beschwört, die ihn foltern, um Hintermänner zu finden. Nach den Verhören kommt er in die KZs Sachsenhausen und Dachau, wo Georg Elser schließlich auf Befehl Hitlers am 9. April 1945 ermordet wird – nur wenige Tage vor Ende des Krieges.

Kinostart: 09.04.2015

www.elser-derfilm.de

Die erstaunte Freude vor dem Kinobesuch darüber, dass ein linker Widerstandskämpfer Beachtung findet, verfliegt innerhalb von Minuten: Es scheint vor allem um Geschichtsfälschung zu gehen. Der kommunistische Elser soll unbedingt als christlich motiviert dargestellt werden. Denn das ist die offizielle Geschichtsschreibung nach dem 2. Weltkrieg: Ein Gewissen hatten nur ein paar betende Christen. Die Millionen nicht religiösen linken Widerstandskämpfer – die eigentliche Gegenmacht zum mörderischen Regime – werden bis heute meist verschwiegen. Die filmische Umsetzung ist dramaturgisch schwach, ermüdend vorhersehbar, wirklich Spannendes wird konsequent ausgeklammert.

März 24th, 2015 by kritiker

 

Wertung für OmU

Mit COBAIN – MONTAGE OF HECK liefert Regisseur Brett Morgen jetzt gut 20 Jahre später einen intimen Einblick in das Leben und das Schaffen von Kurt Cobain und lässt den Zuschauer dabei seiner Person erstmalig wirklich nahe kommen. Als einziger Filmemacher überhaupt erhielt er für dieses Projekt die volle Autorisierung der Cobain-Familie sowie uneingeschränkten Zugriff auf umfangreiches Archiv-Material. Entstanden ist eine Dokumentation, die mit viel Gespür einen neuen Blickwinkel auf bisher unbekannte Seiten und die Vielschichtigkeit der Talente dieses Ausnahmekünstlers liefert. Benannt nach einem Mix-Tape von Kurt Cobain, beleuchtet MONTAGE OF HECK umfassend und gleichzeitig behutsam die Welt des Kurt Cobain: Von einer fröhlichen Kindheit in Aberdeen, Washington, in der sich das enorme kreative Potenzial Cobains bereits bemerkbar machte, bis zu seinem unglaublichen Erfolg mit der Band Nirvana, mit der er Musikgeschichte schrieb und an dem er letztendlich zerbrach. Geschickt kombiniert der Oscar®-nominierte Brett Morgen dabei Kinderbilder, Home-Videos, Demo-Tapes, Skizzen, Gemälde und Skulpturen aus dem bislang vorwiegend unbekannten Archivmaterial mit Interviews, in denen seine Witwe Courtney Love, seine Eltern und Verwandte, Freunde und musikalische Weggefährten zu Wort kommen. So ist ihm ist ein vielschichtiges Portrait gelungen, das dem Zuschauer einen tiefgehenden Blick in das Leben der außergewöhnlichen Rocklegende gewährt.

Link zum Trailer: https://uk.yahoo.com/movies/first-trailer-for-unflinching-kurt-cobain-film-113342300161.html

Kinostart: 09.04.2015

www.cobainfilm.com

„… but he don´t know what it means“ trifft leider auch auf den Regisseur des Dokumentarfilms über Kurt Cobain zu, der diesem zu oft nur die Nebenrolle zugesteht. Spießige Familie, Tochter (die den Film mitproduziert hat) und offenbar noch nie etwas von politischem und gesellschaftlichem Kontext gehört habender Regisseur drängen Banalitäten in den Vordergrund. Die spannendsten Momente werden ausgelassen, dafür Babybilder der Executive Producerin gezeigt. Anstatt Dramaturgie wird so etwas wie ein roter Faden Richtung Unausweichlichkeit eines Selbstmordes gesponnen, Vorurteile über Drogen und Depressive inklusive. Dass einige Indizien für Mord sprechen, der Fall offiziell unzureichend untersucht wurde und die Behörden Cobain bis heute ein offizielles Grab verweigern, wird verschwiegen. Über die vielen Unzulänglichkeiten der Doku rettet nur die eigene Erinnerung an den großartigen Künstler Cobain, dessen wahrheitssuchende Metaphorik unhinterfragtem Materialismus den Finger gezeigt hat.

März 11th, 2015 by kritiker

 

Wertung für OV

Eggsy (Taron Egerton) ist ein Troublemaker, der immer wieder in Konflikt mit anderen Jungs im Londoner Viertel gerät. Als er eines Tages dank des geheimnisvollen und eleganten Harry Hart (Colin Firth) aus dem Gefängnis entlassen wird, beginnt für Eggsy ein anderes Leben. Harry gehört zu den Kingsman, einer supergeheimen, elitären Agentenorganisation angeführt von Arthur (Michael Caine), die vielversprechende Teenager für ihr hochqualifiziertes Nachwuchsprogramm rekrutiert. Und Harry hat Eggsy ausgewählt. Das Training beginnt – zur selben Zeit als die Welt von dem verrückten High-Tech-Genie Valentine (Samuel L. Jackson) bedroht wird.

