September 27th, 2014 by kritiker

 

Regisseur David Fincher zeichnet in seinem Thriller GONE GIRL – basierend auf dem weltweiten Bestseller von Gillian Flynn – das Psychogramm einer Ehe auf. Wie gut kennt man den Menschen, den man liebt, wirklich? Diese Frage stellt sich Nick Dunne (Ben Affleck) an seinem fünften Hochzeitstag, dem Tag, an dem seine schöne Frau Amy (Rosamund Pike) spurlos verschwindet. Unter dem Druck der Polizei und des wachsenden Medienspektakels, bröckelt Nicks Darstellung einer glücklichen Ehe. Durch seine Lügen, Täuschungen und sein merkwürdiges Verhalten stellt sich jeder bald dieselbe unheimliche Frage: Hat Nick Dunne seine Frau ermordet?

Kinostart: 02.10.14

www.gonegirl-derfilm.de

Bitter, dunkel und langsam zu genießen (149 Min.) – aber aufputschend und so entschleiernd, dass eine leichte Unruhe bleibt. David Fincher verfilmt den Roman von Gillian Flynn und verzichtet auf Zucker – kein süßes Leckerli lenkt vom Wesentlichen ab. Die Geschichte erzeugt gesundes Misstrauen gegenüber einer gefährlich verlogenen Welt.

 

Mai 12th, 2014 by kritiker

 

Auf dem Planeten Baab ist der Astronaut Scorch Supernova ein Nationalheld und wird von der blauen Alienbevölkerung verehrt und bewundert. Unterstützt wird er bei seinen Rettungsaktionen von seinem Bruder Gary, einem Nerd, der sich an alle Regeln hält und für die Mission Control der BASA-Kontrollbasis arbeitet. Als sie einen Hilferuf des durch und durch gefährlichen Planeten Erde erhalten, schlägt Scorch alle Warnungen in den Wind und begibt sich allein auf die waghalsige Mission. Prompt landet er in der Falle des skrupellosen General Shanker, der ihn gefangen nimmt und in der Area 51 festhält. Dummerweise kann ihm jetzt nur noch sein risikoscheuer Bruder Gary helfen…

Kinostart: 29.05.2014

www.nixwieweg-film.de

Animationsfilm für junges und jung-gebliebenes Publikum. Der Blick von außerhalb unseres Planeten dehnt belebend den Horizont. Nett gemacht.

 

 

 

 

April 4th, 2014 by kritiker

 

Die Erde in naher Zukunft: Ewiges Eis und Schnee bedecken den einst so grünen Planeten. Kein Leben rührt sich mehr. Nur ein Zug, der einsam durch die verlassene Schneelandschaft fährt, bietet den überlebenden Menschen noch Schutz vor der tödlichen Kälte. Hier haben sie ihre letzte Zuflucht gefunden. Doch die Masse der verbliebenen Menschheit fristet im hinteren Teil des Zuges ein Leben in ewiger Dunkelheit, während vorne die wenigen reichen Passagiere im Luxus schwelgen. Aber die Zeichen stehen auf Veränderung. Eine Revolution steht kurz bevor …

Kultregisseur Bong Joon-ho (THE HOST), der bereits mit Filmen wie THE HOST und MOTHER international für Furore sorgte, konnte einen großartigen internationalen Cast vor der Kamera versammeln. In den Hauptrollen glänzen Chris Evans (CAPTAIN AMERICA), Tilda Swinton (MICHAEL CLAYTON), John Hurt (ALIEN), Ed Harris (A HISTORY OF VIOLENCE), Jamie Bell (KING KONG) und Song Kang-ho (THE HOST).

Kinostart: 03.04.2014

www.snowpiercer.de

Koreanischer, abstrakt mangaesker Science-Fiction, der mit künstlerisch wertvollen, gesellschaftskritischen Allegorien besticht. Auch wenn die Metabenen fragwürdig sind und einige Klischees nicht unbedingt zu Wahrheit und Weltverbesserung führen mögen, so regt Bong Joon-hos Werk zu kritischem Denken an und inspiriert.

 

 

März 30th, 2014 by kritiker

 

In RIO2 – DSCHUNGELFIEBER wartet ein Dschungel-Abenteuer auf Blu, Jewel und ihre drei Kinder. Sie verlassen die magische Großstadt Rio, um auf der Spurensuche nach ihren Vorfahren in die Wildnis des Amazonas aufzubrechen. Blu wird aus seiner vertrauten Umgebung herausgerissen und ist plötzlich in einem Land, das er nicht kennt. Während er versucht, Nigels hinterhältigem Racheplan zu entgehen, trifft er auf einen furchterregenden Gegner – seinen Schwiegervater.

