
Wertung für OmU
Kinostart: 17.01.2019
Kaum eine Wahl hat die Öffentlichkeit so stark beschäftigt wie die von Donald Trump zum 45. Präsidenten der Vereinigten Staaten. Als einer der wenigen, die das Ergebnis vorhergesagt haben, offenbart Oscar®-Preisträger Michael Moore die Umstände und Mechanismen, die zur Machtergreifung des umstrittenen Kandidaten geführt haben. Im Fokus seiner Kritik steht dabei nicht nur der Präsident selbst, sondern vor allem auch das Versagen der Demokraten.
Regie: Michael Moore
Mit: Michael Moore, Donald Trump, Barack Obama, Katie Perry 
 Michael Moore erzählt aus einer sehr persönlichen Sicht, legt Finger in Wunden, scheint aber mitunter emotionsgeladen den Faden zu verlieren. Trotzdem sind seine Einblicke erhellend und erschrecken. Neoliberalismus, Korruption, vergiftetes Trinkwasser, Kranke und Tote, die in Kauf genommen werden, um Profite zu erhöhen, Einschränkung der Pressefreiheit, Rassismus, despotischer Rechtspopulismus, der auf Faschismus hinausläuft. Die Demokraten werden nicht verschont, deren als Kompromissbereitschaft verkaufte Assimilation lief bezüglich Bernie Sanders auf innerparteilichen Wahlbetrug hinaus. Moore dramatisiert und stößt vor den Kopf, stärkt so aber auch das Bewusstsein für fortschreitende Entdemokratisierung und Bürgerrechtsverletzungen, die aufgrund langsamer Gewöhnung nicht mehr auffallen. Er gibt einer künstlerischen, gefühligen Betrachtungsweise zunehmend Vorrang vor Sachlichkeit und Stringenz, so dass einige Zusammenhänge vom Zuschauer selbst erarbeitet werden müssen. Man kann nur hoffen, dass das zu mehr konstruktiv kritischem Engagement in der Öffentlichkeit anregt.
Michael Moore erzählt aus einer sehr persönlichen Sicht, legt Finger in Wunden, scheint aber mitunter emotionsgeladen den Faden zu verlieren. Trotzdem sind seine Einblicke erhellend und erschrecken. Neoliberalismus, Korruption, vergiftetes Trinkwasser, Kranke und Tote, die in Kauf genommen werden, um Profite zu erhöhen, Einschränkung der Pressefreiheit, Rassismus, despotischer Rechtspopulismus, der auf Faschismus hinausläuft. Die Demokraten werden nicht verschont, deren als Kompromissbereitschaft verkaufte Assimilation lief bezüglich Bernie Sanders auf innerparteilichen Wahlbetrug hinaus. Moore dramatisiert und stößt vor den Kopf, stärkt so aber auch das Bewusstsein für fortschreitende Entdemokratisierung und Bürgerrechtsverletzungen, die aufgrund langsamer Gewöhnung nicht mehr auffallen. Er gibt einer künstlerischen, gefühligen Betrachtungsweise zunehmend Vorrang vor Sachlichkeit und Stringenz, so dass einige Zusammenhänge vom Zuschauer selbst erarbeitet werden müssen. Man kann nur hoffen, dass das zu mehr konstruktiv kritischem Engagement in der Öffentlichkeit anregt.

Wertung für OmU
Kinostart: 07.02.2019
Starr Carters (Amandla Stenberg) Leben spielt sich ständig zwischen zwei Welten ab: da ist zum einen das arme, hauptsächlich schwarze Viertel, in dem sie lebt und zum anderen gibt es die reiche, hauptsächlich weiße Privatschule, die sie besucht. Das empfindliche Gleichgewicht zwischen diesen Welten wird erschüttert, als sie Zeugin wird, wie Khalil, ihr bester Freund aus Kindertagen, von einem Polizisten erschossen wird. Nun ist es an Starr, trotz des Drucks, der von allen Seiten auf sie ausgeübt wird, ihre Stimme zu erheben und für Gerechtigkeit einzustehen.
