August 3rd, 2021 at 18:33 by kritiker

 

Kinostart: 12.08.2021

Die USA in der nahen Zukunft: Die Mauer an der Grenze zu Mexiko wurde erfolgreich errichtet. Noch immer findet jedes Jahr die Purge, die Säuberung, statt: Eine Nacht lang sind alle Verbrechen erlaubt. Doch während selbst deren flammendste Befürworter glauben, dass die wahren Werte verloren gegangen sind, formiert sich mit der Bürgerwehr „Forever Purge“ eine gefährliche Radikale. Ihr Plan ist es, die Regierung zu stürzen und ein Amerika zu errichten, in dem die Purge zum Dauerzustand wird und das Verbrechen regiert. In diesem kurz vor dem Kollaps stehenden Amerika findet sich das mexikanische Pärchen Juan  und Adela wieder. Beide sind erfolgreich den Drogenkartellen ihrer Heimat entkommen. Juan verdingt sich als Rancharbeiter für die wohlhabende Familie Tucker und beeindruckt den Patriarchen Caleb. Doch das schürt den eifersüchtigen Zorn von Calebs Sohn Dylan. Da greift am Morgen nach der Säuberung eine maskierte Mörderbande die Tucker-Familie an, einschließlich Dylans schwangerer Frau und dessen Schwester. Die dramatische Lage zwingt beide Familien, sich zusammenzuschließen und zurückzuschlagen, während die Vereinigten Staaten heillos ins Chaos stürzen.

Besetzung: Ana de la Reguera, Tenoch Huerta, Leven Rambin, Susie Abromeit, Joshua Dov, Gregory Zaragoza und Josh Lucas Regie: Everardo Gout
Drehbuch: James DeMonaco
Produktion: Michael Bay, Jason Blum, James DeMonaco, Andrew Form, Brad Fuller, Sébastien K. Lemercier

Die Metaphern sind unübersehbar: Der Schreck, den der von Trump unterstützte Sturm auf das Kapitol ausgelöst hat, sitzt offensichtlich tief. Kein Wunder, denn es ging nicht um revolutionäre Bestrebungen, die den US-Raubtierkapitalismus abgemildert hätten, sondern das Gegenteil: Ein Superreicher mit faschistoid rücksichtslosem Weltbild bringt rechtsextreme Rednecks dazu, Gewalt gegen demokratische Institutionen einzusetzen und wird bis heute nicht ernsthaft dafür belangt.
Die Mächtigen in Deutschland setzen ihre Interessen diskreter um. Wenn „Forever Corona“ gewünscht würde, um die mittel-, selbstständige Konkurrenz und freie, potentiell eigenständig denkende Kulturschaffende zu ruinieren, Bürgerrechte unverhältnismäßig einzuschränken, Überwachung auszubauen und immer absurdere Steuermilliardengeschenke an Superreiche zu rechtfertigen, dann könnten sie sich auf die von ihnen kontrollierten Medien und Politikerlakaien verlassen.

Februar 5th, 2021 at 05:09 by kritiker

daumen055

 

Kinostart: 26.08.2021

Ein Geologen-Team entdeckt in der Arktis ein verschollen geglaubtes Kriegsschiff der Nazis: die Himmelsfaust, ein gigantischer Stahlkoloss aus dem Dritten Reich, randvoll mit unvorstellbaren Zerstörungsmaschinen. Wissenschaftler forschten dort an streng geheimen, kriegsentscheidenden Kampfmitteln und erschufen die Reichsflughaie: raketenbetriebene Monster, deren Piloten genetisch mutierte, mit übernatürlichen Kräften ausgestattete, untote Supersoldaten sind. Dr. Klaus Richter, geistiger Urvater dieses Experiments, ist gezwungen, seine todbringende Armee der Untoten zu stoppen, um die Menschheit und den Planeten Erde vor dem scheinbar sicheren Untergang zu bewahren. Seine Töchter Angelique und Diabla stellen sich der Bedrohung, die ihr Vater vor 75 Jahren auf die Welt losließ. Der Himmel wird zum Kriegsgebiet.

Regie: Marc Fehse
Mit Eva Habermann, Barbara Nedeljáková, Tony Todd, Naomi Grossman, Michaela Schaffrath, Oliver Kalkofe, Ralf Richter u.a.