Regie: Carlos Saldanha (Rio)
Deutsche Sprecher: David Kross (Blu), Johanna Klum (Jewel), Mr. Reedoo & Mateo von Culcha Candela (Nico & Pedro), Roberto Blanco (Raffael), Christian Brückner (Nigel) und Annett Louisan (Gabi)

Kinostart: 03.04.2014

www.rio2-derfilm.de

Familientauglicher Animationsfilm. Der Charme der drolligen Charaktere reißt mit. Real existierende Gefahren für die Natur werden nicht komplett ausgeblendet – man fühlt sich erfrischend unterhaltsam daran erinnert, in welcher Situation sich irdisches Leben befindet und auf welcher Seite man stehen möchte.

 

 

Januar 20th, 2014 by kritiker

 

Wertung für OV

Wer ist bloß dieser charismatische Hengst in diesem fantastischen burgunderroten Anzug? Es ist RON BURGUNDY (Will Ferrell) – der legendärste Nachrichtensprecher aller Zeiten! Mittlerweile ist der umwerfend gut aussehende News Gott allerdings am Tiefpunkt seiner Karriere angekommen: Ron moderiert eine Delfin Show in einem Themenpark. Als plötzlich der neue 24 Stunden Nachrichtensender GNN ihn beauftragt, das glorreiche „Action 4 News Team“ wieder zu vereinen, schöpft Ron frischen Mut. Er kehrt San Diego und den Delfinen den Rücken, um in New York zu neuem Ruhm und Reichtum zu gelangen. Der Anzug ist gestriegelt, der Scheitel sitzt, die Stimme ist geölt und der Schnauzer perfekt in Form gebracht – Ron Burgundy, das charismatischste Aushängeschild der amerikanischen News Branche, ist wieder da! Und so wollen er, Außenreporter und Ladie’s Man Brian Fantana (Paul Rudd), der unterbelichtete Wetterfrosch Brick Tamland (Steve Carrell), der eher schlagkräftige als schlagfertige Sportreporter Champ „Kawumm“ Kind (David Koechner) und seine bezaubernde Co Sprecherin und Ehefrau Veronica Corningstone (Christina Applegate) ihre Legende für immer zementieren.

Kinostart: 30.01.2014

www.anchorman-derfilm.de

Will Ferrells herrlich alberne Zeitreise in die Nachrichtenwelt der späten Siebziger offenbart, wie sehr Anspruchslosigkeit und Korrumpierung inzwischen zur Regel geworden sind, Seriosität und Ethos heute kaum noch eine Rolle spielen. Das Kaschieren von Unfähig- und Geschmacklosigkeit wird immer einfacher, es reicht ein Verweis auf die Selffulfilling Prophecy: das alles rechtfertigende Zauberwort „Quote“. Immerhin müssen US-Amerikaner keine Zwangsabgabe für Qualitätsnachrichten zahlen, in denen Stürze von Prominenten zum alles in den Schatten stellenden, wichtigsten Thema gemacht werden. Hoffentlich wird die deutsche Version nicht – wie so oft – unkomisch synchronisiert und zensiert.

Dezember 31st, 2013 by kritiker

 

3D: sehr gutes plastisches, konvexes und konkaves 3D.

Die Welt wird von riesigen, außerirdischen Monstern angegriffen, den sogenannten Kaijū. Sie kommen aus dem Breach, einem interdimensionalen Portal und richten immense Schäden in den Küstenstädten an. Aufgrund ihrer Größe sind die Monster mit konventionellen Waffen kaum zu besiegen. Daher wird ein weltweit finanziertes Abwehrprogramm ins Leben gerufen, durch das hochhausgroße, humanoide Kampfroboter, die „Jaeger“, entwickelt werden. Diese werden von zwei Piloten im Kopf des Jaegers gesteuert, die untereinander und mit dem Jaeger über eine neuronale Schnittstelle verbunden sind. Darüber werden die Bewegungen der Piloten direkt auf den Bewegungsapparat der Kampfmaschine übertragen. Für eine effektive Gedankenkopplung, den sogenannten Drift, müssen die Piloten besondere Fähigkeiten aufweisen.

Drehbuch und Regie:
Guillermo del Toro
Besetzung:
Charlie Hunnam: Raleigh Becket
Idris Elba: Stacker Pentecost
Rinko Kikuchi: Mako Mori
Charlie Day: Dr. Newton Geiszler
Burn Gorman: Dr. Hermann Gottlieb
Robert Kazinsky: Chuck Hansen
Max Martini: Herc Hansen
Ron Perlman: Hannibal Chau
Diego Klattenhoff: Yancy Becket

www.pacificrimmovie.de

Blu-Ray 3D Start: 2013

Wäm-Bäm – das knallt gut rein. Logik darf man von diesem Sci-Fi-Fantasy-Spektakel nicht erwarten, aber die Action-Bilder sind eine wahre Freude. Del Toro lässt es krachen.