Regisseur: George Tillman Jr
Produzenten: Robert Teitel, George Tillman, Jr., Marty Bowen, Wyck Godfrey
Drehbuch: Audrey Wells Besetzung: Amandla Stenberg, Regina Hall, Russel Hornsby, Lamar Johnson, Issa Rae, Algee Smith, Sabrina Carpenter, with Common and Anthony Mackie 
 Überkonstruiert und überemotionalisiert bis das gewünschte, gestrige Weltbild herauskommt. Statt tieferer Ursachenerkenntnis und Einspruch gegen bürgerrechtsfeindliche Gesetze – die in den USA und auch in Deutschland (sog. Polizeigesetz) immer verfassungswidrigere Auswüchse annehmen – demütige „Vergebung“ und Opportunismus nach kurzem Protest.
Überkonstruiert und überemotionalisiert bis das gewünschte, gestrige Weltbild herauskommt. Statt tieferer Ursachenerkenntnis und Einspruch gegen bürgerrechtsfeindliche Gesetze – die in den USA und auch in Deutschland (sog. Polizeigesetz) immer verfassungswidrigere Auswüchse annehmen – demütige „Vergebung“ und Opportunismus nach kurzem Protest.

Wertung für OV
Kinostart: 20.12.2018
Ein actionreiches Abenteuer in der optisch atemberaubenden Unterwasserwelt der sieben Meere: In „Aquaman“ mit Jason Momoa in der Titelrolle geht es um die Vorgeschichte des halb menschlichen Atlanters Arthur Curry, der sich seinem Schicksal stellen muss, um herauszufinden, wer er wirklich ist: Verdient er es überhaupt, die ihm von Geburt an zustehende Königswürde anzunehmen?
Regie: James Wan
Mit: Jason Momoa, Amber Heard, Willem Dafoe, Patrick Wilson, Dolph Lundgren, Nicole Kidman, Ludi Lin, Yahya Abdul-Mateen Ii, u.v.m. 
 Erwartungsgemäß fette Optiken, wenn auch stilistisch fragwürdig. Der Handlungsverlauf ähnelt dem von Action-Videospielen: Irgendein Blabla, um billig zur nächsten Klopperei zu kommen. Immerhin wird die Verpestung der Meere als menschengemacht erkannt – allerdings vom Bösewicht.
Erwartungsgemäß fette Optiken, wenn auch stilistisch fragwürdig. Der Handlungsverlauf ähnelt dem von Action-Videospielen: Irgendein Blabla, um billig zur nächsten Klopperei zu kommen. Immerhin wird die Verpestung der Meere als menschengemacht erkannt – allerdings vom Bösewicht.

Wertung für Imax 3D
Kinostart: 13.12.2018
Vor Hunderten von Jahren verwüstete eine gewaltige Katastrophe die Erde, doch die Menschheit hat sich ihrer neuen Umgebung längst angepasst. Gigantische Metropolen auf Rädern erhoben sich aus den Trümmern der untergegangenen Zivilisation. Auf der Suche nach den letzten Ressourcen fahren sie über die verdorrte Steppe und verschlingen gnadenlos die kleineren Städte. Zu den großen Metropolen gehört auch London als einer der gewaltigsten rollenden Kolosse. In diesem unerbittlichen Kampf trifft der unscheinbare Tom Natsworthy (Robert Sheehan) in einer schicksalshaften Begegnung auf die gefährliche Flüchtige Hester Shaw (Hera Hilmar) – zwei Gegensätze prallen aufeinander, zwei Menschen, deren Wege einander nie hätten kreuzen sollen. Sie und Anna Fang (Jihae) schmieden eine überraschende Allianz, die über den Fortgang der Menschheitsgeschichte bestimmen könnte.
