März 25th, 2019 by kritiker

daumen015

 

Wertung für OV

Kinostart: 04.04.2019

In jedem von uns steckt ein Superheld – es bedarf nur etwas Magie, um ihn zu erwecken. Wenn Billy Batson (Angel), ein cleveres 14 Jahre altes Pflegekind, das Wort SHAZAM! ruft, verwandelt er sich in den erwachsenen Superhelden Shazam (Levi) – das Vermächtnis eines uralten Zauberers. Shazam – ein Junge in einem muskulösen, göttlichen Körper – macht, was jeder Teenager mit Superkräften machen würde: Er kostet seine Erwachsenenversion aus und hat Spaß! Kann er fliegen? Hat er den Röntgenblick? Kann er Blitze aus seinen Händen schießen lassen? Kann er den Sozialkunde-Test schwänzen? Mit der glückseligen Sorglosigkeit eines Kindes macht sich Shazam daran, seine Fähigkeiten auszutesten. Aber um gegen die von Dr. Thaddeus Sivana (Strong) gesteuerten todbringenden Kräfte des Bösen kämpfen zu können, muss er seine Kräfte schnellstens meistern.

Regie: David F. Sandberg („Annabelle 2“)
Produktion: Peter Safran
Drehbuch: Henry Gayden

ShazamEs ist ein Trugschluss zu glauben, dass, nur weil es viele langweilige Menschen gibt, es einen Bedarf an langweiligen Filmen gäbe.

 

 

 

 

November 24th, 2018 by kritiker

daumen02

 

Wertung für OmU

Kinostart: 06.12.2018

WIDOWS ist die Geschichte von vier Frauen, die nichts gemeinsam haben außer einer Schuld, die durch die kriminellen Machenschaften ihrer toten Ehemänner hinterlassen wurde. Im heutigen Chicago und in einer Zeit des Aufruhrs kommt es zu wachsenden Spannungen, als Veronica (Oscar®-Preisträgerin Viola Davis), Alice (Elizabeth Debicki), Linda (Michelle Rodriguez) und Belle (Cynthia Erivo) ihr Schicksal in die eigene Hand nehmen. Sie schmieden einen Komplott, um sich eine Zukunft ganz nach ihren eigenen Vorstellungen und Wünschen zu erschaffen.

Regie: Steve McQueen
Drehbuch: Gillian Flynn, Steve McQueen
Produzenten: Steve McQueen, Iain Canning, Emile Sherman
Mit: Elizabeth Debicki, Michelle Rodriguez, Cynthia Erivo, Carrie Coon, Liam Neeson, Colin Farrell, Robert Duvall, Daniel Kaluuya und Brian Tyree Henry Verleih: Twentieth Century Fox

widows

Korruption, Schwerverbrechen, Freundschaftsverrat, Amoralität werden nicht mehr infrage gestellt, sondern gemäß altem Testament als Mittel zum Zweck (Gier) akzeptiert. Verpackt in eine wirre, realitätsferne Story, die nicht aufgeht. Schade um fähige Filmcrew und Schauspieler.

 

 

September 6th, 2018 by kritiker

daumen02

 

Wertung für OmU

Kinostart: 15.11.2018

Italien vor zehn Jahren. Jeder korrumpiert jeden. Getrieben von maßloser Gier nach Reichtum, Macht und rauschhaftem Sex, totaler Entgrenzung und ewiger Jugend suchen sie alle die Nähe ihres Cavaliere Silvio Berlusconi: Sergio, der kleine Call-Girl-Ring-Betreiber aus Apulien, Ramsch-Bild des italian lovers, mit seinen zugekoksten Mädchen und seiner durchtriebenen Co-Intrigantin Tamara ebenso wie die ausgebufften Politgreise Roms, die es nicht lassen können, sich an die Macht durchzustechen. Es ist ein Reigen aus ungestillten Sehnsüchten und schillernder Dekadenz, moralischem Abschaum und lasziv zuckenden Körpern, der sich wie magisch angezogen immer enger um „IHN“, den Mächtigsten des Landes und größten Medien-Moguls Europas schließt. „ER“ versteht als Einziger ihre Ängste und Hoffnungen und verheißt jedem in seinen kitschbunten TV-Shows das Glück im Spaß-Paradies, das er ihnen hemmungslos vorlebt.