Kinostart: 12.03.2015

www.kingsman-the-secret-service.de

Die Verherrlichung sinnloser Brutalitäten in US-amerikanischen Filmen (wobei Kingsman vergleichsweise harmlos ist) fällt nur noch auf, wenn man frisch aus friedlicheren Kulturen zurückkommt. Man könnte den Eindruck bekommen, dass ein – wenn überhaupt vorhandener – Hintersinn daran besteht, Jugendliche in dressierte, moralfreie Killer zu verwandeln. Hauptsache sie benehmen sich exakt gemäß vorgegebener Normen, die in diesem Fall der Erziehung des britischstämmigen Regisseurs entsprechen. Es scheint, das Morden soll witzig sein und gute Laune machen.  Wer sich dieser abgefuckten Aufgabe des Menschlichen hingibt, wird mit vielen technisch versiert in Szene gesetzten Bildern belohnt, die so gesehen das Eintrittsgeld wert sind. Unterhaltsamer als die jüngsten James-Bonds ist Kingsman allemal.

März 10th, 2015 by kritiker

 

Deutschland, Anfang der 80er. Auch in der westdeutschen Provinz sind die Hippies an der Macht. Robert muss da raus. Es gibt für ihn nur die eine Stadt! Sex, Drogen und Punk, die Versprechen von West-Berlin. Sein alter Kumpel Schwarz nimmt ihn mit offenen Armen auf. Schwarz braucht in seiner Peepshow ein Mädchen für alles und das wird Robert. Wichskabinen schrubben und die Verpflegung der Mädchen organisieren, sind seine Hauptaufgaben. Dabei lernt er Sanja kennen, auch eine, in der anarchischen Subkultur gestrandete, wunderschöne Seele auf der Suche nach einem Sinn. Tag und Nacht verschwimmen, Robert lässt sich treiben, seine Nächte verbringt er im legendären „Risiko“. Der Ort, an dem Zeit nicht existiert, sich die Ikonen (wie Blixa Bargeld und Nick Cave) herumtreiben, dort wo alles möglich ist, alles sein kann und nichts muss. Kunst kommt nicht von Können, sie kommt vom Leben. Dank üppiger Berlin-Zulage und eines kleinen Überfalls, plant Robert zusammen mit Schwarz eine ganz neue Einkommensquelle und mit Sanja die nicht ganz typische Lösung familiärer Probleme. Regie: Oskar Roehler

Kinostart: 26.03.2015

www.todeslebederpunk.de

Fremdschämen für Fortgeschrittene mit Brechreizgarantie. Das einzig Komische: Laut Pressetext soll der Film vor allem „sehr authentisch“ sein. Offensichtlich war Regisseur Roehler in den Achtzigern nie auch nur in der Nähe einer deutschen Stadt, in der es Punks hätte geben können. Alles scheint der Psyche eines provinziellen Internatsschülers mit neonazistischen Neigungen entsprungen zu sein: In jedem Lehrerzimmer kiffen auf dem Boden im Kreis sitzende, nervige, ungewaschene „Hippies“, die „gerechtfertigterweise“, begleitet von „Heil“-Schreien vergiftet werden dürfen – Nazis sind im Film die besten Kumpel des Hauptdarsteller-„Punks“. Die Realität sah anders aus: Punks und Hippies wehrten sich gemeinsam gegen Nazis, Spießer und konsumgeile Popper. Ein weiteres „bewährtes“ Film-Feindbild: Goethe, der wohl sinnbildlich für Intellekt steht, den Roehler vermutlich auch in Form seiner Mutter ermorden will (die ihn in der Realität auf ein „nur“ zehntausende kostendes Internat geschickt hat und ohne die er möglicherweise niemals auch nur in die Nähe der Kultur-Futtertröge gekommen wäre). Der neoliberale Seitenhieb auf die schmorotzenden, superreichen Sozialhilfempänger rundet das Bild ab – rückgrat- und charakterlos nach unten treten, nach oben buckeln. Insgesamt eine bösartige, geschichtsfälschende Verunglimpfung der Ideale des Punk. Staatlich gefördert. Kotztüten sollten in den aufführenden Kinos Pflicht sein.

Februar 2nd, 2015 by kritiker

 

Wertung für OV

Jupiter Jones (Kunis) wurde unter dem Nachthimmel geboren – man sagt ihr eine große Zukunft voraus. Als erwachsene Frau träumt Jupiter von den Sternen, wird aber immer wieder vom nüchternen Alltag eingeholt, denn sie bekommt nichts auf die Reihe und jobbt als Putzfrau. Erst als der genetisch manipulierte Ex-Soldat Caine (Tatum) auf der Erde landet, um sie zu finden, beginnt Jupiter zu ahnen, welches Schicksal ihr von Geburt an vorherbestimmt ist: Ihre Gene weisen sie als Anwärterin auf ein außergewöhnliches Erbe aus, das den gesamten Kosmos aus den Angeln heben könnte.

Kinostart: 05.02.2015

wwws.warnerbros.de/jupiterascending

Bewusstseinserweiternd sind die Werke der Wachowskis nicht mehr. Sollte die Matrix-Story tatsächlich einem Berliner Autor gestohlen worden sein, ist der Mangel an Substanz nicht verwunderlich. Der Zuschauer bekommt zwar optisch einiges geboten und wer unbedingt will, kann homöopathische Meta-Systemkritik light erkennen, zur Relevanz reicht es aber nicht.