Wertung für OV
Kinostart: 20.07.2017
Im 28. Jahrhundert sind Valerian (Dane DeHaan) und Laureline (Cara Delevingne) als Spezialagenten der Regierung mit der Aufrechterhaltung der Ordnung im gesamten Universum beauftragt. Während der verwegene Frauenheld Valerian es auf mehr als nur eine berufliche Beziehung mit seiner schönen Partnerin abgesehen hat, zeigt ihm die selbstbewusste Laureline jedoch die kalte Schulter… Auf Anordnung ihres Kommandanten (Clive Owen) begeben sich Valerian und Laureline auf eine Sondermission in die atemberaubende, intergalaktische Stadt Alpha: einer Mega-Metropole, die Tausende verschiedener Spezies aus den entlegensten Winkeln des Universums beheimatet. Die siebzehn Millionen Einwohner haben sich über die Zeiten einander angenähert und ihre Talente, Technologien und Ressourcen zum Vorteil aller vereint. Doch nicht jeder in der Stadt der Tausend Planeten verfolgt dieselben Ziele – im Verborgenen wächst eine dunkle Macht heran, die nicht nur Alpha, sondern die gesamte Galaxie in Gefahr bringt…
Regie & Drehbuch: Luc Besson
Mit Dane DeHaan, Cara Delevingne, Clive Owen, Rihanna, Ethan Hawke u.a.
Schön bunt: Luc Bessons fantastische Welten und Wesen im 28. Jahrhundert. Produktionsbudget: $180 Mio. Technische Spielereien werden vulminant in Szene gesetzt, psycho-soziale, gesellschaftliche Entwicklungen scheint es nur bei Aliens zu geben. Ob die Menschheit in der Realität ohne grundlegende Denkfortschritte Planeten außerhalb des Sonnensystems besiedeln wird, darf bezweifelt werden. Zuweilen verheddert sich der ohnehin dünne Erzählstrang in Nebensächlichkeiten und wirkt dadurch wenig stringent. An die damals visionäre Relevanz der Comicvorlage kommt die Verfilmung kaum heran.
Kinostart: 25.05.2017
Ein vom Pech verfolgter Captain Jack Sparrow (Johnny Depp) findet sich in einem völlig neuen Abenteuer wieder: Einmal mehr hat sich der Schicksalswind gedreht und mordlustige Geister-Matrosen, die dem berüchtigten „Teufels-Dreieck“ entkommen sind, jagen alle Piraten auf hoher See – ganz oben auf ihrer Liste steht: Jack! Sein alter Erzfeind, der furchteinflößende Captain Salazar (Javier Bardem), führt die Bande an und jagt ihn unerbittlich. Jacks einzige Überlebenschance besteht darin, den legendären „Dreizack des Poseidon“ zu finden, ein mächtiges Artefakt, das seinem Besitzer völlige Kontrolle über die Meere verleiht. Die Jagd nach dem Dreizack zwingt Jack dazu, ein spannungsgeladenes Bündnis mit der ebenso brillanten wie schönen Mathematikerin und Astronomin Carina Smyth (Kaya Scodelario) und dem eigenwilligen jungen Royal Navy Matrosen Henry (Brenton Thwaites) einzugehen. Am Steuer seines arg gebeutelten kleinen Schiffs Dying Gull stürzt sich Captain Jack todesmutig wie eh und je in den stürmischen Überlebenskampf gegen den mächtigsten und wohl auch bösartigsten Feind, dem er sich je stellen musste.
Regie: Joachim Rønning und Espen Sandberg
Darsteller: Johnny Depp, Javier Bardem, Brenton Thwaites, Kaya Scodelario, Kevin R. McNally, Golshifteh Farahani, David Wenham, Stephen Graham, Orlando Bloom und Geoffrey Rush
Solides Popcornkino mit Rummelplatzfeeling. Die immer gleiche Handlung ist egal, es macht einfach Spaß. Nach 5 Minuten hat man vergessen worum es ging, aber gute Laune.
Kinostart: 04.05.2017
Ein Landhaus im Grünen, ein Wochenende bei den Schwiegereltern in spe, der Empfang ist herzlich – vielleicht eine Spur „zu herzlich“. Schnell muss Chris (Daniel Kaluuya; Sicario) feststellen, dass mit der Familie seiner Freundin Rose (Allison Williams; Girls) etwas nicht stimmt. Bizarre Zwischenfälle verwandeln den vermeintlich entspannten Antrittsbesuch unversehens in einen ausgewachsenen Alptraum für den Familien-Neuling.
