Ort: Berlin, Neue Nationalgalerie
Bis 31.12.2014
1968-2000. Die Sammlung Teil 3
Ein Erlebnis der ganz besonderen Art ist die „Ausweitung der Kampfzone“ in der Neuen Nationalgalerie Berlin. Nur wenige Exponate bleiben in Erinnerung, dafür um so intensiver die Polizeistaat-Atmosphäre: Falsch eingestellte Näherungssensoren, die immer wieder ohrenbetäubenden Alarm auslösen, aggressive Aufseher, die (zusätzlich zum Warnsignal) meterweit von Kunstwerken entfernte Besucher überflüssigerweise anblaffen und auf volle Lautstärke gedrehte Funkgeräte, durch die, für jeden hörbar, militärische Befehle gebrüllt werden. Was man zunächst für eine Polizeistaats-kritische, raumübergreifende Installation hält ist Realität, kontemplative Betrachtungen werden verunmöglicht.
Die vorgestellten Kunstwerke sind (bis auf wenige Ausnahmen) harmlos, die erläuternden Texte zeugen von wenig Verständnis. Irrelevanz in vorauseilend kleinbürgerlichem Gehorsam. Einige Schmankerl wie Pipilotti Rists Video lohnen den Besuch trotzdem.