Juni 6th, 2013 at 19:58 by kritiker

 

Durchgespielt auf der Xbox 360

USK ab 18

http://far-cry.ubi.com

Wow! So muss es sein: Action, Spannung, kreatives Gameplay und wunderschöne Optik in wilder Natur. Endlich mal was anderes als hirnlose Baller-Schlauchlevel, obwohl jederzeit geballert werden kann. Letztendlich läuft auch hier viel auf brutale Metzeleien hinaus, aber diese Open-World ist darüberhinaus ein abgefahrener Abenteuer-Urlaub in fernen Inselwelten.  Im Vergleich zur Sandbox Referenz GTA 4 kann Far Cry 3 mehr als mithalten, ist sogar sexier. Prüderie zugunsten von Gewalt ist immer noch das Hauptmanko heutiger Videospiele, die negativen Auswirkungen dieses puritanischen Weltbildes liegen auf der Hand. Hier könnte Deutschland einen sinnvollen Beitrag zur Videospiel-Weltkultur leisten.
Leider-leider sind die Sonnenuntergänge (auf der XBox 360) nicht perfekt, weil teilweise unscharf, das gilt auch für andere Grafikdetails. Die Ladezeiten sind etwas lang, die Steuerung gewöhnungsbedürftig, Missionen, KI und Flugmöglichkeiten könnten abwechslungsreicher sein. Da nach der letzten Mission größere Gebäude- und Tempelkomplexe gesperrt sind, macht es Sinn vorher alles zu erkunden. Peinliche Formulierungen (Übersetzungsfehler?), durch die z.B. „Genozid“ geschützter Tierarten als etwas positives dargestellt wird, dürfen einem Label dieser Größenordnung nicht passieren. Die Sprüche des Hauptdarstellers sind teilweise grenzwertig. Das ist schade, denn eigentlich ist das Game rundum gelungen und absolut empfehlenswert. Wer Urlaub von GTAs NYC machen will, beamt sich am besten auf die Rook Islands.

Neben dem Storyplay kann auch offline im Coop-Modus (Splitscreen), Online-Multiplayer (leider nur in kleinen Kampfgebieten) und Online-Coop (mehrere Kapitel) gezockt werden. Selbst kreierte Karten können online gestellt werden. Das editierbare Gebiet könnte größer sein, Abstürze machen einem das Leben schwer (speichern nicht vergessen) und leider stehen nicht alle Elemente des Games zur Verfügung. Trotzdem sind die Möglichkeiten stimulierend – endlich eine eigene, bespielbare Insel. Das konnten sich bis jetzt nur Multimillionäre wie Marlon Brando leisten.

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