Besetzung: Daniel Kaluuya, Allison Williams, Bradley Whitford, Caleb Landry Jones, Stephen Root, Lakeith Stanfield und Catherine Keener
Regie & Drehbuch: Jordan Peele
Produzenten: Sean McKittrick, Jason Blum, Edward H. Hamm Jr., Jordan Peele
Wer nicht zu viel erwartet, wird nicht enttäuscht. Detailreich durchdacht – funktioniert. Ein angenehm unangehmes Gefühl bleibt, das zum Nachdenken anregt: Die allgegenwärtigen Hypnose- und Einlullversuche, denen wir tagtäglich ausgesetzt sind, werden so möglicherweise hinterfragt.
Wertung für OV
Inhaltsangabe des Verleihs – Spoiler und Fehlinformationen:
„Aurora (JENNIFER LAWRENCE) und Jim (CHRIS PRATT) sind zwei Passagiere an Bord eines Raumschiffs, das sie zu einem neuen Leben auf einem anderen Planeten bringen soll. Doch ihre Reise nimmt plötzlich eine lebensbedrohliche Wendung. Denn die Schlafkammern, in denen sie liegen, wecken sie auf unerklärliche Weise 90 Jahre zu früh auf – lange ehe sie ihr Ziel erreicht haben. Während Jim und Aurora versuchen, hinter das Geheimnis dieser Fehlfunktion zu kommen, fühlen sie sich mehr und mehr zueinander hingezogen. Doch dann werden sie von dem unmittelbar bevorstehenden Zusammenbruch des Raumschiffs bedroht und entdecken den wahren Grund, warum sie aufgewacht sind.“
Mit Chris Pratt („Jurassic World“, „Die glorreichen Sieben“) und Jennifer Lawrence („Die Tribute von Panem“, „X-Men: Apocalypse“), Michael Sheen („Frost/Nixon“) und Laurence Fishburne („Matrix“) sind in weiteren Rollen zu sehen.
Regie führte Morten Tyldum („The Imitation Game – Ein streng geheimes Leben“).
Kinostart: 05.01.2017
Weltraumromance. Kleinere logische Schwächen, zu gewollt Dahinkonstruiertes, Schmalz und Vorhersehbarkeiten – trotzdem in sich stimmig. Bis auf den spektakulär unpassenden, billigen Retortenpopsong auf den Schlussbildern. Sollte so die zu nachdenkliche Stimmung zerstört oder falsch verstandene Jugendverbundenheit demonstriert werden? Oder auf die hässliche Seite des Zeitgeistes eingegangen werden: Angst davor, dass mitfühlende Verbundenheit mit Universum, Natur und Mitmenschen für „gutmenschlich“ oder „schwul“ gehalten werden könnte? Eine seltsame Zeit, in der erstaunlich viele immer noch wider besseren Wissens glauben, dass an den rücksichtslos zerstörerischen und inkompetenten Entscheidungen der Herrschenden, ausgerechnet die gemeinschaftlich Denkenden, Naturverbundenen und Progressiven schuld sein sollen, die nicht mal an der Macht sind.
Der egozentrische Neurochirurg Dr. Stephen Strange (Benedict Cumberbatch), kann nach einem Autounfall nicht mehr operieren, da seine Hände verletzt wurden. Verzweifelt begibt er sich nach Tibet zur Einsiedlerin The Ancient One (Tilda Swinton), von der er sich Heilung verspricht. The Ancient One verwehrt ihm jedoch seinen Wunsch und ist zudem nicht nur eine Eremitin, sondern auch die magische Verteidigerin der Welt. Sie unterrichtet Dr. Strange in den mythischen Zauberkräften und bildet ihn zum Obersten Zauberer, zum Sorcerer Supreme, aus. Doch ein weiterer Schützling von The Ancient One, Baron Mordo, könnte für Doctor Strange zu einer großen Gefahr werden.
Regie: Scott Derrickson
Drehbuch: Jon Spaihts,Scott Derrickson,C. Robert Cargill
Mit: Benedict Cumberbatch, Tilda Swinton, Mads Mikkelsen
Kreiert wurde die Comicfigur „Doctor Strange“ ursprünglich von Steve Ditko in den späten 1960ern.
