August 28th, 2013 at 22:36 by kritiker

Wie auch immer man zur „Feuchtgebiete“ Verfilmung steht – die Zensur von Literaturverfilmungstrailern ist ein weiterer Schritt Richtung Abschaffung unserer Grundrechte. Einige US-Konzerne halten offensichtlich nicht viel von freiheitlich demokratischer Grundordnung und Kultur: jede nackte Brust wird sofort entfernt, Kunstwerke werden verfälscht – Brutalität ist hingegen allgegenwärtig.

PRESSETEXT VERLEIH:

DANKE FACEBOOK! DANKE GOOGLE!

Nach den Enthüllungen der letzten Wochen gibt es keinen Zweifel mehr: die USA und ihre Geheimdienste haben nichts als unser Wohl im Sinn – und die großen Internetkonzerne helfen dabei nach Kräften! Aber es geht nicht nur um Kontrolle, inzwischen nehmen die Platzhirsche aus den USA auch endlich ihre erzieherische Aufgabe wahr, die deutsche Jugend vor der sexuellen Verrohung zu schützen: So wurde der Trailer zum Kinofilm FEUCHTGEBIETE – leichtsinnigerweise von der FSK ab 12 Jahren freigegeben – von Facebook, Google & YouTube wegen „sexuell expliziter und aufreizender Inhalte“ als nicht jugendfrei von ihren Plattformen verbannt bzw. für werbliche Nutzungen gesperrt. Endlich nimmt sich jemand der Sache an und greift durch!   Aus Rücksicht auf unsere amerikanischen Freunde, aber auch alle Menschen, die sich schon beim Anblick ihres eigenen Körper ekeln, wollen wir helfen, unsere Jugend zu schützen. Daher bieten wir ab sofort eine zensierte Version des Kinotrailers zu FEUCHTGEBIETE an. 100% jugendfrei. Versprochen!

Kinostart: 22. August 2013

PRESSETEXT – VORSICHT SPOILER

Über den Film: Sie experimentiert beim Masturbieren gern mit Gemüse. Körperhygiene ist ihrer Ansicht nach weit überschätzt. Sie provoziert ihre Umwelt, indem sie ganz unmädchenhaft ausspricht, was andere nicht einmal zu denken wagen: Das ist Helen Memel! Helen (CARLA JURI) ist eine Herausforderung für ihre geschiedenen Eltern (MERET BECKER und AXEL MILBERG) – und wünscht sich doch nichts sehnlicher, als eine wiedervereinte Familie. Geborgenheit findet sie nur bei ihrer Freundin und Blutsschwester Corinna (MARLEN KRUSE), mit der sie kein gesellschaftliches Tabu auslässt.   Als Helen sich eines Tages bei einer missglückten Intimrasur verletzt, muss sie ins Krankenhaus. Dort ist sie nicht nur für Chefarzt Prof. Notz (EDGAR SELGE) ein ungewöhnlicher Fall. Ihr ungestümer Witz und ihre Wahrhaftigkeit machen sie zu einer Sensation im ganzen Krankenhaus. Helen wittert die Chance, ihre Eltern am Krankenbett wieder zu vereinen und findet in ihrem Pfleger Robin (CHRI-STOPH LETKOWSKI) einen Verbündeten, dem sie dabei gehörig den Kopf verdreht…  

Pressenotiz: Charlotte Roches Roman „Feuchtgebiete“ – der Skandal-Bestseller, der sich alleine in Deutschland über 2.5 Millionen mal verkaufte – ist das wunderbar wilde Portrait einer jungen Frau, die versucht, ihre Lebensgier zu stillen und ihren Platz im Leben zu finden. Regisseur David Wnendt (KRIEGERIN) und seinem Produzenten Peter Rommel, vierfacher Deutscher Filmpreis-Gewinner, ist mit der Verfilmung des polarisierenden Romans ein visuelles und erzählerisches Meisterstück geglückt, eine provokante erotische Komödie, wie sie Seltenheitswert im deutschen Kino hat.   Mit entwaffnender Direktheit verkörpert Carla Juri (Berlinale Shooting-Star 2013) die Hauptfigur Helen, sie wird mit ihrer Darstellung zur Leinwand-Entdeckung des Kinojahres. Ihr gelingt es, dass Helen trotz aller Tabubrüche nicht eine Sekunde ihre Unschuld verliert. Helens verkorkst-egomanische Eltern spielen Meret Becker (KOKOWÄÄH) und Axel Milberg (ALMANYA – WILLKOMMEN IN DEUTSCHLAND), als Helens beste Freundin ist Marlen Kruse zu sehen, als Krankenpfleger Robin Christoph Letkowski (PARKOUR). In weiteren Rollen spielen Peri Baumeister (RUSSENDISKO), Edgar Selge (DAS EXPERIMENT) und Harry Baer. FEUCHTGEBIETE ist eine Produktion der Rommel Film, in Koproduktion mit dem ZDF, gefördert mit Mitteln von Medienboard Berlin-Brandenburg, Filmförderungsanstalt, Deutscher Filmförderfonds und dem Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien. Seine Weltpremiere feiert FEUCHTGEBIETE am 11. August im Wettbewerb des Filmfestivals von Locarno.

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