Oktober 26th, 2012 by kritiker

 

Wertung für OV

Mega City One – eine gigantische Metropole voller Gewalt, Chaos und Verbrechen inmitten des düsteren und zerfallenen Amerikas. Die Bewohner leiden und immer mehr verfallen der neuen Droge Slo-Mo, die sie die Realität in extremer Zeitlupe erleben lässt. Einzig und allein die „Judges“ können gegen die Verbrechen in ihrer Stadt ankämpfen, nur sie haben die Macht als Richter und Vollstrecker für Recht und Ordnung zu sorgen. Dredd (Karl Urban), als oberster „Judge“ gefürchtet, will die Stadt von ihren Plagen befreien. Zusammen mit seiner neuen Rekrutin, Cassandra Anderson (Olivia Thirlby), nimmt er den Kampf gegen Ma-Ma (Lena Headey) auf, eine Drogenbaronin, die eiskalt über den größten Slum der Stadt herrscht. Als Dredd und Anderson einen Handlanger aus ihrem skrupellosen Clan zu fassen kriegen, entfacht Ma-Ma einen erbitterten Krieg, in dem sie vor nichts zurückschreckt, um ihr Imperium zu schützen. Die Zahl der Todesopfer steigt und auch Dredd und Anderson müssen in diesem erbarmungslosen Kampf an ihr Äußerstes gehen, um am Leben zu bleiben…

Kinostart: 15.11.2012

 www.dredd-film.de

Der Film unterscheidet sich in allen Aspekten vom 1995er Vorgänger mit Stallone –  den Mangel an System- und Gesellschaftskritik überspielt die 2012er Version mit Gewalt, Düsternis und superbem grafischen Stil. So konformistisch und eindimensional die simple Story auch sein mag – die Action haut gut rein, einige Bilder sind ein Augenschmaus – das 40 Millionen Budget wurde wirkungsvoll eingesetzt. Insbesondere die Investition in ein gröbste-Unlogiken-vermeidendes Drehbuch (Alex Garland) war sinnvoll.

 

Oktober 23rd, 2012 by kritiker

 

3D: gutes plastisches konkaves und konvexes 3D. Die Bewegungsauflösung ist unbefriedigend, Nachzieher und Bewegungsghostings stören, der klare 3D Kinoeindruck wird nicht erreicht.

www.fox.prometheus-movie.com

3D Science-Fiction. Ridley Scott fliegt uns auf einen anderen Planeten und erzählt eine nicht ganz ausgereifte Geschichte in beeindruckenden Bildern. Das Design ist erstklassig. Unlogiken und Andeutungen, die nicht konsequent genug weitergedacht wurden und die dadurch verschenkten Spannungsmomente fallen nicht weiter ins Gewicht, falls man gewillt ist die geistigen Schwächen der Macher zu ignorieren und das Alien-Prequel gedanklich selbst zu vervollkommnen.
Kreationisten könnten den Film als Bestätigung ihres kruden Weltbildes missverstehen, aber sofern man sich dazu inspirieren lässt, die eigene schöpferische Kraft als erstrebenswerten Weg und Ziel zu erkennen, kann man auf Metaebenen anregende Botschaften konstruieren. Und sogar simpel gestrickte Gläubige müssten die Möglichkeit in Betracht ziehen, dass das was sie als „Gott“ ansehen auch feindlich gesonnen oder imbezil sein könnte. Das Ende ist in vielfacher Hinsicht enttäuschend, die Schönheit realer evolutionärer (glaubensunabhängiger) Autopoiesis darf wohl noch nicht dargestellt werden – in Anbetracht momentaner Filmfinanzierungs-Machtstrukturen ist das wenig überraschend. Anhand der Audiokommentare und deleted scenes lässt sich erahnen, wie lächerlich, diffus und wenig durchdacht der eigentliche Kern der Geschichte ist und wie effektiv Blenderei das überspielen kann.