Kinostart: 27.10.2016
„Es geht nicht nur um dich“ gibt einen wichtigen Hinweis darauf, was Vielen gegenwärtig fehlt. Bewusstseinserweiterung kann nur ein erster Schritt sein. Wer nie über sich selbst hinaus denkt, erlebt und empfindet, vergeht – ohne auch nur eine Ahnung vom Eigentlichen, dem millionenjahrealten, planetaren Leben, haben zu können. Auch wenn das Gefühl „Teil eines größeren Ganzen“ zu sein, leicht missbraucht werden kann, so durchbrechen in diesem Fall das ungebändigt magnetisierende Erkenntnisstreben und das Verlangen Heilen und Schützen zu wollen diese Falle. Es lauern noch andere und vieles wirkt diffus aufgedunsen ohne Vielschichtigkeit oder tiefere Bedeutung, aber immerhin: Fantasie-erweiternd allemal. Visuell mundendes Marvel-Popcornkino.
Wertung für OmU (UT teils schlecht übersetzt)
Verräter oder Held. Was trieb Edward Snowden dazu, geheime NSA-Dokumente zu veröffentlichen? War ihm bewusst, welchen Preis er dafür zahlen würde? Oscar®-Preisträger Oliver Stone bringt mit SNOWDEN das Leben des kontrovers diskutierten Whistleblowers Edward Snowden auf die große Leinwand und zeigt den Menschen hinter dem Mythos, der mit seinen Enthüllungen der Welt die Augen öffnete, dafür aber seine Karriere und Heimat aufgeben musste. Es ist die Geschichte eines normalen Mannes, der es nicht mit seinem Gewissen vereinbaren konnte, zu schweigen…
Mit: Joseph Gordon-Levitt, Shailene Woodley, Melissa Leo, Nicolas Cage, Zachary Quinto, Tom Wilkinson, Rhys Ifans, Scott Eastwood, Joely Richardson und Timothy Olyphant
Drehbuch: Oliver Stone, Kieran Fitzgerald
Regie: Oliver Stone
Produzenten: Moritz Borman, Eric Kopeloff, Philip Schulz-Deyle
Kinostart: 22.09.2016
Wichtiger Film, der das Bewusstsein für Recht und Unrecht stärkt. Leider mehrt sich Oliver Stone zu sehr aus, einiges hätte gekürzt werden können, manches ist redundant. Trotzdem wertvolle Motivation für zukünftige Whistleblower. Ohne Kritik von innen besteht die Gefahr, dass antidemokratischer Totalitarismus unentdeckt wuchert und vor allem der diktatorisch organisierte militärisch-industrielle Komplex, getrieben von menschenverachtender Profitmaximierung, größte Schäden verursacht.
Allerdings geht die illegale Überwachung, trotz aller Öffentlichkeit, immer noch ungehindert weiter. Whistleblowing ist richtig, aber, solange die Wähler keine Konsequenzen ziehen, in diesem Fall ein stumpfes Schwert.
Zwölf Stunden absolute Gesetzlosigkeit. Alle Verbrechen, inklusive Mord, sind in der alljährlichen PURGE-Nacht erlaubt. Amerika ist erneut im Ausnahmezustand: In THE PURGE: ELECTION YEAR wird der knallharte Überlebenskampf zu einem Phänomen, das inzwischen auch mordlustige Touristen aus aller Welt anzieht. Gleichzeitig plädiert eine aufstrebende Senatorin für die Abschaffung der alljährlichen Purge, die sich vor allem gegen die Armen und Unschuldigen richtet, und gerät damit ins Visier der hochrangigen Eliten.