Besetzung: Hugo Weaving, Hera Hilmar, Robert Sheehan, Jihae, Ronan Raftery, Leila George, Patrick Malahide und Stephen Lang
Regie: Christian Rivers
Drehbuch: Fran Walsh, Philippa Boyens, Peter Jackson
Nach den Romanen von: Philip Reeve
Produzenten: Zane Weiner, Amanda Walker, Deborah Forte, Fran Walsh, Peter Jackson 
 Monumentale Science-Fiction-Steampunk-Fantasy mit korrekten Metaebenen. Wer sich auf den Retro-Look und die märchenhafte Allegorie fahrender Städte auf Raubzügen einlassen kann, wird visuell stattlich belohnt. Die Toxizität der Abfallprodukte Brennstoff-hungriger Motoren wird leider nicht thematisiert und manchmal drohen Abstürze ins Pathetische, sehenswert auf großer Leinwand aber allemal.
Monumentale Science-Fiction-Steampunk-Fantasy mit korrekten Metaebenen. Wer sich auf den Retro-Look und die märchenhafte Allegorie fahrender Städte auf Raubzügen einlassen kann, wird visuell stattlich belohnt. Die Toxizität der Abfallprodukte Brennstoff-hungriger Motoren wird leider nicht thematisiert und manchmal drohen Abstürze ins Pathetische, sehenswert auf großer Leinwand aber allemal.

Wertung für OmU
Kinostart: 06.12.2018
WIDOWS ist die Geschichte von vier Frauen, die nichts gemeinsam haben außer einer Schuld, die durch die kriminellen Machenschaften ihrer toten Ehemänner hinterlassen wurde. Im heutigen Chicago und in einer Zeit des Aufruhrs kommt es zu wachsenden Spannungen, als Veronica (Oscar®-Preisträgerin Viola Davis), Alice (Elizabeth Debicki), Linda (Michelle Rodriguez) und Belle (Cynthia Erivo) ihr Schicksal in die eigene Hand nehmen. Sie schmieden einen Komplott, um sich eine Zukunft ganz nach ihren eigenen Vorstellungen und Wünschen zu erschaffen.
Regie: Steve McQueen
Drehbuch: Gillian Flynn, Steve McQueen
Produzenten: Steve McQueen, Iain Canning, Emile Sherman
Mit: Elizabeth Debicki, Michelle Rodriguez, Cynthia Erivo, Carrie Coon, Liam Neeson, Colin Farrell, Robert Duvall, Daniel Kaluuya und Brian Tyree Henry Verleih: Twentieth Century Fox 
Korruption, Schwerverbrechen, Freundschaftsverrat, Amoralität werden nicht mehr infrage gestellt, sondern gemäß altem Testament als Mittel zum Zweck (Gier) akzeptiert. Verpackt in eine wirre, realitätsferne Story, die nicht aufgeht. Schade um fähige Filmcrew und Schauspieler.

Wertung für OmU
Kinostart: 06.12.2018
Hollywood, Los Angeles. Obwohl die Miete für sein Apartment überfällig ist, hegt Sam keinerlei Ambitionen, einen Job zu finden. Lieber hängt er auf seinem Balkon herum, liest Comics und beobachtet die Nachbarinnen durchs Fernglas. Als ihn die umwerfend schöne Sarah eines Abends zu sich einlädt, kann er sein Glück kaum fassen. Doch am nächsten Morgen ist sie spurlos verschwunden. Sam wittert eine globale Verschwörung, die Millionäre, Celebrities, Hundemörder und urbane Mythen involviert. Seine Suche nach Sarah mutiert zur rauschhaften Odyssee durch den undurchsichtigen Dschungel der Großstadt.
Regie: David Robert Mitchel (It Follows)
Cast: Andrew Garfield, Riley Keough, Topher Grace 
 Was zunächst wie eine zusammengewürfelte Aneinandereihung banaler Hohlheiten wirkt, ist ein Puzzle, das zusammengesetzt, banale Hohlheiten ergibt. Allerdings als nonchalante Metapher auf amerikanische Glitzerwelten, in denen nichts höheren Sinn ergibt, alles auf Profit oder Flucht vor der Realität ausgelegt ist, während die kleine Welt des Protagonisten zugrunde geht. Wunderliche, comicartige Blenderei aus den Tiefebenen unbewusster Verdrängungskultur.