Sky_Sharks_Blutrünstiger, herrlich übertriebener Horror-Fantasy-Sci-Fi, der nicht langweilig wird, obwohl deutsch. Dass die Zensur- Filmförderbehörden wegen erfolgreichem Crowdfunding nicht eingeschaltet werden mussten, zahlt sich für den Zuschauer aus: künstlerisches Rebellieren, außergewöhnlicher Stil, Innovationen, Systemkritik und selbstironisches Augenzwinkern sind nicht beschnitten worden. Die kaum vorhandene, zusammenhanglose, absurde Handlung ist irrelevant, die Lust an künstlerischer Freiheit ist in jedem Bild zu spüren.

Dass „Coronamaßnahmen“ als Mittel gegen unabhängige Kreative missbraucht werden, ist denkbar: Während der superreiche Klüngel mit Abermilliarden Steuergeld gesponsert wird und Wettbewerbschancen weiter verzerrt werden, kämpfen immer mehr Kulturschaffende um ihre Existenz. Die angekündigte Milliarde angeblicher „Kulturförderung“ kommt bei freien Künstlern nur in Ausnahmefällen an, außerhalb des Systems arbeitende werden mittels demensprechend formulierten Berechtigungsvoraussetzungen prinzipiell ausgeschlossen. Ein Großteil der vorgeblichen Kulturgelder geht wie so oft an Verwertungs- und andere Konzerne, Organisationen und Institutionen die nichts erschaffen, sondern Kreative rücksichtslos ausbeuten.
In vorzivilisatorischen und neoliberalen Gedankenwelten werden Kunst und Kultur als „nicht systemrelevant“ abgetan, die Bedeutung für den Zusammenhalt der Gesellschaft, das psychische Wohl, überlebenswichtige Fortschritte, Problemlösungen, neue Ideen, Konstruktivität, Solidarität, allgemeines Wohlbefinden, Visionen und Intelligenzförderung wollen korrupte Machthaber offensichtlich leugnen: Mündige Bürger, Hinterfragen und Aufklärung sind ihnen anscheinend der wahre Horror.

Oktober 23rd, 2020 at 15:40 by kritiker

daumen01

 

Wertung für OV (deutscher Titel: Hexen hexen)

Kinostart: 29.10.2020

Geschichte eines jungen Waisenjungen (Bruno), der Ende 1967 zu seiner liebevollen Großmutter (Spencer) in die ländliche Stadt Demopolis in Alabama zieht. Als der Junge und seine Großmutter auf einige trügerisch glamouröse, aber durch und durch teuflische Hexen treffen, verfrachtet diese unseren jungen Helden klugerweise in ein Seebad. Bedauerlicherweise kommen sie genau zur selben Zeit an, zu der die Hoch- Großmeisterhexe der Welt (Hathaway) ihre Weggefährtinnen aus allen Teilen des Erdballs – unter falscher Identität – versammelt hat, um ihre ruchlosen Pläne zu verwirklichen.

Darsteller: Anne Hathaway, Octavia Spencer, Stanley Tucci, Kristin Chenoweth, Jahzir Kadeem Bruno
Regie: Robert Zemeckis

The WitchesZemeckis hat es geschafft aus Roald Dahls misogyner Geschichte etwas noch Abstoßenderes zu machen, indem er sie mit einfältigem Südstaaten-Rassismus und schmieriger Rückschrittlichkeit gekreuzt hat. Herausgekommen ist ein zum Fremdschämen ödes, witzig gemeintes, aber nicht gekonntes Machwerk, das wohl nur im künstlichen Koma erträglich wäre.

 

Oktober 19th, 2020 at 17:37 by kritiker

daumen05

 

Kinostart: 29.10.2020

Ein riesiger Komet rast in hoher Geschwindigkeit auf die Erde zu und soll Berechnungen zufolge vor Eintritt in die Erdatmosphäre verglühen. Doch die Prognosen stimmen nicht – ein erstes Fragment des Kometen stürzt nicht ins Meer, sondern zerstört stattdessen ganz Florida. Gerüchte, dass nur ein ausgewählter Kreis von Personen in Sicherheit gebracht werden kann, machen bereits die Runde, als Ingenieur John Garrity (Gerard Butler) von der US-Regierung aufgefordert wird, sich sofort gemeinsam mit seiner Frau Allison (Morena Baccarin) und Sohn Nathan (Roger Dale Floyd) zu einer Militärbasis zu begeben. Von dort aus sollen sie an einen Ort ausgeflogen werden, an dem das Überleben möglich sein soll: Grönland. Doch die Fahrt dorthin wird zum Spießrutenlauf und die Familie im Chaos verzweifelnd fliehender Menschen und plündernden Horden auseinandergerissen. Wie sollen sie sich je wiederfinden, und wo ist man überhaupt noch sicher?