Zwei Jahre sind vergangen, seitdem Leo Barnes (Frank Grillo) sich während der PURGE-Nacht im letzten Moment dagegen entschied, an dem Mann Rache zu üben, der Schuld am Tod seiner Tochter hatte. Es ist Wahljahr und mittlerweile arbeitet er als Sicherheitschef der Senatorin Charlie Roan (Elizabeth Mitchell). Mitten in ihrer Präsidentschaftskampagne steht die alljährliche PURGE-Nacht bevor, die ihre politischen Gegner natürlich nicht ungenutzt lassen wollen. Nach einem hinterhältigen Verrat ist die bedingungslose Jagd auf die Senatorin eröffnet und Leo hat alle Hände voll zu tun, die Senatorin aus der Schusslinie zu bringen und die Nacht zu überleben …
Besetzung: Frank Grillo, Elizabeth Mitchell, Edwin Hodge, Betty Gabriel, JJ Soria, Mykelti Williamson
Drehbuch und Regie: James DeMonaco
Produktion: Jason Blum, Michael Bay, Andrew Form, Brad Fuller, Sébastien Kurt Lemercier
Kinostart: 15.09.2016
Erlebbarer Raubtierkapitalismus. Die fürsorgliche Senatorin, die selbstlos alle retten will, muss allerdings in der Realität noch erfunden werden. Wenn auch simpel, so ist das vermittelte Weltbild erfrischend anders als das übliche, blind verlogene „für Kirche und Vaterland“. Trotz verhältnismäßig kostengünstiger Realisation wäre ein solcher Film in Deutschland undenkbar: Hier verhindert die – als „Förderanstalt“ getarnte – Zensurbehörde jegliche Staatskritik schon im Ansatz. Deutsche Fördergelder gehen ausschließlich an regierungskonforme Produzenten oder US-Großkonzerne.
Wertung für OV
New York im Jahr 2005: Der Dollar ist stark, die Wirtschaft boomt. An der Wall Street werden jeden Tag aufs Neue Börsen- und Wertpapiergeschäfte in gigantischem Umfang getätigt. Mit immer komplexer werdenden Immobilienprodukten, hervorragenden Renditen und vermeintlich minimalem Risiko werden selbst Arbeitslose zu Villenbesitzern und den Maklern, Versicherern und Bankenbossen winkt das schnelle Geld. Was die Finanzbosse, die Medien und die Regierung nicht erkennen, durchschaut der eigenwillige Hedgefonds-Manager Michael Burry (Christian Bale) sofort: Er prognostiziert schon in wenigen Jahren das Platzen der amerikanischen Immobilienblase und den daraus resultierenden Zusammenbruch der Weltwirtschaft, der Millionen Menschen heimat- und arbeitslos machen wird. Als Burry vor der großen Katastrophe warnt, will niemand auf ihn hören – zu sicher fühlen sich die Bankenbosse und tun seine Prognosen ab. Daraufhin entwickelt Burry einen perfiden Plan: den „Big Short“. Durch sogenannte „Shortings“, Leerkäufe von Aktien großer Investmentbanken, wettet er gemeinsam mit weiteren risikofreudigen Spekulanten, wie dem unbeirrbaren Trader Mark Baum (Steve Carell), dem geldgierigen Deutsche-Bank-Makler Jared Vennett (Ryan Gosling) und dem früheren Star-Investor Ben Rickert (Brad Pitt), gegen das Finanzsystem, um selbst das unfassbar große Geld zu machen. Das Desaster und der absolute Wahnsinn jenseits aller moralischen Grenzen hat begonnen …
REGIE Adam McKay DREHBUCH Charles Randolph und Adam McKay BESETZUNG Christian Bale, Steve Carell, Ryan Gosling, Brad Pitt, Marisa Tomei u. a. PRODUKTION Brad Pitt, Dede Gardner, Jeremy Kleiner und Arnon Milchan BASIEREND AUF DEM BUCH „The Big Short“ von Michael Lewis
Kinostart: 14.01.2016
Die wahre Geschichte vom Platzen der Immobilienblase 2008. Coproduziert von Brad Pitt. Die kriminellen Machenschaften des mafiösen Klüngels wurden weder aufgeklärt, geahndet noch werden sie in Zukunft verhindert. Trotz ungelenker, zu harmloser Inszenierung wird ein Bewusstsein für das Big Game und für bedenkliche Strukturen hinter den Kulissen gestärkt. Die Kombination aus Herdenhirnlosigkeit, menschenunwürdiger Skrupellosigkeit der Gierigen, gepaart mit kurzsichtig korrupter Feigheit von Medien und Politik, führt systemimmanent in Abgründe. Die Lösungen sind bekannt, werden jedoch nicht umgesetzt. Solange Schwerstkriminelle in Konzernen nicht belangt werden und Lobbyismus wuchert, steuern wir auf eine mafiöse Diktatur organisierter Kriminalität zu.