In Wahrheit brütet der geniale [sic!] Traum-Verkäufer mit dem perückenhaft gefärbten Haar einsam auf seiner atemberaubenden Sommerresidenz in der sardischen Sonne – abgewählt, ausgebrannt, zahn- und ratlos, verfolgt von zahllosen Anklagen. Veronica, die wundervolle Ehefrau, die er liebt, verachtet ihn und will ihre Würde zurück. Doch als er Wind davon bekommt, dass ein enger Vertrauter in Rom drauf und dran ist, ihm das Messer in den Rücken zu jagen, erwacht sein Stolz zu neuem Leben. Angestachelt vom Reigen der Jungen und Schönen, der nach Erlösung lechzenden Korrupten und Dekadenten, entschließt sich Silvio Berlusconi, seinen Verkäuferinstinkt wieder von der Leine zu lassen und die Macht erneut an sich zu reißen.

Besetzung: Toni Servillo, Elena Sofia Ricci, Riccardo Scamarcio, Kasia Smutniak, Euridice Axen, Fabricio Bentivoglio, Roberto De Francesco, Dario Cantarelli, Anna Bonaiuto
Regie: Paolo Sorrentino
Drehbuch: Paolo Sorrentino, Umberto Contarello
Produktion: Nicola Giuliano, Francesca Cima, Viola Prestieri, Carlotta Calori

LoroPerfides Propagandamachwerk, das pseudokritisch daherkommt, aber verschlagen versucht zu verharmlosen und Berlusconi auf emotionaler Ebene zu entlasten. Regisseur, Drehbuchautor und Oscar-Gewinner Paolo Sorrentino scheint Erfolg nicht am größtmöglichen Nutzen für das Allgemeinwohl zu messen, sondern an skrupelloser Geldanhäufung mittels Mafiakontakten. Wahrscheinlich produziert, um den Amts-missbrauchenden Kriminellen zu rehabilitieren und ihm eine nochmalige Wiederwahl zu ermöglichen. Denn der rechtspopulistische Berlusconi kann 2018 wieder kandidieren, nachdem ein Gericht das Urteil, das ihm verbot politische Ämter zu bekleiden, überraschend aufgehoben hat. Langatmig, oberflächlich, eindimensional.

Kin

August 15th, 2018 by kritiker

daumen02

 

Kinostart: ursprünglich 13.09.2018, verschoben auf 2019

Auf einem seiner Streifzüge durch ein verlassenes, in Trümmern liegendes Gelände findet Teenager Eli (Myles Truitt) einen mysteriösen Gegenstand, der nicht von dieser Welt zu sein scheint. Zunächst hält er seinen Fund geheim, doch als er mit seinem frisch aus dem Gefängnis entlassenen Bruder Jimmy (Jack Reynor) vor dessen altem Gangsterboss (James Franco) flüchtet, nutzt Eli den Apparat, der sich als mächtige, überirdische Hightech-Waffe erweist, um seinem Bruder zu helfen. Dabei ahnt er nicht, dass sie dadurch erst recht zu Gejagten werden. Plötzlich ist nicht nur die Polizei hinter ihnen her, sondern auch die außerirdischen Streitkräfte, die die Waffe einst zurückgelassen haben und sie wieder zurück wollen – und das um jeden Preis!
Regie: Die Zwillinge Josh und Jonathan Baker
Darsteller: Myles Truitt, Carrie Coon, James Franco (Nebenrolle), Zoë Kravitz, Dennis Quaid, Jack Reynor uvm.

Kin Waffenhändlers feuchter Traum: Waffen, die zu besten Freunden von Jugendlichen werden. Schlampig inszeniert.