Regisseur: Ric Roman Waugh

greenlandAuch wenn die schlampig hingehauene, undurchdachte, immer gleiche Katastrophenfilm-Family-Story nervt (Kind braucht Insulin), so ist die Thematik bedeutsam. Die Fragilität irdischen Lebens muss bewusst gemacht werden. Ein „Planetenkiller“ kann jederzeit einschlagen, ohne dass die Menschheit das verhindern könnte. Und zwar nicht, wie im Film suggeriert, weil „die Wissenschaft“ etwas falsch berechnet hat, sondern weil die Warnungen und Forderungen von Wissenschaftlern nicht beachtet werden. Asteroideneinschläge sind eine reale Bedrohung, wegleugnen wie Rechtspopulisten oder wegbeten funktioniert nicht. Die Abwehr äußerer Gefahren hätte zudem das Potenzial die Welt mittels gemeinsamem Ziel zu befrieden.

September 10th, 2020 at 00:06 by kritiker

daumen045

 

Wertung für OV

Kinostart: 10.09.2020

In einem isolierten Krankenhaus mitten im Nirgendwo wird eine Gruppe junger Mutanten für psychiatrische Tests festgehalten. Als die Vorkommnisse immer unheimlicher werden, werden die neuen Fähigkeiten und die Freundschaften der Insassen auf eine harte Probe gestellt. Werden sie aus der Klinik fliehen können?

Regie: Josh Boone
Darsteller: Maisie Williams („Game of Thrones“), Charlie Heaton („Stranger Things“).

TheNewMutantsComing-of-Age-Mutantenhorrordrama aus dem X-Men Universum. Zähflüssig, aber immerhin inklusive Old-School-Katharsis. Nicht wirklich „New“, aber Mut zu tatsächlich andersartigen, frischen Gedanken gibt es in Hollywood offensichtlich kaum noch.

 

 

Juli 14th, 2020 at 01:45 by kritiker

daumen025

 

Kinostart: 13.08.2020

In den frühen 1980ern erreichen die Machtkämpfe zwischen den Paten der sizilianischen Mafia ihren Höhepunkt. Tommaso Buscetta, angesehenes Mitglied der Cosa Nostra, hat sich nach Brasilien abgesetzt. Derweilen wüten in seiner Heimat die Fehden zwischen den Clans. Man begleicht offene Rechnungen und Buscettas Vertraute werden einer nach dem anderen umgebracht. Als er verhaftet und nach Italien ausgeliefert wird, trifft Buscetta eine Entscheidung, die die Mafia erschüttert: Vor dem Richter Falcone bricht er sein der Cosa Nostra gegenüber geleistetes Schweigegelübde…

Regie: Marco Bellocchio
Italien / Frankreich / Deutschland / Brasilien 2019

il-traditore_artwork_kinoplakat_din-a4_005Geschichte der sizilianischen Mafia in den frühen 1980ern. Hektisch abgedrehte Morde, dann viel zu langer Fokus auf unbedeutendem Kleinkram während der Gerichtsverhandlungen statt auf politischen Verstrickungen und sozialen Ursachen, die auch heute noch von Bedeutung für die Prävention von Schwerverbrechen sein könnten. Verbindungen hochrangiger Christdemokraten zur Mafia sind belegt. Habe das Kino nach 100 Minuten verlassen (Gesamtlänge 153 Minuten) – das schöne Wetter war vielversprechender.

Juli 8th, 2020 at 15:56 by kritiker

daumen03

 

Wertung für OV

Kinostart: 06.08.2020

Politikberater Gary Zimmer (Steve Carell) soll der Demokratischen Partei wieder zu mehr Zuspruch in der ländlichen Bevölkerung verhelfen. Seine geniale Idee: Er will den pensionierten Veteran Colonel Hastings (Chris Cooper) bei dessen Wahlkampf um das Bürgermeisteramt der Kleinstadt Deerlaken unterstützen. Leider stellt sich nur allzu schnell heraus, dass eine öffentlichkeitswirksame Kampagne auf dem Land so ihre Tücken hat. Zu allem Übel rufen seine Bemühungen außerdem seine Erzfeindin, die skrupellose Republikanerin, Faith Brewster (Rose Byrne) auf den Plan.