Was zunächst wie eine zusammengewürfelte Aneinandereihung banaler Hohlheiten wirkt, ist ein Puzzle, das zusammengesetzt, banale Hohlheiten ergibt. Allerdings als nonchalante Metapher auf amerikanische Glitzerwelten, in denen nichts höheren Sinn ergibt, alles auf Profit oder Flucht vor der Realität ausgelegt ist, während die kleine Welt des Protagonisten zugrunde geht. Wunderliche, comicartige Blenderei aus den Tiefebenen unbewusster Verdrängungskultur.

Kinostart: 15.11.2018
Zweiter Teil der „Harry Potter“-Spin-off-Reihe, in dem es Newt Scamander mit dem gefährlichen Zauberer Grindelwald aufnehmen muss. Eigentlich hatten Newt Scamander (Eddie Redmayne), Tina (Katherine Waterston) und Queenie (Alison Sudol) sowie Muggel Jacob Kowalski (Dan Fogler) dafür gesorgt, dass Gellert Grindelwald (Johnny Depp) hinter Gitter kommt. Doch dem dunklen Zauberer gelingt die Flucht und er schart eine große Anhängerschaft um sich, um mit deren Hilfe eine von reinblütigen Zauberern beherrschte Welt zu etablieren. Einzig Grindelwalds ehemaliger Freund Albus Dumbledore (Jude Law) könnte ihn aufhalten, doch kann aus persönlichen Gründen nicht gegen ihn vorgehen und bittet daher Newt Scamander und seine Freunde um Hilfe. Bei ihrer Mission verschlägt es sie nach Paris, wo sie zahlreiche Herausforderungen bestehen müssen, was durch einige private Probleme erschwert wird, denn Newts ehemalige Geliebte Leta Lestrange (Zoë Kravitz) ist mittlerweile mit seinem Bruder Theseus (Callum Turner) zusammen…
Cast: Johnny Depp, Jude Law, Eddie Redmayne (Newt Scamander), Dan Fogler, Ezra Miller, Katherine Waterston, Alison Sudol, Zoë Kravitz (Leta Lestrange), Callum Turner (Theseus Scamander), Claudia Kim (Maledictus), Carmen Ejogo (Seraphina Picquerry), Ólafur Darri Ólafsson (Skender)
Kamera: Philippe Rousselot
Regie: David Yates
Drehbuch: Joanne K. Rowling
 Kann leider nicht mit dem wunderbaren, feinfühligen ersten Film des Harry Potter Spin-offs mithalten, der wie eine Hymne auf Erhalt und Wert von Artenvielfalt wirkte. Der zweite Teil ist nur Auftakt für die nächsten, die in Details verlorene Erzählung macht wenig Lust auf mehr.
Kann leider nicht mit dem wunderbaren, feinfühligen ersten Film des Harry Potter Spin-offs mithalten, der wie eine Hymne auf Erhalt und Wert von Artenvielfalt wirkte. Der zweite Teil ist nur Auftakt für die nächsten, die in Details verlorene Erzählung macht wenig Lust auf mehr.

Kinostart: 08.11.2018
Am Vortag des D-Days landet eine amerikanische Soldatentruppe in einem von deutschen Truppen besetzten Dorf in Nordfrankreich. Während ihres Einsatzes stoßen sie auf ein geheimes, unterirdisches Labor, in dem die Besatzer völlig wahnsinnige Experimente an den Dorfbewohnern durchführen, um menschliche Kampfmaschinen zu züchten. Mit verheerenden Folgen …
REGIE Julius Avery
DREHBUCH Billy Ray, Mark L. Smith
DARSTELLER Wyatt Russell, Jovan Adepo, Ben Tavassoli, Pilou Asbæk, Mathilde Ollivier u.a.
PRODUZENTEN J.J. Abrams, Lindsey Weber, Jo Burn
Unerträglich dümmlich und unoriginell. Dass die Drehbuchschreiber eine Antagonie zwischen Kirche und Nazis dahinfantasieren, obwohl die Nazis dem Klerus mittels Reichskonkordat mehr (auch heute noch geltende) Rechte/Privilegien eingeräumt haben als alle anderen deutschen Regierungen, die Koppeln der Waffen-SS die Aufschrift „Gott mit uns“ trugen und Geistliche im Vatikan den Hitlergruß zeigten – geschenkt. Dass aber in jeder Szene mindestens eine Unlogik oder Idiotie den Spaß verdirbt – nervig.

