März 22nd, 2018 by kritiker

daumen07

 

Kinostart: 22.03.2018

Im ersten Teil trafen die außerirdischen Monster während ihres Vernichtungsfeldzugs auf die von Menschen gelenkten Jaeger-Supermaschinen, die zur ihrer Abwehr konstruiert wurden. Doch nun stellt sich in PACIFIC RIM: UPRISING heraus, dass alles nur ein Vorspiel war: Die Kaiju kehren zurück – und sind stärker als je zuvor! John Boyega (Star Wars: Das Erwachen der Macht) spielt den rebellischen, einst hoffnungsvollen Jaeger-Piloten Jake Pentecost, dessen legendärer Vater damals im Krieg gegen die Kaiju sein Leben lassen musste. Inzwischen hat Jake jedoch seine Ausbildung abgebrochen und droht in die Kriminalität abzurutschen. Als plötzlich die Erde mit einer neuen, völlig überraschenden Attacke konfrontiert wird, stellt sich Jake der Herausforderung, das ruhmreiche Erbe seines Vaters anzutreten. An Jakes Seite kämpfen sein Pilotenrivale Lambert (Scott Eastwood) und die 15-jährige Jaeger-Hackerin Amara (Cailee Spaeny in ihrem Debüt). Schon bald bildet das Pan Pacific Defense Corps eine mächtige Abwehrtruppe – und jeder Einzelne muss erkennen, dass er nur in der heldenhaftesten Version von sich selbst zum Sieg gegen die Monster beitragen kann. Ein mitreißendes Abenteuer völlig ungeahnten Ausmaßes beginnt.

Regie: Steven S. DeKnight
Drehbuch: Emily Carmichael & Kira Snyder, Steven S. DeKnight und T.S. Nowlin
Story: Steven S. DeKnight und T.S. Nowlin
Nach den Figuren von: Travis Beacham
Besetzung: John Boyega, Scott Eastwood, Jing Tian, Cailee Spaeny, Rinko Kikuchi, Burn Gorman, Adria Arjona und Charlie Day
Produktion: Thomas Tull, Mary Parent, Jon Jashni, Cale Boyter, Guillermo del Toro, John Boyega, Femi Oguns

pacific-rim-uprisingEin internationales Team kämpft gemeinsam für das Überleben der Menschheit. Die visuelle Größe ist auch im zweiten Teil überwältigend, die Metaebene korrekt. Macht Spaß.

 

 

 

März 19th, 2018 by kritiker

daumen065

 

Wertung für OV

Kinostart: 05.04.2018

Die Handlung spielt 2045 in der chaotischen realen Welt am Rande des Zusammenbruchs. Doch die Menschen finden Erlösung in dem gigantischen virtuellen Universum OASIS, in dem die Grenzen der Geografie, der Gesetze und auch der Identität aufgehoben sind. Entwickelt wurde OASIS vom genialen, exzentrischen James Halliday (Mark Rylance). Als Halliday stirbt, hinterlässt er sein ungeheures Vermögen und die totale Kontrolle über OASIS der ersten Person, die die drei Schlüssel für den Zugang zu jenem Easter Egg findet, das er irgendwo in seinem scheinbar unendlichen Werk versteckt hat. So beginnt ein Spiel, das die gesamte Welt in Atem hält. Doch auch fünf Jahre später wirkt die nach wie vor leere Punktetafel wie ein Hohn für die Spieler … bis jetzt. Ein junger Held namens Wade Watts (Tye Sheridan) findet unter seinem Avatar-Namen Parzival endlich erste Hinweise, was ihn sofort berühmt macht … doch dadurch gerät er auch in größte Gefahr. Der skrupellose Konzernchef Nolan Sorrento (Ben Mendelsohn) beweist sehr schnell, dass er vor nichts zurückschreckt, um Wade zu schlagen und die Herrschaft über OASIS an sich zu reißen: Plötzlich wird der virtuelle Einsatz allzu bittere Realität. Wade begreift schließlich, dass er allein nicht gewinnen kann und schart seine Freundesclique um sich, die als High Five bekannt wird (Sheridan, Olivia Cooke, Lena Waithe, Philip Zhao, Win Morisaki). Gemeinsam geraten die Gefährten in eine realitätsverändernde Jagd nach dem Schatz durch ein fantastisches Universum voller Entdeckungen und Gefahren und bemühen sich, OASIS zu retten.

