Januar 18th, 2016 by kritiker

daumen081

 

Wertung für OV

Wyoming, einige Jahre nach dem amerikanischen Bürgerkrieg: Eine Kutsche bahnt sich mühsam ihren Weg durch den Schnee in Richtung der Stadt Red Rock. An Bord befinden sich der Kopfgeldjäger John „The Hangman“ Ruth (Kurt Russell), dessen Gefangene Daisy Domergue (Jennifer Jason Leigh) sowie der Anhalter Major Marquis Warren (Samuel L. Jackson), der früher Soldat war und nun ebenfalls als Kopfgeldjäger sein Geld verdient, und Chris Mannix (Walton Goggins), ein Deserteur aus den Südstaaten, der behauptet, der neue Sheriff der Stadt zu sein. Ein Schneesturm zwingt die Gruppe zu einem Zwischenstopp in Minnies Miederwarenladen. Sie treffen dort zwar nicht auf Minnie aber dafür auf den mysteriösen Mexikaner Bob (Demian Bichir), auf den verschwiegenen Cowboy Joe Gage (Michael Madsen), auf den Konföderierten-General Sandford Smithers (Bruce Dern) sowie auf Oswaldo Mobray (Tim Roth). Während der Sturm draußen immer heftiger tobt, begreifen die acht Fremden, dass ihr Zusammentreffen vielleicht gar nicht so zufällig ist und sie Red Rock möglicherweise nie erreichen werden …

Drehbuch, Regie: Quentin Tarantino. Darsteller: Samuel L. Jackson („Django Unchained“), Kurt Russell („Death Proof“), Jennifer Jason Leigh („eXistenZ“), Walton Goggins („Django Unchained“), Demian Bichir („Machete Kills“), Tim Roth („Pulp Fiction“), Michael Madsen („Reservoir Dogs“) und Bruce Dern („Lautlos im Weltraum“)

Kinostart: 28.01.2016

www.thehateful8.de

Auch wenn es einigen guten Willens bedarf, um seine Gedankenwelt positiv konstruktiv interpretieren zu können, Quentin Tarantinos gestalterische Präzision ist immer wieder beeindruckend. Langsam, sehr langsam steigert er das Tempo. Je nach Version bis zu über drei Stunden, die oberflächlich betrachtet als gewaltverherrlichend oder gar frauenfeindlich wahrgenommen werden könnten. Aber weit gefehlt, es geht um wesentlich mehr: Glaube nicht alles, was dir erzählt wird. Insbesondere dann nicht, wenn du existentielle Entscheidungen triffst und nur aufgrund von Lug und Trug Positionen der Stärke aufgibst – so wie die Bevölkerung sich von kriminellen Banden an der Macht reinlegen, spalten und über die wahren Verhältnisse täuschen lässt.

Dezember 9th, 2015 by kritiker

Wertung für OV

Bei einer Expedition tief in der amerikanischen Wildnis wird der legendäre Jäger und Abenteurer Hugh Glass (Leonardo DiCaprio) von einem Bären attackiert und von seinen Jagdbegleitern, die überzeugt sind, dass er dem Tod geweiht ist, zurückgelassen. In seinem Überlebenskampf erleidet Glass nicht nur unerträgliche Qualen, er muss auch erleben, dass sein vermeintlicher Beschützer John Fitzgerald (Tom Hardy) ihn verrät, beraubt und im Stich lässt. Angetrieben von der Liebe zu seiner Familie und einem schier übermenschlichen Willen zu überleben, um diesen Verrat zu rächen, kämpft Glass sich durch einen unerbittlichen Winter und eine feindliche Wildnis zurück ins Leben.

Regisseur: Alejandro González Iñárritu. Mit Leonardo DiCaprio, Tom Hardy, Will Poulter, Domhnall Gleeson, Forrest Goodluck.

Kinostart: 06.01.2105

www.fox.de/the-revenant

Die effektvolle Kameraarbeit von Emmanuel Lubezki und DiCaprios immer wieder sehenswertes Schauspiel sind leider verschenkt, Iñárritus 156-Minuten-Inszenierung ermüdet mit Dauerschmerzen, wie eine „Passion Christi“ im frühen wilden Westen. Ungereimtheiten, Kirche mitten in der Wildnis und Indianer, die ihre spirituelle Kraft geschichtsfälschend als „Schöpfer“ bezeichnen – scheußlich. So mag es der Katholik: sinnloses Leiden, sinnlose Rache, blutiges Leiden, da capo. Aber so ist das, wenn Erkenntnis als „das Böse“ gilt.

Mai 28th, 2014 by kritiker

 

Der Schafzüchter Albert (MacFarlane) ist ein Feigling mit losem Mundwerk und somit für die Bewohner der Wild-West Stadt „Old Stump“ ein unverbesserlicher Aussenseiter. Er lehnt gewalttätige Auseinandersetzungen ab und hat noch nie einen Colt abgefeuert. Auch seine enttäuschte Freundin (Amanda Seyfried) ist längst in die Arme eines weniger ängstlichen Cowboys geflüchtet. Doch eines Tages kommt eine bildschöne Fremde, Anna (Charlize Theron), in die Stadt und weckt in Albert tief verborgene Lebensgeister – vor allem aber jenen Mut, ohne den man sich dem Kugelhagel und sonstigem Wahnsinn auf der Meile zwischen Sheriffsbüro und Saloon niemals aussetzen sollte. Albert verliebt sich in Anna, die nur leider zu erwähnen vergass, dass ihr Gatte ein ebenso schiesswütiger wie eifersüchtiger Bandit ist. Alberts neu entdeckter Mut wird nun auf die Probe gestellt, denn wenn er nicht in den Staub der Hauptstrasse beissen will, muss er die Sache diesmal selbst in die Hand nehmen. Nie war der Westen wilder!