Wertung für OmU
Kinostart: 15.11.2018
Sie sind die angesagte Girl-Gang und sie sind die besten Freundinnen: Lily, Bex, Em und Sarah leben in einer Welt, in der Parties, Outfits, Sex und die erste Liebe auch immer zu Selfies, Emojis, Snaps und Sextings gehören. Aber als ihre kleine Stadt Salem Opfer eines Datenhacks wird, bei dem die privatesten Fotos und Chats der Hälfte der Bürger in die Öffentlichkeit gespült werden, greift in Salem Anarchie um sich. Als Lily fälschlicherweise für den Hack verantwortlich gemacht wird, wendet der Mob sich gegen sie. Die vier Freundinnen müssen zusammenhalten, um eine lange, blutdurchtränkte Nacht zu überstehen.
Buch & Regie: Sam Levinson
Darsteller: Suki Waterhouse, Bill Skarsgård, Bella Thorne, Maude Apatow, Hari Nef, Abra
 Sind die Zeiten von Hexenjagden vorbei oder kommen sie wieder? Die Ursachen ähneln denen vor hunderten Jahren: Frühkindliche religiöse Erziehung zu Sexfeindlichkeit und Gewaltverherrlichung, gepaart mit raubtierkapitalistischem Konkurrenzdruck. Unterdrückte Körperlichkeit als Machtinstrument. Was auf Europäer lächerlich wirkt, ist in den USA immer noch Realität: Hysterie wegen Sexualität. Ein öffentlich gezeigter Nippel löst größere Skandale aus als kriegerische Massenmorde. Ultrakonservative Heucheleien und Verlogenheiten sind allgegenwärtig, inzwischen ergänzt durch rechtspopulistisch-rückschrittliche Verrohung. In dieser Atmosphäre entfaltet sich die übertrieben plakative Handlung. Auch Rückschlüsse und Lösungsansätze der jugendlichen Protagonisten wirken naiv bis kontraproduktiv. Trotzdem anregend und intensiv.
Sind die Zeiten von Hexenjagden vorbei oder kommen sie wieder? Die Ursachen ähneln denen vor hunderten Jahren: Frühkindliche religiöse Erziehung zu Sexfeindlichkeit und Gewaltverherrlichung, gepaart mit raubtierkapitalistischem Konkurrenzdruck. Unterdrückte Körperlichkeit als Machtinstrument. Was auf Europäer lächerlich wirkt, ist in den USA immer noch Realität: Hysterie wegen Sexualität. Ein öffentlich gezeigter Nippel löst größere Skandale aus als kriegerische Massenmorde. Ultrakonservative Heucheleien und Verlogenheiten sind allgegenwärtig, inzwischen ergänzt durch rechtspopulistisch-rückschrittliche Verrohung. In dieser Atmosphäre entfaltet sich die übertrieben plakative Handlung. Auch Rückschlüsse und Lösungsansätze der jugendlichen Protagonisten wirken naiv bis kontraproduktiv. Trotzdem anregend und intensiv.

Kinostart: 11.10.2018
„Smallfoot“, das animierte Abenteuer für die ganze Familie, mit Originalmusik und Starbesetzung, stellt eine Legende auf den Kopf: Ein aufgeweckter junger Yeti entdeckt etwas, das es angeblich gar nicht gibt – einen Menschen. Die Neuigkeit von diesem „Smallfoot“ löst in der einfachen Gemeinschaft der Yeti enorme Unruhe darüber aus, was es denn sonst noch in der großen Welt jenseits ihres verschneiten Dorfes gibt. Und das ist erst der Beginn einer ganz neuen, nie dagewesenen Geschichte über Freundschaft, Mut und Entdeckerfreude.
Regie: Karey Kirkpatrick
Drehbuch: Karey Kirkpatrick, Clare Sera
 Medienkompetenzübung mit Gesang für Kinder. In Stein gehauene Dogmen werden in Frage gestellt, Wahrheitsfindung und Entwicklung positiv dargestellt. Leider schreckt die Parabel vor der Aufdeckung allzu unbequemer Machtmechanismen, die auf bewussten Lügen basieren, zurück.
