Pennälerhumor-Komödie, die ohne Mark Wahlberg das Material nicht wert wäre, auf dem sie gedreht wurde – Seth McFarlane hat sich wieder mal selbst unterboten. Peinlich, dass dieser vorhersehbare Kleinkind-Flachsinn an einigen Stellen trotzdem jede Menge Spaß macht. Vorsicht: Hirn unbedingt vorher an der Garderobe abgeben.
Kinostart: 02.08.2012
3D Fantasy-Animationsfilm über eine urwüchsige, junge schottische Prinzessin. Die Erzählung schrammt gekonnt, wenn auch sehr knapp an altbackenem Kitsch vorbei, aber wer sich auf das Kindermärchen einlässt, wird von Charakteren, Erzählart und Gestaltung liebevoll bezaubert – in der Tradition alter naturverbundener Legenden aus den Highlands.
Wertung für OV
Kinostart: 30.08.2012
www.constantin-film.de/kino/step-up-miami-heat
US-Tanzfilm mit Boygroup-Choreographien. Auch wenn die Bemühungen dem Wort „Revolution“ im Originaltitel auf irgendeine Weise Bedeutung zu geben unlogisch, naiv und unbeholfen wirken, sorgt sogar der tapsige Versuch politischen Denkens in einem US-Film mit anspruchslosem Zielpublikum für positive Überraschung. Trotz aller Einfalt wird Denken angeregt – über die Zerstörung von Lebensqualität durch skrupellose Unternehmer und korrupte Politiker.
Die Tanzcrew denkt letztendlich nur an ihr eigenes Wohl und verkauft sich bei erstbester Gelegenheit an einen Konzern, der Kinderarbeit duldet – aber alleine die Anregung zu Kritik und kreativem Protest, der selbstverständlich nicht zu sehr stören darf, ist heute selten. Nutzlose sterile Bürohochhäuser, die später leerstehen, die nur errichtet werden, damit sich Einzelne eine goldene Nase verdienen und die dafür in Kauf genommene Vernichtung lange gewachsener Kultur, Lebensqualität und den schönsten Nischen am Flussufer, sind nicht nur in Berlin Thema. Politik, die kurzfristigen Profit dem langfristigen Wohl der Allgemeinheit vorzieht, ist überflüssig.
www.universal-pictures.derlorax
Animationsfilm basierend auf dem Buch von Dr. Seuss, der in der englischsprachigen Welt als genialer Kinderbuchautor zurecht große Anerkennung genießt. Die Umsetzung schwankt zwischen stilistisch fragwürdigen, kleinkindgerecht quietschigen Billigsongs und künstlerisch wertvollem, metaphorischem Anspruch.
Inhaltlich erfreut der allegorische Durchblick, mit wichtigen Einsichten in Problematiken wie vermeintlich harmlose Überwachung, mittels derer aber auch als Terroristen gebrandmarkte Umweltschützer von Konzernen mit politischem Einfluss aus dem Verkehr gezogen werden.
Die Fahndung nach Paul Watson – Gründungsmitglied von Greenpeace, der wegen gewaltloser Behinderung von Walfangschiffen international gesucht wird – belegt die Aktualität der Thematik.
Kinostart: 26.07.2012
Als eingefleischter Batman und Christopher Nolan Fan schmerzt die Enttäuschung extrem. Batman-Stories müssen nicht unbedingt hundertprozentig logisch sein – Exzentrik, Spannung, SFX, Dunkelheit, der einsame Held, sogar Experimente in ganz andere Richtungen sind akzeptabel, eigentlich kann man nicht viel falsch machen – insbesondere mit $250 Mio Budget. Aber Nolans wirres, stupides Machwerk fällt an allen Ecken und Enden auseinander, die aufgeblähten Versatzstücke strapazieren 165 ermüdende Minuten lang einfach nur hirnlos das Nervenkostüm.
Action, SFX und 3D entsprechen den gewohnten Standards, aber wieso muss man sich für die optischen Leckerbissen durch die immer gleiche Klischee-Highschool-Story und nichtssagende Dialoge quälen – in Überlänge?
Kinostart: 11.10.2012
Laue uninspirierte Komödie über einen lauen uninspirierten Schriftsteller und dessen real gewordene, laue erfundene Freundin. Eintönig geschrieben, eintönig inszeniert. Immerhin muten uns die Posterdesigner die Gesichter der Hauptdarsteller nicht zu.
http://sites.wildside.fr/malveillance
Kinostart: 05.07.2012
Lahmer spanischer Thriller über einen psychopathischen Hausmeister. Überflüssige Dialoge, langsam, vorhersehbar.
Kinostart: 12.07.2012
Verstörendes norwegisches Drama über eine geistesgestörte Mutter. Leider geht die Story nicht hundertprozentig auf. Der Zuschauer wird zu lange im Dunkeln gelassen, die Verknüpfungen zwischen Realität und Wahnvorstellungen hätten deutlicher sein können. Dennoch spannend und außergewöhnlich.
wwws.warnerbros.de/chernobyldiaries
Horrorfilm produziert von „Paranormal Activity“ Macher Oren Peli. Sowohl das hingehauene Drehbuch ohne Twists, als auch die Inszenierung eines Regie Debütanten, der die Filmsprache nicht beherrscht, verhindern jegliche Spannung. Größere Budgets bewirken nicht unbedingt Gutes.
Kinostart: 14.06.2012
http://rockofagesmovie.warnerbros.com
So sehr man diese angenehm unchristliche Musicaladaption mit Tom Cruise auch mögen will, sie flattert nur wie ein Huhn, aber hebt nicht ab. Was auf der Bühne funktionieren mag, ist auf der Leinwand meist peinlich, trotz Selbstironie und Witz. Weichgewaschene Milchbubie-Interpretationen der schleimigsten Eigthies-Rocksongs sind trotz einiger gelungener Gags einfach schwer zu ertragen.