 

 

 

November 17th, 2013 by kritiker

 

Sprecher: Bruno Ganz

DAS GEHEIMNIS DER BÄUME ist ein faszinierender Dokumentarfilm über das Wunderwerk Baum. Er nimmt uns mit auf eine magische Reise zum Ursprung unseres Lebens – nicht umsonst werden die gewaltigen Ur- und Regenwälder die grüne Lunge unseres Planeten genannt. Wir begleiten den Botaniker Francis Hallé und sehen, wie Bäume geboren werden, wie sie leben und wie sie sterben.
Der Film entführt den Zuschauer auf eine poetische Reise, auf der er nicht nur in die Geheimnisse der Bäume eingeweiht, sondern auch für deren Gefährdung sensibilisiert wird: Sterben die Bäume – dann stirbt unsere Erde, denn sie sind lebensnotwendig für unser Ökosystem und für uns, den Menschen. Vom ersten Wachsen des Urwaldes bis hin zur Entwicklung der einzigartigen Verbindung zwischen Pflanzen und Tieren entfalten sich nicht weniger als sieben Jahrhunderte vor den Augen des Zuschauers, der Zeuge eines der größten Naturwunder wird.
Mit imposanten Kamerafahrten von der Vogelperspektive bis in mikroskopische Details und faszinierende Zeitrafferaufnahmen präsentiert der Film bildgewaltig und eindrucksvoll den Gesamtorganismus Wald.

Kinostart: 02.01.2014

www.dasgeheimnisderbaeume.de

Wunderschöne Naturdokumentation über das Entstehen eines Urwaldes, brillant gefilmt und gekonnt animiert. Der deutsche Kommentar ist zuweilen ungenau unwissenschaftlich, der Wille zur Poesie steht im Vordergrund. So wurde auch darauf verzichtet zu erwähnen, wie schwierig es war gesunde Waldgebiete für die Dreharbeiten zu finden. Laut Aussagen des Botanikers und Protagonisten Francis Hallé wird es möglicherweise keine „zweite Chance geben einen Film über den Regenwald zu machen“. Die spannenden Phänomene rund um die Bäume faszinieren, die erstklassigen Bilder bereichern die Sinne.

September 14th, 2013 by kritiker

 

Er ist exzentrisch, genial, scharfzüngig – doch nicht unbesiegbar. Das muss Tony Stark alias Iron Man (Robert Downey Jr.) erkennen, als er sich einem Gegner gegenübersieht, der keine Grenzen kennt. Nachdem dieser ihm all das, was Stark am Herzen liegt, genommen hat, begibt sich der geschlagene Held auf die leidvolle Suche den zu finden, der dafür verantwortlich ist – eine Reise, die seinen Mut und seine Standhaftigkeit auf eine harte Probe stellen wird. Mit dem Rücken zur Wand kann sich Stark auf seiner Mission nur noch auf seine eigenen Instrumente, seinen Scharfsinn und seine Instinkte verlassen, um jene zu schützen, die ihm am wichtigsten sind. Während er sich langsam wieder zu alter Form zurückkämpft, findet Stark die Antwort auf die Frage, die ihn insgeheim schon lange verfolgt: Macht der Mann den Anzug oder macht der Anzug den Mann?

Blu-Ray 3D Start: 20.10.2013

www.ironman3.de

3D: gutes plastisches, konvexes und konkaves 3D. Leider sind die 3D-Effekte (wie fast immer) nicht spektakulär. Es ist nicht nachvollziehbar weshalb keine Trümmerteile Richtung Zuschauer fliegen – technisch wäre das problemlos möglich und nicht mal teuer.

Knalliges 3D-Popcornkino mit kleinen Mängeln und Durchhängern, die aber in wohltuender Selbstironie untergehen. Selbst die schlichte, wenn auch immer öfter vergessene Erinnerung daran, dass Helden nicht zerstören, sondern reparieren und heilen sollten, wirkt aus Downeys Mund wie leckere Medizin. Trotz fragwürdiger Plattitüden schwingt hier ein überwiegend positiver Spirit, der aus bloßem Augenschmaus ein vergnügliches Erlebnis macht.

 

August 5th, 2013 by kritiker

 

Der Indianer Tonto (Johnny Depp) erzählt die sagenhafte Geschichte, die den Texas Ranger John Reid (Armie Hammer) in einen maskierten Rächer gegen das Verbrechen verwandelt und nimmt die Zuschauer dabei mit auf eine tollkühne Achterbahnfahrt voller epischer Überraschungen und witziger Reibereien zwischen den beiden ungleichen Helden, die erst lernen müssen zusammen zu arbeiten um gemeinsam gegen Korruption und Habgier zu kämpfen.