 

August 27th, 2012 by kritiker

 

Kinostart: 06.09.21012

http://discoverthecabininthewoods.com

Bääm! Außergewöhnlicher Horror-Slasher, der mit originellen Details und unkonventioneller Metaebene überzeugt – basierend auf einem Drehbuch von Drew Goddard und Joss Whedon. Goddards eindrucksvolle erste Regiearbeit lässt auf mehr hoffen.

Kleinere Unstimmigkeiten wie Schwerverletzte, die in späteren Szenen mirakulös geheilt wieder auftauchen, stören den Erzählfluss nicht. Um das Ende und damit auch das Gesamtkonstrukt nicht als sinnlos destruktiv zu begreifen, bedarf es viel guten Willens und Kreativität seitens der Rezipienten, um die moralischen Lücken zu füllen, bzw. Amoralität als Kritik an den herrschenden Verhältnissen zu begreifen. Trotzdem ist das Werk so frisch und kraftvoll, dass man hoffen kann, die erzkonservativ öde Fifties-Retrowelle ist endlich vorbei.

 

 

August 7th, 2012 by kritiker

 

Wertung für OV

Kinostart: 09.08.2012

www.fox.prometheus-movie.com

3D Science-Fiction. Ridley Scott verwandelt das Kino in ein Raumschiff, fliegt uns auf einen anderen Planeten und erzählt eine unausgereifte Geschichte in beeindruckenden Bildern. Unlogiken und Andeutungen, die nicht konsequent genug weitergedacht wurden und die dadurch verschenkten Spannungsmomente fallen nicht weiter ins Gewicht, falls man gewillt ist die geistigen Schwächen der Macher zu ignorieren und das Alien-Prequel gedanklich selbst zu vervollkommnen.
Kreationisten könnten den Film als Bestätigung ihres kruden Weltbildes missverstehen, aber sofern man die eigene schöpferische Kraft als erstrebenswerten Weg und Ziel erkennt, lässt die Fabel Raum für Interpretationen und inspirierende Metaebenen, vor allem dann, wenn das Hirn vor den Absurditäten im Drehbuch zu entkommen versucht. Und sogar simpel gestrickte Gläubige müssen die Möglichkeit in Betracht ziehen, dass das, was sie als „Gott“ ansehen, auch feindlich gesonnen oder imbezil sein könnte. Das Ende ist in vielfacher Hinsicht enttäuschend, die Schönheit realer evolutionärer (glaubensunabhängiger) Autopoiesis darf wohl noch nicht dargestellt werden – in Anbetracht momentaner Filmfinanzierungs-Machtstrukturen ist das wenig überraschend.

 

Juli 26th, 2012 by kritiker

 

www.universal-pictures.derlorax

Animationsfilm basierend auf dem Buch von Dr. Seuss, der in der englischsprachigen Welt als genialer Kinderbuchautor zurecht große Anerkennung genießt. Die Umsetzung schwankt zwischen stilistisch fragwürdigen, kleinkindgerecht quietschigen Billigsongs und künstlerisch wertvollem, metaphorischem Anspruch.
Inhaltlich erfreut der allegorische Durchblick, mit wichtigen Einsichten in Problematiken wie vermeintlich harmlose Überwachung, mittels derer aber auch als Terroristen gebrandmarkte Umweltschützer von Konzernen mit politischem Einfluss aus dem Verkehr gezogen werden.
Die Fahndung nach Paul Watson – Gründungsmitglied von Greenpeace, der wegen gewaltloser Behinderung von Walfangschiffen international gesucht wird – belegt die Aktualität der Thematik.

 

April 20th, 2012 by kritiker

daumen075

 

www.ironsky.net

Herrlich abseitiger Trash. Spektakulär was die Crew um den Finnen Timo Vuorensola aus einem Budget von unter 8 Mio. gemacht hat. Die schablonenhaften Charaktere wären ausbaufähig gewesen, die Inszenierung ist zuweilen unterkühlt hölzern, aber der alberne bis satirische Humor macht Spaß, der außergewöhnliche Blick und die SFX begeistern. Man kann hoffen, dass Crowdfinanzierung noch mehr Abgefahrenes jenseits des Mainstream ermöglicht.