Besetzung: Steve Carell, Rose Byrne, Chris Cooper, Mackenzie Davis, Topher Grace, Natasha Lyonne
Regie & Drehbuch: Jon Stewart
Produzent/innen: Dede Gardner, Jeremy Kleiner, Jon Stewart

irresistable_01Jon Stewart hat mit „The Daily Show“ viele vergnügliche Einsichten verbreitet und war ein Fels in der Brandung des tagesaktuellen Wahnsinns. Mit der von ihm geschriebenen und inszenierten Polititsatire geht er allerdings in die Falle von Republikaner-Unterstützern, die angesichts Trumps kaum noch zu vertuschendem Versagen in der Realpolitik die dumpfe Parole ausgeben: Die Gegenseite sei auch nicht besser, alles ist gleich. So werden Inhalte noch überflüssiger gemacht – im Interesse derjenigen, die mangelndes Differenzierungsvermögen und Ignoranz zum Schaden der Allgemeinheit ausnutzen. Der Twist am Ende ist zwar nett, aber den Preis der Aufgabe von Verhältnismäßigkeiten nicht wert.

Juni 29th, 2020 at 01:02 by kritiker

daumen0751

 

Video-on-Demand-Release: 27.04.2020

Ein junges Paar, das nach dem perfekten Zuhause sucht, ist gefangen in einem mysteriösen labyrinthartigen Viertel identischer Häuser.

Regie: Lorcan Finnegan
Drehbuch: Garret Shanley
Produktion: Brendan McCarthy, John McDonnell
Besetzung: Imogen Poots: Gemma, Jesse Eisenberg: Tom, Jonathan Aris: Martin, Senan Jennings: Junge, Eanna Hardwicke: Junge

VivariumEin Werk, das in seiner alptraumhaften Hoffnungslosigkeit Mut macht, den Verstand über Reflexe zu stellen. Was noch vor ein paar Jahrhunderten überlebenswichtig war, kann in der jetzigen Situation zur Auslöschung der Spezies führen. Blinde Vermehrungswut und selbstvernichtende Ausbeutungsstrukturen müssen überwunden werden, um die nächste Ebene langfristig überlebensfähiger Bewusstseinsentwicklung zu erreichen.

März 13th, 2020 at 03:02 by kritiker

daumen051

 

Kinostart: 02.04.2020 – verschoben auf 30.04.2020 wegen Corona.

Minas Leben wird komplett auf den Kopf gestellt als Helena, die neue Verlobte ihres Vaters, und deren Tochter Jenny bei ihnen einziehen. Ihre neue Stiefschwester Jenny entpuppt sich als unausstehlich und bald ist Mina mit ihrer Geduld am Ende. Jenny muss verschwinden! Eines Nachts entdeckt Mina im Schlaf die Kulissen hinter ihren Träumen, in der Traumzauberer die Träume der Menschen auf Theaterbühnen zum Leben erwecken. Schnell findet sie heraus, wie sie Jennys Träume manipulieren kann. Was sie aber nicht weiß: Das Eingreifen in die Träume der Menschen hat schreckliche Folgen! Als Mina eines Nachts zu weit geht, bleibt Jenny in ihrem Traum gefangen und kann nicht mehr aufwachen. Mina muss ein letztes Mal in die Traumwelt zurück, um sich den Träumen zu stellen und Jenny zu retten.

Regie: Kim Hagen Jensen
Drehbuch: Søren Grinderslev Hansen („Danny’s Doomsday“), Kim Hagen Jensen
Produktion: Nynne Selin Eidnes („Ditte & Louise“).

Mina und die TraumzaubererAnimation für Kinder aus Dänemark. Etwas dünn, aber nett.

 

 

 

 

März 9th, 2020 at 16:44 by kritiker

daumen015

 

Wertung für OmU

Kinostart: 04.06.2020

In einer abgelegenen Bergregion irgendwo in Lateinamerika absolviert ein aus Teenagern bestehender Rebellentrupp militärische Übungen, während sie im Auftrag einer Guerillagruppe, die nur als „die Organisation“ bekannt ist, Lösegeld für eine Gefangene erpresst und die zwangsrekrutierte Milchkuh Shakira bewacht. Ein Angriff aus dem Hinterhalt treibt die Gruppe in den Dschungel, ihr komplexes Beziehungsgeflecht zerreißt und die Aggression innerhalb der Gruppe beginnt zuzunehmen.

