Kinostart: 23.01.2020
Als Peter Wohlleben 2015 sein Buch „Das geheime Leben der Bäume“ veröffentlicht, stürmt er damit über Nacht alle Bestsellerlisten: Wie der Förster aus der Gemeinde Wershofen hat noch niemand über den deutschen Wald geschrieben. Auf unterhaltsame und erhellende Weise erzählt Wohlleben von der Solidarität und dem Zusammenhalt der Bäume und trifft damit bei seiner stetig wachsenden Lesergemeinde einen Nerv: In Waldführungen und Lesungen bringt er den Menschen diese außergewöhnlichen Lebewesen näher. Wohlleben reist nach Schweden zum ältesten Baum der Erde, er besucht Betriebe in Vancouver, die einen neuen Ansatz im Umgang mit dem Wald suchen, er schlägt sich auf die Seite der Demonstranten im Hambacher Forst. Weil er weiß, dass wir Menschen nur dann überleben werden, wenn es auch dem Wald gut geht – und es bereits Fünf vor Zwölf ist…
Regie/Drehbuch: Jörg Adolph
Cutterin: Anja Pohl
Kamera: Jan Haft, Daniel Schönauer
Ärgerlich unprofessionelle Verfilmung eines hervorragenden Buchs. Die Inkompetenz von Regisseur und Cutterin (seiner Lebenspartnerin) hätte Produzent Moszkowicz auffangen und in fachkundigere Bahnen lenken müssen. Schlecht beleuchtete, inhaltlich überflüssige Amateuraufnahmen in Gemeindehäusern verstören. Gute Bilder sind vorhanden, nur wurden sie nicht wirksam, geschweige denn dramaturgisch sinnvoll eingesetzt. Ein Recut wäre dringend notwendig. Trotz cineastischer Stümperhaftigkeit funkeln Wohllebens Charme und der Charakter seines Buchs durch. Die bahnbrechenden Entdeckungen, Erkenntnisse und Schlussfolgerungen sind lesens- und sehenswert. Man kann nur hoffen, dass es Verfilmungen von Profis geben wird, die uns die faszinierenden Geheimnisse der Bäume miterleben lassen. Die Förderung eines gesunden Verhältnisses zur Natur ist wichtiger denn je.