Regie: Steven Spielberg
Drehbuch: Eric Eason, Zak Penn
Nach dem Roman von Ernest Cline

reday player oneDie Menschheit wendet sich von realen Problemen ab und verbringt den Großteil der Zeit in Spielwelten, in denen es vor allem um brutal rücksichtsloses Konkurrenzstreben geht. Blinde Gefolgschaft gegenüber Autoritäten und Idolen ist normal. Die Freiheiten innerhalb des Systems werden auf modische Details beschränkt. Tiefgründige Kritik an dieser Primitivierung und dem kollektiven Weg in die Unmündigkeit gibt es in Spielbergs Film nicht, es geht vor allem darum, sich innerhalb der vorgegebenen Hierarchien an die Spitze zu setzen. Immerhin ist der Hauptgegner ein gesichtsloser Großkonzern, grundlegende Strukturen werden aber weder durchdacht noch substantiell in Frage gestellt. Gewalt ist OK, aber bei Küssen drehen sich die Nebendarsteller weg. Make War not Love ist auch in real existierenden Games Vorgabe. Das ist nicht grundlos so, denn religiöse Reaktionäre üben immer wieder Druck auf Spieleentwickler aus, bis Zuneigung und Sozialempfinden aus Spielen gestrichen werden und nur noch blanke Gewalt übrigbleibt. Das lässt sich unter anderem anhand des veränderten Gameplays von GTA belegen, das ursprünglich auch aus Flirts und Liebeleien bestehen sollte, bis die Entwickler sich dem politischen Druck ultrakonservativer US-Kreise beugten.
Spielbergs Ausflug in die Virtualität bleibt erwartungsgemäß harmlos, wirkt stellenweise altbacken, ist aber visuell reizvoll.

November 15th, 2017 by kritiker

daumen065

 

Wertung für OV

Kinostart: 16.11.2017

Angetrieben durch sein wiederhergestelltes Vertrauen in die Menschheit und inspiriert durch Supermans selbstloses Handeln, holt Bruce Wayne die Hilfe seiner neu entdeckten Verbündeten Diana Prince ein um einem noch stärkeren Gegner gegenüberzutreten. Gemeinsam machen sich Batman und Wonder Woman an die Arbeit ein Team von Metamenschen zu finden und rekrutieren und sich der neu erwachten Gefahr zu stellen. Aber trotz der Formierung dieses bisher nie dagewesenen Bündnisses von Helden – Batman, Wonder Woman, Aquaman, Cyborg und The Flash – könnte es bereits zu spät sein, um den Planeten vor einem Angriff katastrophalen Ausmaßes zu bewahren.

Regie: Zack Snyder
Drehbuch: Chris Terrio, Joss Whedon
Produktion: Charles Roven, Deborah Snyder
Kamera: Fabian Wagner
Besetzung: Henry Cavill: Clark Kent / Superman
Ben Affleck: Bruce Wayne / Batman
Gal Gadot: Diana Prince / Wonder Woman
Ezra Miller: Barry Allen / The Flash
Jason Momoa: Arthur Curry / Aquaman
Ray Fisher: Victor Stone / Cyborg
Amy Adams: Lois Lane
Jeremy Irons: Alfred Pennyworth
J. K. Simmons: Commissioner James Gordon
Ciarán Hinds: Steppenwolf
Jesse Eisenberg: Lex Luthor
Amber Heard: Mera
Connie Nielsen: Königin Hippolyta

Justice leagueDas Gerechtigkeitsliga-Motto „Kommt zusammen, um Gutes zu tun“ hat offensichtlich nicht nur am Set, sondern auch zu großen Teilen beim Drehbuchschreiben funktioniert. „Bring in the big guns“ steht ausnahmsweise nicht für noch tödlichere Waffentechnik. Und die Verknüpfung des in Hollywood-Filmen fast schon obligatorischen Glaubens erfreulicherweise mal mit Wahrheit und Gerechtigkeit – „I believe in truth and am a big fan of justice“ – ist zwar nicht spektakulär, aber im Vergleich zu den Sprüchen in vorherigen Warner/DC Superhelden-Produktionen geradezu fortschrittlich.