Wertung für OV
A WORLD BEYOND erzählt die faszinierende Abenteuerreise des ungleichen Paars Frank (Oscar®-Preisträger George Clooney) und Casey (Britt Robertson): Angespornt von wissenschaftlicher Neugier und voller Optimismus begibt sich der aufgeweckte Teenager auf eine gefahrenvolle Mission, zu der sie das Schicksal mit Frank zusammengeführt hat. Gemeinsam mit dem resignierten Wissenschaftler, dessen frühere Tage als einstiges Wunderkind mittlerweile schon lange zurückliegen, macht sie sich auf, die Geheimnisse des mysteriösen Tomorrowlands zu entdecken. Ob und wie sie die Herausforderungen, die die beiden dort erwarten, meistern werden, wird die Welt – und sie selbst verändern … für immer!
Regie: Brad Bird
mit George Clooney, Hugh Laurie, Britt Robertson, Raffey Cassidy, Tim McGraw, Kathryn Hahn, Keegan-Michael Key, Thomas Robinson
Kinostart: 21.05.2105
http://filme.disney.de/a-world-beyond
Disney tourt uns durch den Themenpark Zukunft. Die Magie der Gutenachtgeschichte entfaltet sich markenkonform – rührende Heranwachsende und Feuerwerk. Den vergleichsweise weitsichtigen Ansprüchen eines Walt Disney werden die Metaebenen nicht gerecht, Schlussfolgerungen bleiben wie viele Handlungsdetails auf Kindergartenniveau. Immerhin erwecken Auseinandersetzungen mit der Zukunft – egal wie naiv und realitätsfremd – abstraktes Denken. Hoffentlich.
So treuherzig anrührend die Sieh-alles-positiv-dann-wird-es-so-Botschaft auch ist, so sinnlos ist der Seitenhieb auf kritische Vorhersagen. Oder geraten jetzt sogar schon die Überbringer unbequemer Wahrheiten ins Visier? Und würde das nicht völlige Blindheit bedeuten und im Widerspruch zum geforderten „fix it“ der Welt stehen? Denn eigentlich ergänzen sich Kritik und Positivismus: ohne Warnungen vorausschauender Idealisten hätten wir Luftverhältnisse wie in China, atomverseuchte Böden etc. Real geht es leider nur sekundär um technische Entwicklungen, das eigentliche Problem ist die skrupellose Gier der herrschenden Mafias. Und die lassen sich von dem im Film propagierten positiven Denken und Optimismus eher wenig beeindrucken. Auch wenn das ganz toll schön wäre.
MALEFICENT – DIE DUNKLE FEE ist die bisher noch nie erzählte Geschichte von Maleficent, der bösen Fee aus dem Disney-Klassiker DORNRÖSCHEN. Es ist die Geschichte des Verrats, der ihr reines Herz einst zu Stein verwandelt hat. Auf Rache sinnend versucht sie mit allen Mitteln ihr Reich aus Moor und Wald zu beschützen und belegt schließlich Aurora, das neugeborene Kind des Königs, mit dem grausamen Fluch, den wir alle kennen: noch vor ihrem 16. Geburtstag wird Aurora sich an einer Spindel stechen und in einen todesähnlichen Schlaf fallen. Als die Königstochter allerdings über die Jahre heranwächst, erkennt Maleficent nach und nach, dass Aurora selbst der friedenbringende Schlüssel zu allem ist – auch zu ihrem eigenen Glück.
Als Szenenbildner und zweifacher Oscar®-Preisträger hat Robert Stromberg mit gewaltigen Bildern in AVATAR und ALICE IM WUNDERLAND bereits das Publikum überzeugt, mit MALEFICENT – DIE DUNKLE FEE startet er seine erste große Regiearbeit. Neben Angelina Jolie (SALT, LARA CROFT, DURCHGEKNALLT, DER FREMDE SOHN) glänzen in weiteren Rollen Sharlto Copley (DISTRICT 9), Elle Fanning (SUPER 8, SOMEWHERE), Sam Riley (UNTERWEGS – ON THE ROAD), Imelda Staunton (VERA DRAKE), Juno Temple (ABBITTE, DIE DREI MUSKETIERE) und Lesley Manville (LÜGEN UND GEHEIMNISSE). Als Produzent fungiert Joe Roth (SNOW WHITE & THE HUNTSMAN, ALICE IM WUNDERLAND), als Drehbuchautorin Linda Woolverton (DER KÖNIG DER LÖWEN, DIE SCHÖNE UND DAS BIEST) und als ausführende Produzenten zeichnen Angelina Jolie, Don Hahn, Palak Patel, Matt Smith und Sarah Bradshaw verantwortlich.
