Oktober 10th, 2012 by kritiker

 

Der Maler und Kabarettist Heino Jaeger war einst ein gefeierter Radio-Star. Die Rundfunkaufnahmen „Fragen Sie Dr. Jaeger“ erreichten in den 1970er Jahren Kultstatus. Dennoch scheint ihm diese Radio-Popularität als Maler „verletzt“ zu haben. Nach zehn Jahren brach er seine Rundfunkarbeiten abrupt ab. Er verfällt dem Alkohol. Behaftet mit einem erheblichen Kriegstrauma, einer anarchisch anmutenden Verrücktheit, aber fernab von exzentrischer Künstlerattitüde, verstarb Heino Jaeger 1997 gerade einmal 59-jährig

Kinostart: 01.11.2012

www.heino-jaeger-film.de

Dokumentation über den Künstler und Komiker Heino Jäger, den Eckhard Henscheid als „Mozart der Komik“ bezeichnete. Ohne Vorwissen lässt sich leider nur erahnen wie faszinierend eigenwillig Jäger gewesen sein musste – die exzeptionell schlecht gemachte, triste Doku verärgert mit hirnzermalmend öden Interviews und präsentiert die außergewöhnlichen Originalwerke nur unzureichend. Alleine die durch seine bloße Erwähnung angeregte Erinnerung an – respektive Neugier auf – Jäger ist wohltuend.

Mai 30th, 2012 by kritiker

 

Kinostart: 31.05.2012

www.realfiction.lombardi.de

Kleiner deutscher Dokumentarfilm über den New Yorker Künstler Mark Lombardi, der schematische Zeichnungen über finanzielle und politische Machtstrukturen auf Grundlage penibler Recherchen anfertigte, dessen Telefon abgehört wurde und der 2000 wahrscheinlich – als Selbstmord getarnt – ermordet wurde.
Filmisch unterdurchschnittlich und ohne Durchblick, aber die Erinnerung an Lombardis Werke ist inspirierend. Politische Kunst, die Zusammenhänge aufdeckt und unbequeme Wahrheiten zeigt, wird dringend gebraucht.

Dezember 26th, 2011 by kritiker

 

Kinostart: 05.01.2012

Mockumentary. Christian Ulmen drückt die Schulbank mit echten Schülern und Lehrern. Einsichten in Lehrmethodik, die Dressur Motivation vorzuziehen scheint. Ulmen zeigt mal wieder, dass dümmlich clowneskes Verhalten, das sich mit Themen nicht wirklich auseinandersetzt, (bei Schülern) gut ankommt, zum Preis der Verunmöglichung differenzierter Stellungnahmen. Die dauernden krampfhaften Versuche Ulmens, Gottesglaube einzubringen, stoßen bei den Schülern auf Ablehnung. Glücklicherweise glauben Schüler heutzutage nicht mehr an Schöpfung und erkennen Religion als etwas Gestriges für Ungebildete. Die Ethiklehrerin wird daraufhin in einer Kirche von Ulmen vor laufenden Kameras genötigt, das Vaterunser aufzusagen – widerlich. So wird, möglicherweise ungewollt, auf die größte Bedrohung für das deutsche Bildungssystem hingewiesen. In Hessen beispielsweise wollte die CDU- Bildungsministerin Kreationismus als Pflichtlehre im wissenschaftlichen Unterricht einführen.

 

August 21st, 2011 by kritiker

 

Link zum deutschen Livestream

Die verlinkten Filme werden immer wieder gelöscht, deshalb bitte selbst auf Youtube u.a. suchen.

Dokumentation aus dem Jahr 2007 von Sofia Shafquat. Untersuchung der Ereignisse am 11.9.01 in New York: Physikalische Unmöglichkeiten, Bilder von schräg gesprengten Tragpfeilern und der „Zusammensturz“ des kaum beschädigten WTC 7. Filmisch mittelmäßig bis schlecht, einiges kennt man aus „Loose Change“ (Link bitte selbst suchen), aber die Fakten elektrisieren.

Ärgerlich ist, dass verschiedene Desinformationswebseiten, die den Klimawandel leugnen und gegen Umweltschutz agitieren (finanziert von ultrakonservativen Industriellen), den Film für ihre Zwecke missbrauchen.

Ein deutscher Vortrag zum Thema 9/11 mit weiteren Erkenntnissen ist hier zu finden (einiges ist fragwürdig, insbesondere die letzten 10 min.): Link zum Livestream 9/11 Vortrag (Robert Stein „Megaritual“)

Link zur Dokumentation des WDR („Aktenzeichen 11. 9. ungelöst – Lügen und Wahrheiten zum 11. September 2001“)

Link zur Dokumentation des ORF („9/11 – Was steckt wirklich dahinter?“ von Francesco Trento und Franco Francassi)

Da immer wieder gelöscht wird, sollte jeder auf der eigenen, lokalen Festplatte sichern.

August 21st, 2011 by kritiker

 

Dokumentarfilm über den Klimawandel. Wir müssen nur mehr Geld für die richtigen Produkte ausgeben und alles wird gut?
Problematisch, denn der Großteil der Menschheit lebt in Armut. Der Film deutet vieles an, geht aber über bekannte Denkgrenzen nicht hinaus. Solange jetzt in diesem Augenblick in einem ökologisch bewussten Land neue riesige Kohlekraftwerke gebaut werden, von denen jedes einzelne mehr CO2 ausstößt als andere Länder insgesamt, vorhandene Umwelttechnologien nachweislich verhindert und durch Augenwischerei ersetzt werden, kann nur ein grundlegend anderes Denken und Handeln die Katastrophe verhindern. Der globale Blick zeigt, dass Überbevölkerung und zerstörte Umwelt Krankheiten und Seuchen zur Folge haben, die jeden treffen werden. Früher als wir gerne glauben wollen.

 

August 21st, 2011 by kritiker

 

deutscher Titel: Eine unbequeme Wahrheit

Unbedingt sehenswerter Dokumentarfilm über den Klimawandel und die Folgen. Filmisch mittelmäßig, einiges hätte man getrost weglassen, anderes besser machen können. Manches wurde nicht konsequent genug weiter gedacht. Aber allein durch die Ballung der Fakten sitzt man gebannt im Kinosessel. Die Wahrheit macht diesen Film zu einem überwältigenden Thriller, in dem wir uns auch dann noch befinden, wenn wir das Kino verlassen. Trotzdem ist die Wirkung nicht deprimierend, sondern inspirierend, aufbauend, beflügelnd. Berührt tiefer als künstliche Hollywoodgefühle. Und macht Sinn. Muss man sehen.