Es

September 14th, 2017 by kritiker

daumen07

 

Wertung nur für OV !

Kinostart: 28.09.2017

Der englische Originaltrailer:

Der misslungene deutsche Trailer:

In der Stadt Derry in Maine verschwinden immer wieder Kinder. Eine Gruppe von Kids wird mit ihren schlimmsten Ängsten konfrontiert, als sie dem bösen Clown Pennywise gegenüberstehen, der seit Jahrhunderten eine Spur von Mord und Gewalt hinter sich herzieht.

Andrés Muschietti inszenierte ES nach einem Drehbuch von Chase Palmer & Cary Fukunaga sowie Gary Dauberman, basierend auf dem Roman von King.

Kamera: Chung-Hoon Chung

Bill Skarsgård: Pennywise
Javier Botet: The Leper
Finn Wolfhard: Richie Tozier
Nicholas Hamilton: Henry Bowers
Jaeden Lieberher: Bill Denbrough
Steven Williams: Leroy Hanlon
Megan Charpentier: Gretta
Wyatt Oleff: Stanley Uris
Sophia Lillis: Beverly Marsh

esKathartischer Horror at its best. Hinter der kleinbürgerlichen Fassade lauert das Grauen. Inhaltlich wurde der Stephen King Klassiker Hollywood-konform geglättet, die filmische Umsetzung ist jedoch hervorragend: Sehr gute Kamera- und Regiearbeit. Dass keine großen Stars auftreten, fällt angenehm auf.

Der misslungene deutsche Trailer war erster Hinweis auf eine auf Geisterbahn getrimmte Synchronisation, leider wurden in der deutschen Fassung entscheidende Feinheiten zerstört.

April 1st, 2017 by kritiker

daumen07

 

Kinostart: 23.03.2017

15 Jahre sind vergangen, seitdem Stefan (LUCAS GREGOROWICZ) seiner Heimatstadt Würzburg den Rücken gekehrt hat. Eigentlich wollte er sich den Wunschtraum erfüllen, in der Karibik eine Strandbar zu eröffnen. Stattdessen hat er als Anwalt Karriere gemacht und steht nun in Dubai kurz davor, die toughe Geschäftsfrau Yasemin (MELANIE WINIGER) zu heiraten, deren Vater einer der einflussreichsten Männer der Emirate ist. Allerdings braucht er schnell noch seine Geburtsurkunde, die er sich in Deutschland abholen muss. Kein Ding. Kurz einfliegen und gleich wieder raus. Denkt sich Stefan. Doch dann trifft er seinen alten Kumpel Kai (MORITZ BLEIBTREU) wieder, mit dem er damals den Cannabis-Pizzalieferservice „Lammbock“ betrieben hat. Kai lebt jetzt in einer Kleinfamilie und schlägt sich mit einem neuen Asia-Lieferservice durch, den er „Lommbock“ nennt. Ein letzter gemeinsamer Joint bringt ungeahnte Probleme und wird für die Freundschaft der beiden zur echten Herausforderung: Denn die Vergangenheit kickt mitunter zeitverzögert…

LommbockHerrlich tiefenentspannendes Gegenmittel zur derzeitigen verantwortungslosen Drogenpolitik. Die zuständige Ministerin bewirbt im Amt eine Droge, die in Deutschland jährlich ca. 15.000 Tote plus schwere Krankheiten verursacht und verteufelt eine uralte Heilpflanze, deren Nutzung (auch noch nach der Gesetzesänderung) selbst für Schwerkranke durch schikanöse Bürokratie erschwert wird. Hier zeigt sich exemplarisch die ewig gestrige Inkompetenz, Heuchelei, Klientelpolitik und Bürgerrechtsfeindlichkeit der jetzigen Regierung. Lommbock umgarnt mit locker flockigem Charme ohne sich verlogen schleimig an herrschende Verhältnisse anzubiedern. Die Kritik am Saudi-Regime hätte schärfer ausfallen können. Trotzdem bemerkenswert für eine deutsche Produktion.

