November 11th, 2016 at 16:20 by kritiker

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Wertung für OmU

Frankreich, 1949: Jacques Cousteau (Lambert Wilson) lebt mit seiner Frau Simone (Audrey Tautou) und den beiden Söhnen in einem paradiesischen Haus am Mittelmeer. Er und Simone träumen vom Abenteuer und der Ferne. Gemeinsam bricht das Paar an Bord der Calypso zu einer Expedition der Ozeane auf und lässt die Kinder im Internat zurück. Als der erwachsene Philippe nach Jahren zu seinen Eltern auf das Schiff zurückkehrt, erkennt er seinen Vater kaum wieder: Aus dem einstigen Pionier Jacques ist ein globaler Filmstar und Frauenheld geworden, der bereit ist, für ein perfektes Bild alles zu opfern. Philippe dagegen hat erkannt, dass die Meere durch die Menschen zerstört werden. Er sieht es in der Verantwortung der Familie Cousteau, die Lebensvielfalt der Ozeane zu schützen. Auf ihrem größten gemeinsamen Abenteuer, einer gefährlichen Expedition zur Antarktis, finden Vater und Sohn wieder zueinander. Doch dann schlägt das Schicksal zu…

Regisseur Jérôme Salle (ZULU) versammelt Lambert Wilson (MATRIX RELOADED) als Jaques-Yves Cousteau, Pierre Niney (YVES SAINT LAURENT) als Sohn Philippe und Audrey Tautou als seine Ehefrau (DIE FABELHAFTE WELT DER AMÉLIE) vor der Kamera. Gedreht wurde an Originalschauplätzen in Brasilien, Südafrika, Kroatien und – zum ersten Mal für einen Spielfilm überhaupt – in der Antarktis.

Kinostart: 08.12.2016

jacques-plakatWenn skrupellos profitgierige Umweltfeinde in Staatsämter gewählt werden, ist unabhängiger Umweltschutz notwendiger denn je. Hochentwickelte Arten, die aufgrund einer seltenen, unfassbar wertvollen, kosmischen Anomalie hunderte Millionen Jahre Evolution überlebt haben, werden gewissen- und sinnlos ausgerottet. Übrig bleiben Viren und Bakterien. Kontinentale Landschaften mit komplexem Leben werden immer schneller und unumkehrbar vernichtet. Im Film wird zwar auch der Niedergang blühender Unterwasser-Lebensräume angedeutet, es wird aber viel zu viel Gewicht auf familiäre Verhältnisse gelegt. Leider ein Spiegelbild allzu menschlichen Versagens: während die Welt droht zugrunde zu gehen, werden Kommunkationskanäle mit immer gleichen, beziehungstechnischen Befindlichkeiten verstopft. Noch mehr Unterwasserbilder, die dringend notwendige Gefühle für das vermittelt hätten, was Tag für Tag zerstört wird und der Schwerpunkt auf Cousteaus Kampf für die Umwelt, hätten dem Film gut getan. Kleingeistige Dramaturgie, mediokre Regie, trotzdem sehenswert aufgrund des Themas.

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