Kinostart:29.05.2014

www.millionwaysuniversal.de

Westernparodie von und mit Seth MacFarlane. Hingeschluderter Serienhumor, der sich durch piefige Kleingeistigkeit und Vorurteile auszeichnet. Größtenteils Verdauungswitze, die selbst für Pubertierende nicht sonderlich originell sein dürften. Einige klugscheißernde Monologe sind OK und ein paar Schmunzler funktionieren, aber die neuerliche Angepassheit und Feigheit des MacFarlane-Autorenteams sind enttäuschend.

August 5th, 2013 by kritiker

 

Der Indianer Tonto (Johnny Depp) erzählt die sagenhafte Geschichte, die den Texas Ranger John Reid (Armie Hammer) in einen maskierten Rächer gegen das Verbrechen verwandelt und nimmt die Zuschauer dabei mit auf eine tollkühne Achterbahnfahrt voller epischer Überraschungen und witziger Reibereien zwischen den beiden ungleichen Helden, die erst lernen müssen zusammen zu arbeiten um gemeinsam gegen Korruption und Habgier zu kämpfen.

Kinostart: 08.08.2013

www.disney.de/lone-ranger

Vorzüglich hochwertiges Popcornkino-Drehbuch – wenn auch etwas zähflüssig im Mittelteil -, liebenswert detailreich umgesetzt von Gore Verbinski. Mit Johnny Depp als Tonto.

 

 

 

Januar 18th, 2013 by kritiker

 

Angesiedelt in den Südstaaten, zwei Jahre vor dem Bürgerkrieg, erzählt DJANGO UNCHAINED die Geschichte von Django (JAMIE FOXX), einem Sklaven, dessen brutale Vergangenheit mit seinen Vorbesitzern dazu führt, dass er dem deutschstämmigen Kopfgeldjäger Dr. King Schultz (CHRISTOPH WALTZ) Auge in Auge gegenübersteht. Schultz verfolgt gerade die Spur der mordenden Brittle-Brüder und nur Django kann ihn ans Ziel führen. Der unorthodoxe Schultz sichert sich daher Djangos Hilfe, indem er ihm verspricht, ihn zu befreien, nachdem er die Brittles gefangen genommen hat – tot oder lebendig. Nach erfolgreicher Tat löst Schultz sein Versprechen ein und setzt Django auf freien Fuß. Dennoch gehen die beiden Männer ab jetzt nicht getrennte Wege. Stattdessen nehmen sie gemeinsam die meistgesuchten Verbrecher des Südens ins Visier. Während Django seine überlebensnotwendigen Jagdkünste weiter verfeinert, verliert er dabei sein größtes Ziel nicht aus den Augen: Er will seine Frau Broomhilda (KERRY WASHINGTON) finden und retten, die er einst vor langer Zeit an einen Sklavenhändler verloren hat. Ihre Suche führt Django und Schultz zu Calvin Candie (LEONARDO DICAPRIO). Candie ist der Eigentümer von „Candyland“, einer berüchtigten Plantage. Als Django und Schultz das Gelände der Plantage unter Vorgabe falscher Identitäten auskundschaften, wecken sie das Misstrauen von Candies Haussklaven und rechter Hand Stephen (SAMUEL L. JACKSON). Jede ihrer Bewegungen wird fortan genau überwacht und eine heimtückische Organisation ist ihnen bald dicht auf den Fersen. Wenn Django und Schultz mit Broomhilda entkommen wollen, müssen sie sich zwischen Unabhängigkeit und Solidarität, zwischen Aufopferung und Überleben entscheiden…

www.djangounchained.de

Aus einem Stück gegossenes, episches Trash-Masterpiece. Tarantino brilliert mit Humor, Style und Präzision.

Man könnte Gewaltverherrlichung vorwerfen und (fragwürdig) erwidern, dass sich Widerstand in einer gewalttätigen Welt nicht anders behaupten kann oder genau das die Gesellschaftskritik ausmacht – aber eine  Eins-zu-eins-Sicht wird dem Werk nicht gerecht, denn der brodelnde Kessel explodiert metaphorisch, wenn zu viel Unterdrückung angestaut wurde und reinigt mit Kompromisslosigkeit, wenn strukturelle, psychische und physische Vergewaltigungen selbstverständlich geworden sind oder werden wollen.

 

März 7th, 2012 by kritiker

 

Wertung für OV

Kinostart: 08.03.2012

www.disney.de/john-carter

Fantasy auf dem Mars, basierend auf Edgard Rice Burroughs‘  „A Princess of Mars“. Alle Unlogik beiseite findet man in der bunten Fantastik Ansätze zu aufschlussreichen, wenn auch nicht allzu neuen Metaebenen. Leider sind heutige Disneyfilme manchmal schlampig bezüglich Storydetails und vertrauen zu sehr auf althergebrachte Drehbuchstrukturen, so dass  einiges vorhersehbar ist. Insgesamt aber angenehm fantasieanregend.

 

August 28th, 2011 by kritiker

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Unglaubwürdige Figuren, uninspirierte Story. Teilweise ärgerlich. Was hätte man aus dem Genremix alles machen können …