Februar 25th, 2017 by kritiker

daumen07

 

Wertung für 3D im IMAX

Kinostart: 23.02.2017 im IMAX

A BEAUTIFUL PLANET ist ein atemberaubendes Porträt unserer Erde aus dem Weltall, das uns aus einem einzigartigen Blickwinkel ein neues Verständnis unseres Planeten und unserer Galaxie vermittelt. Der Film, der in Zusammenarbeit mit der National Aeronautics and Space Administration (NASA) gedreht wurde, zeigt beeindruckende Aufnahmen unseres wundervollen blauen Planeten, und welchen Einfluss die Menschheit im Lauf der Zeit auf ihn genommen hat. Die Bilder wurden von Astronauten an Bord der International Space Station (ISS) aufgenommen. Vom All aus gesehen strahlt die nächtliche Erde im elektrischen Licht und man sieht, wie sich die Menschheit auf dem Planeten ausbreitet – eine unmittelbare Visualisierung der Veränderungen in unserer Welt. Aber es liegt in unserer Hand, den Planeten zu beschützen. Indem wir unsere Galaxie weiter erforschen und zu neuen Erkenntnissen gelangen entwickeln wir auch eine tiefere Verbindung zu dem Ort, den wir unser Zuhause nennen. IMAX Entertainment und Toni Myers – die gefeierte Filmemacherin, die schon bei den IMAX-Dokumentarfilmen Blue Planet, Hubble 3D und Space Station 3D Regie geführt hatte — präsentieren mit A BEAUTIFUL PLANET einen Ehrfurcht einflößenden Blick auf unsere Erde und einen hoffnungsvollen Ausblick auf die Zukunft der Menschheit.

Erzählstimme in der Originalfassung: Jennifer Lawrence Kamera / Astronaut Training Manager: James L. Neihouse, ASC Space Operations: Marsha Ivins Drehbuch und Schnitt: Toni Myers Musik: Micky Erbe und Maribeth Solomon Sound Design: Peter Thillaye Executive Producer: Graeme Ferguson Co-Producer: Judy Carroll Produktion und Regie: Toni Myers Filmlänge: 45 Minuten http://abeautifulplanet.imax.com/

beautiful planet45-Minuten-IMAX-Doku: Der Blick von der ISS auf die Erde. Was real viele Millionen und jahrzehntelange Astro- und Kosmonautenausbildungen kostet, kann man im IMAX risikolos erleben. Ähnliche Bilder sind bekannt und der Kommentartext wirkt zuweilen ungenau bis undurchdacht apodiktisch. Das Faszinierende ist die Möglichkeit sinnlicher Erfahrung von Objektivierung – ein gesunder Perspektivwechsel, der natürliches Verantwortungsbewusstsein für einen bedrohten, einzigartigen Planeten reaktivieren kann.

Februar 15th, 2017 by kritiker

daumen0751

 

Wertung für OmU (teils ungenau übersetzt)

Kinostart: 23.02.2017

Der packende Doku-Thriller DO NOT RESIST enthüllt die rasante Militarisierung der US-Polizei und gibt einen schockierenden Ausblick auf die Zukunft der Polizeiarbeit unter der globalen Terrorgefahr. Regisseur Craig Atkinson begleitet SWAT-Spezialeinheiten auf ihren adrenalingeladenen Einsätzen, gerät mit der Kamera zwischen die Fronten der Ausschreitungen in Ferguson und dringt bis tief in die Überwachungszentralen, die an Science-Fiction Filme erinnern, vor. Dabei entsteht das schockierende Bild einer sich im Wandel befindenden Weltmacht, die umstrittene Technologien wie Predictive Policing Algorithmen und kriegsbewährte Taktiken und Überwachungsmethoden gegen ihre eigenen Bürger einsetzt. Ein aufrüttelnder Film, der eine düstere Zukunft unter „Law & Order“-Präsidenten Donald Trump erahnen lässt.