Medienkompetenzübung mit Gesang für Kinder. In Stein gehauene Dogmen werden in Frage gestellt, Wahrheitsfindung und Entwicklung positiv dargestellt. Leider schreckt die Parabel vor der Aufdeckung allzu unbequemer Machtmechanismen, die auf bewussten Lügen basieren, zurück.

Kinostart: 27.09.2018
Der zynische Werbefilmer Toby (Adam Driver) trifft auf einen alten spanischen Schuhmacher (Jonathan Pryce), der sich für Don Quixote hält. Die beiden erleben eine Reihe absurder Abenteuer, in deren Verlauf Toby sich den tragischen Auswirkungen eines Films stellen muss, den er in seiner Jugend gedreht hat ─ ein Film, der die Hoffnungen und Träume eines kleinen spanischen Dorfes für immer verändert hat. Kann Toby das Getane je wieder gut machen und so zu seiner Menschlichkeit zurückfinden? Kann Don Quixote seinen Wahn bezwingen und seinen nahenden Tod verhindern? Oder wird etwa die Liebe alle Grenzen überwinden?
Regie: Terry Gilliam
Darsteller: Jonathan Pryce, Adam Driver („Star Wars: Die letzten Jedi“, „Logan Lucky“), Olga Kurylenko („Ein Quantum Trost“, „Oblivion“), Stellan Skarsgård („Thor – The Dark Kingdom“, „Avengers“-Reihe), Òscar Jaenada („Pirates of the Caribbean: Fremde Gezeiten“, „The Cold Light of Day“), Jordi Mollà („Riddick – Überleben ist seine Rache“, „Knight and Day“), Sergi Lopez („Pans Labyrinth“), Joana Ribeiro („Portugal Não Está à Venda“).
 Terry Gilliam entführt in magischen Realismus und öffnet Bewusstseinsmöglichkeiten. Das Märchen wirkt zuweilen weltfremd und antiquiert auf den Metaebenen, Schmeicheleien gegenüber klerikalen und sonstigen Mafiosi haben nun sogar Gilliam eingeholt. Aber das war möglicherweise der Preis für künstlerische Freiheit auf anderen Ebenen. Immerhin wurden die 2017er Dreharbeiten nicht gestört – beim ersten Anlauf 2000 donnerten Düsenjäger im Tiefflug über das Set (dokumentiert in „Lost in la Mancha“). Gilliam hat etwas zu sagen, zu unabhängig-kritischem Denken fähige Vollblutkünstler wie er, sollten zum Wohl der Gesellschaft unter Artenschutz gestellt werden. Leider verfolgen rechtskonservativ-neoliberale Regierungen und Zensurbehörden, die sich als „Förderanstalten“ tarnen, offensichtlich andere Ziele.
Terry Gilliam entführt in magischen Realismus und öffnet Bewusstseinsmöglichkeiten. Das Märchen wirkt zuweilen weltfremd und antiquiert auf den Metaebenen, Schmeicheleien gegenüber klerikalen und sonstigen Mafiosi haben nun sogar Gilliam eingeholt. Aber das war möglicherweise der Preis für künstlerische Freiheit auf anderen Ebenen. Immerhin wurden die 2017er Dreharbeiten nicht gestört – beim ersten Anlauf 2000 donnerten Düsenjäger im Tiefflug über das Set (dokumentiert in „Lost in la Mancha“). Gilliam hat etwas zu sagen, zu unabhängig-kritischem Denken fähige Vollblutkünstler wie er, sollten zum Wohl der Gesellschaft unter Artenschutz gestellt werden. Leider verfolgen rechtskonservativ-neoliberale Regierungen und Zensurbehörden, die sich als „Förderanstalten“ tarnen, offensichtlich andere Ziele.