Kinostart: 08.08.2013

www.disney.de/lone-ranger

Vorzüglich hochwertiges Popcornkino-Drehbuch – wenn auch etwas zähflüssig im Mittelteil -, liebenswert detailreich umgesetzt von Gore Verbinski. Mit Johnny Depp als Tonto.

 

 

 

Mai 22nd, 2013 by kritiker

Ursprünglicher Titel: Something in the Air

 

Wertung für OmU, französischer Originaltitel: Après Mai

Paris in den frühen 1970er Jahren. Gilles (Clément Métayer), ein junger Student, lässt sich von der politisch aufgeladenen und kreativen Aufbruchstimmung seiner Zeit mitreißen und engagiert sich mit seinen Freunden für eine neue Gesellschaftsordnung. Dabei lernt er Christine (Lola Créton) kennen, die für die gleiche Sache kämpft wie er, und verliebt sich in sie. Neben der Liebe entdeckt er die Welt der Kunst und sein Interesse für Malerei und Film. Selbst sehr talentiert erkennt Gilles, dass die Zeit gekommen ist, seinem Leben eine Richtung zu geben – und er sucht, hin und her gerissen zwischen der Liebe zu Christine, seinen Freunden, seinen politischen Überzeugungen und seinen ganz persönlichen Träumen seinen eigenen Weg. Es sind bewegte Zeiten, und er muss klare Entscheidungen treffen, um den richtigen Platz im Leben zu finden…

Kinostart: 30.05.2013

www.diewildezeit-derfilm.de 

Angenehm nüchtern und unaufwändig, fast dokumentarfilmartig gefilmt. Gelassen, keine aufgebauschte Storyline, ungewöhnlich simpel – französisch zurückgenommen eben, so dass auffällt, wie sehr Hollywood mit am Fließband, nach Schema F produzierten künstlichen „Gefühlen“ inhaltliche Leere kaschiert. Mittlerweile ist es leider schwer vorstellbar geworden, dass ein solcher Film mit derartigen politischen Anklängen in Deutschland produziert werden könnte, deshalb ragt dieser, in einigen Belangen eher mediokre Film, momentan so liebenswürdig heraus. Leider bis jetzt kaum beworben vom deutschen Verleih.

April 24th, 2013 by kritiker

 

Er ist exzentrisch, genial, scharfzüngig – doch nicht unbesiegbar. Das muss Tony Stark alias Iron Man (Robert Downey Jr.) erkennen, als er sich einem Gegner gegenübersieht, der keine Grenzen kennt. Nachdem dieser ihm all das, was Stark am Herzen liegt, genommen hat, begibt sich der geschlagene Held auf die leidvolle Suche den zu finden, der dafür verantwortlich ist – eine Reise, die seinen Mut und seine Standhaftigkeit auf eine harte Probe stellen wird. Mit dem Rücken zur Wand kann sich Stark auf seiner Mission nur noch auf seine eigenen Instrumente, seinen Scharfsinn und seine Instinkte verlassen, um jene zu schützen, die ihm am wichtigsten sind. Während er sich langsam wieder zu alter Form zurückkämpft, findet Stark die Antwort auf die Frage, die ihn insgeheim schon lange verfolgt: Macht der Mann den Anzug oder macht der Anzug den Mann?

Kinostart: 01.05.2013

www.ironman3.de

Knalliges 3D-Popcornkino mit kleinen Mängeln und Durchhängern, die aber in wohltuender Selbstironie untergehen. Selbst die schlichte, wenn auch immer öfter vergessene Erinnerung daran, dass Helden nicht zerstören, sondern reparieren und heilen sollten, wirkt aus Downeys Mund wie leckere Medizin. Trotz fragwürdiger Plattitüden schwingt hier ein überwiegend positiver Spirit, der aus bloßem Augenschmaus ein vergnügliches Erlebnis macht.

 

November 15th, 2012 by kritiker

 

Wertung für OV

Adapted from George V. Higgins novel and set in New Orleans, Killing Them Softly follows professional enforcer, Jackie Cogan (Pitt), who investigates a heist that occurs during a high stakes, mob-protected, poker game. The film also features Scoot McNairy (Monsters), Ben Mendelsohn (Animal Kingdom), Ray Liotta, Richard Jenkins (The Visitor), with James Gandolfini, Vincent Curatola, Max Casella and Sam Shepard among others.

Kinostart: 29.11.2012

http://wildbunch.killingthemsoftly.com

Independent-Gangster-Drama mit Brad Pitt, Ray Liotta und Sam Shepard. Stimmige Dialoge, glaubwürdige Settings und Szenarien ohne aufgebauschten Hollywood-Schmus, eine harte Allegorie auf herrschende Verhältnisse – düsteres Independent Kino für Kenner.