Link zur offiziellen Webseite

DoNotResistDokumentation über die Militarisierung der US-Polizei. Atmosphärisch dicht, spannender als mancher Sci-Fi, Augen öffnend. Polizisten, die auch gegen Demonstranten eingesetzt werden, bekommen Kriegswaffen – von Panzerfahrzeugen bis zu Bajonetten. Die Ausbilder und Chefs der Polizeibehörden bereiten auf Krieg vor. Das geht bis zu Entmenschlichung des „Gegners“ mittels Bezeichnung von Zivilisten als „Monster“ durch FBI Chef Comey. Angegriffen werden vor allem Bürger, die versuchen zu demonstrieren oder des Grasrauchens verdächtigt werden – sofern sie nicht reich sind. Anstatt die Kluft zwischen arm und reich zu verringern, wird zum Bürgerkrieg gegen die eigene Bevölkerung aufgerufen, der mit immer brutaleren Mitteln geführt wird. Das ist der Abgrund, auf den sich jede Gesellschaft zubewegt, die Neoliberalen die Macht überlässt. Auf Ursachen, größere Zusammenhänge und Taktik der Profiteure geht die 72-Minuten-Doku kaum ein – Fortsetzungen wären sinnvoll. Leider erfüllen die ÖR ihren Auftrag diesbezüglich nur ungenügend, unabhängige Kinos müssen anscheinend wieder die Vorreiterrolle übernehmen, denn in den Weiten digitaler Angebote geht viel verloren.

September 19th, 2016 by kritiker

daumen075

 

Wertung für OV

„War Dogs“ erzählt die Geschichte von zwei Freunden Anfang 20 (Hill und Teller), die während des Irak-Kriegs in Miami Beach leben und eine wenig bekannte staatliche Regelung ausnutzen, nach der sich auch kleine Firmen um amerikanische Rüstungsaufträge bewerben dürfen. Nach bescheidenen Anfängen sprudelt plötzlich das Geld und erlaubt den beiden ein Leben in Saus und Braus. Doch dann verheben sie sich kräftig: Sie sichern sich einen 300 Millionen schweren Auftrag und sollen der afghanischen Armee Waffen liefern – bei diesem Deal bekommen es die beiden mit äußerst zwielichtigen Partnern zu tun – und wie sich herausstellt, gehört dazu auch die amerikanische Regierung.

Todd Phillips (Trilogie „Hangover“) inszeniert die auf einer wahren Geschichte basierende Action-Comedy „War Dogs“ mit Oscar®-Kandidat Jonah Hill („The Wolf of Wall Street“, „Die Kunst zu gewinnen – Moneyball“) und Miles Teller („Whiplash“, Trilogie „Die Bestimmung“) in den Hauptrollen.

Kinostart: 29.09.2016

war dogsWaffenhändlerstory mit Jonah Hill nach wahren Begebenheiten. Ethik spielt keine Rolle mehr, nur noch wer wieviel bekommt – einschließlich der weiblichen Nebenrolle, die in fiktive Geschichten gerne als Moralwächterin hineingeschrieben wird. Die selbstzerstörerisch skrupellose Gier ist unermesslich und legt exemplarische Finger in die dem Raubtierkapitalismus systemimmanente Wunde. Weiterempfehlungen sollten sich an geistig reifes Publikum richten, Unreflektierte könnten sich animiert fühlen, Waffen dealen zu wollen.

