Vorläufige Wertung
Gespielt auf der XBox 360
Erstaunlich wie verwöhnt ich mittlerweile bin, was mich vor ein paar Monaten noch vom Hocker gehauen hätte, bemäkeln meine Sinne jetzt gnadenlos. Dabei ist die Umgebung wunderschön: Die karibische Insel, die man nach einer reizvollen Seeschlacht erreicht, erblüht in vielen Farben und Details. Aber unelegante Hinweise und Anzeigen stören den optischen Genuss – wieso müssen sich Figuren britzelnd schwarz-weiß färben, wenn man sie berührt – das ist unangenehm, weil schwarz-weiß in vielen Spielen so etwas wie Krankheit und Tod bedeutet. Die Steuerung ist manchmal hakelig, zu oft klettert der Held versehentlich irgendwo hoch. Insbesondere die ersten Missionen sind langweilig, Handlungsmöglichkeiten eingeschränkt. Die Story wirkt flach und altbacken. Priester und Templergesülze nerven, die unsymphatische Rahmenhandlung ist einfallslos überflüssig – ein reines Piratenspiel wäre wesentlich fesselnder gewesen. So sehr ich diesen Sandkasten auch mögen will, weil nicht nur geballert wird, es fällt mir schwer – viele Möglichkeiten wurden verschenkt. Immerhin macht das Navigieren der großen Schiffe Spaß und das zu entdeckende Gebiet ist riesig. Die Segelmanöver hätten realistischer gestaltet werden dürfen, hier waren wohl keine Segler am Werk. Aber es wird besser und besser. Nach diversen Überfällen auf Stützpunkte und Marineboote kommt endlich auch so etwas wie Piratenstimmung auf. Arrrrr.