Kinostart: 29.05.2014
Wunderschöner Märchenfilm, der mit mutiger Geschichte verführt. Für das Fantasy-Creature-Design wurden anscheinend die Unendliche-Geschichte-Mülltonnen aus den Achtzigern geplündert – das reißen herzzerreißende Musik, prächtige Kostüme und stimmiges Drehbuch aber locker wieder raus.
Mac (Seth Rogen) und Kelly (Rose Byrne) haben ihre wilden Party-Zeiten hinter sich. Die frischgebackenen Eltern genießen nun das besinnliche Leben am Stadtrand. Doch diese Idylle endet schneller als erwartet, als eine Horde lautstarker Studenten der Delta Psi-Verbindung in ihre direkte Nachbarschaft zieht: Rücksicht? Nachtruhe? Hilfsbereitschaft? Das sind Fremdwörter für die partywütigen Studenten. Angeführt vom charismatischen Studenten Teddy (Zac Efron) feiern sie ein feuchtfröhliches Fest nach dem anderen. Auf der einen Seite wollen Mac und Kelly ihren Traum vom lauschigen Vorstadtidyll nicht aufgeben. Auf der anderen Seite wollen sich die Mittdreißiger beweisen, dass sie sich trotz allem ein Mindestmaß an Coolness bewahrt haben. So versuchen sie zunächst, keine Spielverderber zu sein und aus dieser ungemütlichen Situation das Beste zu machen. Doch die wilden Partys der Studentenverbindung werden immer ausufernder – und die Beziehung zwischen den Nachbarn immer angespannter. Man sabotiert sich, stellt sich gegenseitig bloß und versucht dem jeweils anderen das Leben zur Hölle zu machen. Die Lage spitzt sich dermaßen zu, dass entweder die College-Kids aus der Siedlung geworfen werden – oder das junge Ehepaar den letzten Funken gesunden Verstand einbüßen wird, das ihnen noch geblieben ist.
Kinostart: 08.05.2014
Leichte Unterhaltung mit Seth Rogen und Zac Efron – je weniger man erwartet, desto besser. Der lockere Schwung rettet über Untiefen und biedere Gemeinplätze. Die Deutschen dürfen wieder mal nur eine zensierte Version sehen.
In der 3-D-Computeranimationsstory geht es um Emmet, eine ganz normale, völlig durchschnittliche LEGO-Figur, die stets alle Regeln befolgt. Durch ein Missverständnis wird Emmet jedoch für einen außergewöhnlichen Helden gehalten, der als Einziger die Welt retten kann. Deshalb begleitet er eine Gruppe von Fremden auf einer gewaltigen Mission, um dem bösen Tyrannen das Handwerk zu legen. Urkomisch wird es deshalb, weil der arme Emmet von dieser Aufgabe heillos überfordert ist.
Phil Lord & Christopher Miller („21 Jump Street“, „Wolkig mit Aussicht auf Fleischbällchen“) schrieben das Drehbuch nach einer Story von Dan Hageman & Kevin Hageman und Phil Lord & Christopher Miller – als Vorlage dienen LEGO-Steine und -Spielzeug. Die Filmproduktion verantworten Dan Lin („Sherlock Holmes“, „Sherlock Holmes: Spiel im Schatten“) und Roy Lee („Departed – Unter Feinden“, „Drachenzähmen leicht gemacht“).
Kinostart: 10.04.2014
Gut gemacht, wenn auch nicht unbedingt für Kinder unter 6 Jahren geeignet. Aber die FSK gibt alles ab 0 Jahren frei, was irgendwie mit Glaube zu tun hat. Immerhin wird nicht direkt für christlichen Glauben geworben, sondern eher für einen diffusen an sich selbst. Aber Glaube muss es wohl irgendwie sein, denn der, gepaart mit Streben nach vorgegebener „Individualität“ (die manchmal eher wirkt wie Verkaufstaktik für Produkte, die niemand wirklich braucht), vernebelt Denken und hinterfragtes Wissen, die möglicherweise blinden Konsum ausbremsen könnten.
Andererseits räumen die Drehbuchautoren Kreativität einen hohen Stellenwert ein und „Lord Business“, Überwachung und Gleichschaltung werden als böse bezeichnet.
Die Lego-Action-Animationen gefallen – insgesamt ansprechendes Popcornkino.