April 17th, 2016 by kritiker

 

Wertung für OmU

Amazonas, Anfang des 20. Jahrhunderts: Der Schamane Karamakate wird gebeten, den deutschen Forscher Theodor Koch-Grünberg zu heilen. Doch dafür müssen sie die geheimnisvolle Yakruna-Pflanze finden. Etwa 30 Jahre später sucht der Botaniker Richard Evans Schultes Karamakate auf. Auch er ist auf der Suche nach der Yakruna. Karamakate, der mittlerweile den Zugang zur Geisterwelt verloren hat, macht sich noch einmal auf den Weg auf dem Amazonas, ins Herz der Finsternis …

Regie: Ciro Guerra
Originaltitel: EL ABRAZO DE LA SERPIENTE / EMBRACE OF THE SERPENT
Land: Kolumbien / Venezuela / Argentinien

Kinostart: 21.04.2016

http://derschamaneunddieschlange.de

Regt den Schamanen in uns zur Weltenheilung an. Die tagtäglich von Gierigen und Herrschsüchtigen vermittelte Gier und Herrschsucht wirken (mindestens direkt nach dem Kinobesuch) nicht mehr erstrebenswert.

 

 

Oktober 6th, 2015 by kritiker

 

Er ist wieder da, der Führer. Knapp 70 Jahre nach seinem unrühmlichen Abgang erwacht Adolf Hitler im Berlin der Gegenwart. Ohne Krieg, ohne Partei, ohne Eva. Im tiefsten Frieden, unter Angela Merkel und vielen tausend Ausländern startet er, was man am wenigsten von ihm erwartet hätte: eine Karriere im Fernsehen. Denn das Volk, dem er bei einer Reise durch das neue Deutschland begegnet, hält ihn für einen politisch nicht ganz korrekten Comedian und macht ihn zum gefeierten TV-Star. Und das, obwohl sich Adolf Hitler seit 1945 äußerlich und innerlich keinen Deut verändert hat.

ER IST WIEDER DA ist keine Romanverfilmung im üblichen Sinne. Denn Hauptdarsteller Oliver Masucci spielt Adolf Hitler nicht nur an der Seite von erstklassigen Kollegen wie Fabian Busch, Christoph Maria Herbst und Katja Riemann – er begegnet in dokumentarischen Szenen auch dem kleinen Mann auf der Straße, außerdem Kleintierzüchtern, Unternehmern, Prominenten, Jungpolitikern, Journalisten, Nipstern und Neonazis.

Darsteller: Oliver Masucci, Fabian Busch, Christoph Maria Herbst, Katja Riemann, Franziska Wulf, Lars Rudolph, Michael Kessler, u.v.a.
Produzenten: Christoph Müller, Lars Dittrich
Executive Producer: Oliver Berben, Martin Moszkowicz
Regie: David Wnendt

Kinostart: 08.10.2015

http://er-ist-wieder-da

Kontrovers, aber sehr komisch – bis das Lachen im Hals stecken bleibt. Insbesondere bei der Vorstellung, wie einige Szenen von bildungsfernen, politisch Unbedarften rezipiert werden könnten. Hinterfragen und differenzierteres Denken werden ansatzweise angeregt, auch wenn die Gefahr besteht, dass vordergründige Ansätze zu unüberlegt dichotomem Dissen vernünftiger Gedanken unter dem Vorwand der Positionierung gegen Faschismus missbraucht werden könnten. Sachliche Kritik an blindem (Autoritäts-) Glauben in allen Erscheinungsformen ist wichtiger denn je.
Update: Wie vorhergesehen – eine linke Anti-TTIP Demo (von DGB, Verdi, IGM, GdP, Greenpeace, BUND, NABU, WWF organisiert) wird von SPON-Autor Neubacher als „vom rechten Rand“ und „auf dem braunen Mist gewachsen“ diffamiert. Ob Kalkül zur Relativierung, Verharmlosung und Förderung von Rechtsradikalität oder nur neoliberale Gehässigkeit hinter Neubachers absurder Provokation steckt, kann man nur vermuten.