 

März 7th, 2012 by kritiker

 

Wertung für OV

Kinostart: 08.03.2012

www.disney.de/john-carter

Fantasy auf dem Mars, basierend auf Edgard Rice Burroughs‘  „A Princess of Mars“. Alle Unlogik beiseite findet man in der bunten Fantastik Ansätze zu aufschlussreichen, wenn auch nicht allzu neuen Metaebenen. Leider sind heutige Disneyfilme manchmal schlampig bezüglich Storydetails und vertrauen zu sehr auf althergebrachte Drehbuchstrukturen, so dass  einiges vorhersehbar ist. Insgesamt aber angenehm fantasieanregend.

 

Januar 27th, 2012 by kritiker

 

Die Originalwebseite wurde gehackt: http://ledgemovie.com
Filminformationen auf Wikipedia: https://en.wiki/The_Ledge

Video on Demand, in Kinos on demand

Sundance Now

Für einen amerikanischen Film geradezu revolutionär: es werden in den religiös verblendeten USA tabuisierte Themen angesprochen. Der unaufgeklärte christliche, verlogene, meist real hochgradig amoralisch handelnde Teil der Gesellschaft wird mit einer höherentwickelten religionslosen, wahrheitsliebenden Ethik konfrontiert. Einfach, aber einfühlsam erzählt. Gut besetzt, mit einer anziehend spielenden Liv Tyler, die sich hüllenlos zeigt. Der Handlungsverlauf ist für aufgeklärte Europäer evtl. enttäuschend, weil nicht weitgehend genug, aber dieser kleine Schritt ist ein sehr großer für US-Amerikaner.

Januar 26th, 2012 by kritiker

 

Kinostart: 26.01.2012

http://the-artist

Ergreifende Ode an die Ausdrucksstärke einfacher Schwarzweiß-Bilder ohne Ton mit Jean Dujardin. Erstaunlich, dass eine simple Stummfilmliebesgeschichte so berühren kann. Effekthascherei und sinnloses Blabla verstellen zunehmend den Blick aufs Wesentliche, The Artist überwältigt durch Befreiung von diesem Ballast, umgarnt charmant und weckt Emotionen.

 

 

Januar 21st, 2012 by kritiker

 

www.ziemlichbestefreunde.senator.de

Zutiefst menschliche Geschichte über einen Schwarzen, der einen Querschnittsgelähmten betreut. Nach wahren Begebenheiten – ungewöhnlich simpel erzählt, aber rührend.

 

 

 

Januar 15th, 2012 by kritiker

 

www.verblendung-film.de

Finchers Scharfblick ist immer wieder beeindruckend, seine exakte, pointierte Inszenierung vortrefflich, trotz kleiner Lecks und Nachlässigkeiten. Einsichten in die Psyche und Ursachen von Defiziten wie Religiosität werden erkundet und in einem mustergültigen Netz verwoben, in dem sich der Zuschauer düster-wohlig verfängt und von geistreicher Spannung durchzuckt wird. Jedoch wünscht man Fincher für den nächsten Film eine tiefsinnigere Buchvorlage.

 

Januar 7th, 2012 by kritiker

 

DVD, Blu-Ray

http://www.oostrov.ru

Ein Kosmonaut landet im Jahr 2157 auf einem Exoplaneten, dessen Bewohner gewaltsam beherrscht werden. Die russische Produktion verblüfft durch unerwartet aufwendiges Produktionsdesign, eine episch angelegte Geschichte, Meta-Einsichten in Machtstrukturen und gewitzte Twists. Auch wenn das fehlende Interesse für logische Details Größe suggerieren könnte, fallen die vielen kleinen Fehler negativ auf, die holperige Storyline mit schwer nachvollziehbaren Sprüngen erinnert zuweilen eher an unausgegorene B-Movies. Wenn auch überladen, reißt die imaginäre Größe des Werkes trotzdem mit.