Wertung für OmU
Kinostart: 15.11.2018
Italien vor zehn Jahren. Jeder korrumpiert jeden. Getrieben von maßloser Gier nach Reichtum, Macht und rauschhaftem Sex, totaler Entgrenzung und ewiger Jugend suchen sie alle die Nähe ihres Cavaliere Silvio Berlusconi: Sergio, der kleine Call-Girl-Ring-Betreiber aus Apulien, Ramsch-Bild des italian lovers, mit seinen zugekoksten Mädchen und seiner durchtriebenen Co-Intrigantin Tamara ebenso wie die ausgebufften Politgreise Roms, die es nicht lassen können, sich an die Macht durchzustechen. Es ist ein Reigen aus ungestillten Sehnsüchten und schillernder Dekadenz, moralischem Abschaum und lasziv zuckenden Körpern, der sich wie magisch angezogen immer enger um „IHN“, den Mächtigsten des Landes und größten Medien-Moguls Europas schließt. „ER“ versteht als Einziger ihre Ängste und Hoffnungen und verheißt jedem in seinen kitschbunten TV-Shows das Glück im Spaß-Paradies, das er ihnen hemmungslos vorlebt.
In Wahrheit brütet der geniale [sic!] Traum-Verkäufer mit dem perückenhaft gefärbten Haar einsam auf seiner atemberaubenden Sommerresidenz in der sardischen Sonne – abgewählt, ausgebrannt, zahn- und ratlos, verfolgt von zahllosen Anklagen. Veronica, die wundervolle Ehefrau, die er liebt, verachtet ihn und will ihre Würde zurück. Doch als er Wind davon bekommt, dass ein enger Vertrauter in Rom drauf und dran ist, ihm das Messer in den Rücken zu jagen, erwacht sein Stolz zu neuem Leben. Angestachelt vom Reigen der Jungen und Schönen, der nach Erlösung lechzenden Korrupten und Dekadenten, entschließt sich Silvio Berlusconi, seinen Verkäuferinstinkt wieder von der Leine zu lassen und die Macht erneut an sich zu reißen.
Besetzung: Toni Servillo, Elena Sofia Ricci, Riccardo Scamarcio, Kasia Smutniak, Euridice Axen, Fabricio Bentivoglio, Roberto De Francesco, Dario Cantarelli, Anna Bonaiuto
Regie: Paolo Sorrentino
Drehbuch: Paolo Sorrentino, Umberto Contarello
Produktion: Nicola Giuliano, Francesca Cima, Viola Prestieri, Carlotta Calori 
 Perfides Propagandamachwerk, das pseudokritisch daherkommt, aber verschlagen versucht zu verharmlosen und Berlusconi auf emotionaler Ebene zu entlasten. Regisseur, Drehbuchautor und Oscar-Gewinner Paolo Sorrentino scheint Erfolg nicht am größtmöglichen Nutzen für das Allgemeinwohl zu messen, sondern an skrupelloser Geldanhäufung mittels Mafiakontakten. Wahrscheinlich produziert, um den Amts-missbrauchenden Kriminellen zu rehabilitieren und ihm eine nochmalige Wiederwahl zu ermöglichen. Denn der rechtspopulistische Berlusconi kann 2018 wieder kandidieren, nachdem ein Gericht das Urteil, das ihm verbot politische Ämter zu bekleiden, überraschend aufgehoben hat. Langatmig, oberflächlich, eindimensional.
Perfides Propagandamachwerk, das pseudokritisch daherkommt, aber verschlagen versucht zu verharmlosen und Berlusconi auf emotionaler Ebene zu entlasten. Regisseur, Drehbuchautor und Oscar-Gewinner Paolo Sorrentino scheint Erfolg nicht am größtmöglichen Nutzen für das Allgemeinwohl zu messen, sondern an skrupelloser Geldanhäufung mittels Mafiakontakten. Wahrscheinlich produziert, um den Amts-missbrauchenden Kriminellen zu rehabilitieren und ihm eine nochmalige Wiederwahl zu ermöglichen. Denn der rechtspopulistische Berlusconi kann 2018 wieder kandidieren, nachdem ein Gericht das Urteil, das ihm verbot politische Ämter zu bekleiden, überraschend aufgehoben hat. Langatmig, oberflächlich, eindimensional.