August 1st, 2015 by kritiker

Der Journalist Gary Webb (Jeremy Renner) hört nun einmal nicht auf solche als Ratschlag getarnte Drohungen ist einem gewaltigen Politskandal auf der Spur: US-Geheimdienste stecken mit Drogenkartellen aus Mittelamerika unter einer Decke. Sie sorgen dafür, dass Tonnen von Crack ungehindert ins Land kommen können. Mit dem Geld wird in Nicaragua der Kampf der Contra-Rebellen gegen die Regierung finanziert. Webb recherchiert auf den Straßen von Los Angeles, in Nicaragua und auf den Fluren der Macht. Seine Artikel schlagen im ganzen Land hohe Wellen. Doch damit ist Webb einen Schritt zu weit gegangen. Nun beginnt für ihn erst der eigentliche Kampf: um die Wahrheit, sein Ansehen und schließlich auch um seine Familie…

Besetzung: Jeremy Renner, Rosemarie DeWitt, Ray Liotta, Tim Blake Nelson, Barry Pepper, Oliver Platt, Michael Sheen, Paz Vega, Michael Kenneth Williams, Mary Elizabeth Winstead und Andy Garcia
Regie: Michael Cuesta
Drehbuch: Peter Landesman
Produzenten: Scott Stuber, Naomi Despres, Jeremy Renner
Ausführende Produzenten: Peter Landesman, Pamela Abdy, Don Handfield, Michael Bederman

Kinostart: 10.09.2015

http://upig.de/kill-the-messenger.html

Gradlinig simple Verfilmung einer wahren Begebenheit. Die US-Regierungen, die sich nach außen als unerbittlichste Gegner des Drogenkomsums aufspielten und Konsumenten brutal entrechteten, waren für die tonnenweise Einfuhr von Kokain und das Süchtigmachen ganzer Communitys mit Crack verantwortlich. Der Reporter, der das aufdeckt wird arbeitslos und endet mit zwei Kopfschüssen, die bis heute offiziell als Selbstmord deklariert werden. Die Parallelen zum aktuellen deutschen Zeitgeschehen sind bedenklich: Anstatt dass diejenigen, die massenhaft grundlegende Prinzipien der Verfassung brechen angeklagt werden, initialisierte der Verfassungsschutz die Verfolgung von Journalisten, die das aufdecken.

Dezember 18th, 2014 by kritiker

 

Wertung für OV (die deutsche Fassung ist nicht empfehlenswert)

Dave Skylark (JAMES FRANCO) ist der König der Star-Interviewer und der Moderator der erfolgreichen Late Night Talk Show „Skylark Tonight“. Der kluge Kopf hinter Daves Imperium ist sein Produzent und bester Freund Aaron Rapoport (SETH ROGEN). Doch Aaron fühlt sich mit seiner Arbeit unterfordert und sehnt sich danach, etwas Bedeutsames zu tun. Er bekommt die Chance seines Lebens, als es ihm gelingt, für Dave ein Interview mit Kim Jong-Un zu vereinbaren, dem mysteriösen und rücksichtslosen Diktator des nuklearbewaffneten Nordkorea. Kurz vor ihrer Abreise nach Nordkorea, nimmt die CIA Kontakt zu Dave und Aaron auf und bittet sie, Kim zu ermorden. Sie nehmen die Mission an und werden zu den zwei am schlechtesten qualifizierten Männern aller Zeiten, die je den Auftrag hatten, den gefährlichsten Mann der Welt zu töten – oder zu interviewen.

Die Hauptrollen dieser aberwitzigen Komödie spielen James Franco („Das ist das Ende“) und Seth Rogen („Bad Neighbors“), der gemeinsam mit Evan Goldberg auch Regie führte, die Story lieferte und den Film produzierte.

Dieser Trailer wurde von Sony zurückgezogen:

Kinostart: voraussichtlich 05.02.2015 (je nach angeblicher Sicherheitslage)

http://theinterviewmovie.com

US-Propaganda, die den gottgleichen Führer von Nordkorea zutiefst beleidigt. Pubertär, dekadent und total verkommen. Wurde als Vergeltungsmaßnahme Sony gehackt und mit Anschlägen gedroht? Die Premiere und der Kinostart in den USA sind jedenfalls mit dieser Begründung verschoben worden.
Moralisch bedenklich, aber sehr komisch. Mit James Franco und Seth Rogen.