Regie: Alejandro Landes

monosDass dieser unglaubwürdige Quark mit rassistischen Untertönen in die deutschen Kinos gehievt wird, liegt möglicherweise daran, dass es in die Agenda reaktionärer Verleiher passt, südamerikanische Rebellen mit Dreadlocks zu diskreditieren. Die massenhaften Ermordungen von Aktivisten, Umweltschützern und Indigenen unter der rechtskonservativ-christlichen kolumbianischen Regierung sollen offensichtlich propagandistisch unterstützt und jeglicher Gedanke an Widerstand im Keim erstickt werden.

Februar 15th, 2020 at 01:36 by kritiker

daumen07

 

Wertung für OV

Kinostart: 12.03.2020

Nach einer völlig missglückten Undercover-Mission bekommt CIA-Agent JJ (Dave Bautista) von seinem Boss (Kim Jeong) noch eine letzte Chance: Gemeinsam mit der verschrobenen Bobbi (Kristen Schaal) soll der hünenhafte JJ in Chicago die Wohnung einer jungen Witwe (Parisa Fitz-Henley) überwachen – der wohl langweiligste Job der Welt. Wäre da nicht deren blitzgescheite neunjährige Tochter Sophie (Chloe Coleman), die dem ungeschickten Muskelpaket schnell auf die Schliche kommt und ihn als Spion enttarnt. Doch statt ihn auffliegen zu lassen, bietet sie einen Deal an: ihr Schweigen gegen sein Spionage-Knowhow! Widerwillig lässt sich JJ auf den Handel ein und stellt bald fest, dass er Sophies entwaffnendem Charme nicht gewachsen ist – und von der vorlauten Göre noch eine Menge lernen kann…

Regie: Peter Segal
Darsteller: Dave Bautista, Chloe Coleman, Kristen Schaal, Parisa Fitz-Henley, Ken Jeong.

Der Spieon von NebenanSehr leichte Unterhaltung, die ein Schmunzeln ins Gesicht zaubert, wenn man nichts erwartet.

 

 

 

 

Februar 6th, 2020 at 01:03 by kritiker

daumen02

 

Kinostart: 13.02.2020

Der Berliner Barkeeper Milo und seine Traumfrau Sunny begegnen sich auf schicksalhafte Weise im Nachtleben und verabreden sich auf ein Date. Alles scheint perfekt zu laufen, doch als Milos chaotischer Freund Renzo auftaucht, eskaliert der romantische Abend zu einer völlig verrückten Jagd durch das Berliner Nachtleben. Wenn Milo und Sunny dieses Date überstehen, kann ihre Liebe echt nichts mehr erschüttern …

Drehbuch, Regie: Simon Verhoeven
Besetzung: Palina Rojinski, Elyas M’Barek, Frederick Lau

NightlifeFairerweise muss vor dem Rant darauf hingewiesen werden, dass Verhoeven im deutschen Vergleich nicht das Rückschrittlichste schreibt und seine Nichtigkeiten wenigstens nicht bösartig wirken. Trotzdem würde das Erzählen derart pseudo-urbaner Provinzpossen auf Berliner Parties dazu führen, dass man sich fremdschämend fröstelnd abwendet.
Die Verfilzung der meisten Fördergremien führt dazu, dass nur der angepasste Klüngel Steuergeld für Spießigkeitswerbung bekommt. In anderen Ländern würde das als Zensur, Korruption und Günstlingswirtschaft gebrandmarkt, in Deutschland nennen die Verantwortlichen es „Wirtschaftsförderung“. Dass auch mit relevanten Inhalten und guten Drehbüchern Geld generiert werden könnte, wahrscheinlich sogar mehr, wird ausgeblendet. Banale Überflüssigkeiten finanzieren sich von selbst, dafür müsste kein Steuergeld verpulvert werden, das für geistreiche Werke dringend gebraucht wird. Aber ohne maximale Verdummungsförderung fürchten die Korrupten nicht mehr gewählt und die konformen Minderbegabten nicht mehr subventioniert zu werden. Also weiter so.