 

 

 

 

Juli 3rd, 2018 by kritiker

daumen015

 

Kinostart: 06.07.2018

Die USA in einer nicht allzu fernen Zukunft: Um die Verbrechensrate für den Rest des Jahres unter ein Prozent zu drücken, setzen die „Neuen Gründungsväter Amerikas“ eine gewagte soziologische Theorie in die Tat um: Für eine einzige Nacht bleiben alle Gewalttaten straffrei. Damit soll der frustrierten Bevölkerung ein Ventil für ihre angestauten Aggressionen geboten werden. Doch was zunächst als recht harmloses Experiment im New Yorker Stadtteil Staten Island beginnt, gerät außer Kontrolle und breitet sich schon bald wie ein Lauffeuer über die ganze Nation aus, als der unterdrückten Bevölkerung bewusst wird, dass die Regierung sich nicht an die Regeln der gesetzlosen Nacht hält.

Regie: Gerard McMurray

Nach The Purge: Election Year, dem bisher erfolgreichsten Film der Reihe, kehrt der Schöpfer dieses weltweit erfolgreichen Phänomens James DeMonaco (Autor und Regisseur von The Purge, The Purge: Anarchy und The Purge: Election Year) zurück. Als Produzenten zeichnen erneut Jason Blum (Blumhouse Productions), Michael Bay, Brad Fuller und Andrew Form (Platinum Dunes, Teenage Mutant Ninja Turtles- und Ouija-Franchises, The Texas Chainsaw Massacre) verantwortlich.

The-First-PurgerUnoriginell hingehauene, undurchdachte Predigten aus der Sonntagsschule für geistig Minderbemittelte: Staat böse, Kirche gut. Dass sich in der Realität korrupte Machthaber ihre Kanonen von der Kirche segnen lassen, ist dem Drehbuchschreiber offensichtlich entgangen. Schade, denn die ersten drei Teile der Purge-Reihe waren akzeptabel bis sehenswert.

 

März 30th, 2018 by kritiker

daumen025

 

Wertung für OmU

Von der Nachrichtensprecherin bis zum Obdachlosen, von der Pop-Art bis hin zu Dogma 95: In MANIFESTO ist die zweifache Oscar®-Gewinnerin Cate Blanchett in zwölf unvergesslichen Episoden zu sehen, die allesamt Manifeste verschiedener Kunstströmungen des 20. Jahrhunderts behandeln. Unter der Regie des renommierten Film- und Videokünstlers Julian Rosefeldt brilliert eine chamäleonhafte Blanchett in einer noch nicht dagewesenen schauspielerischen Tour de Force. In diesem so beeindruckenden wie zeitgemäßen Weckruf verwebt Rosefeldt geschickt die leidenschaftlichsten Statements der Kunstgeschichte. MANIFESTO greift auf die Texte von Futuristen, Dadaisten, Fluxus-Künstlern, Suprematisten, Situationisten und anderer Künstlergruppen zurück, ebenso wie auf die Überlegungen einzelner Künstler, Architekten, Tänzer und Filmemacher. Rosefeldt hat diese Manifeste bearbeitet, in zwölf brillanten Collagen neu zusammengefügt und so die Ideen von Claes Oldenburg, Yvonne Rainer, Kazimir Malevich, André Breton, Sturtevant, Sol LeWitt, Jim Jarmusch und vielen mehr miteinander verwoben. Blanchett präsentiert diese “neuen” Manifeste in Gestalt der von ihr verkörperten Persönlichkeiten, darunter eine Lehrerin, eine Puppenspielerin, eine Fabrikarbeiterin und ein Obdachloser.

Cast: Cate Blanchett
Regie: Julian Rosefeldt

DVD-Release: 25.05.2018

ManifestoInspirierende Berliner Drehorte und Cate Blanchett spielt ihre 12 Rollen annehmbar – in diesem Kunstfilm, der zuweilen selbstironisch Kunstbetrieb-kritisch daherkommt, ansonsten aber mit aufgeblasenen Hohlheiten aus belanglosen Künstlerzitaten langweilt.

 

 

 

November 8th, 2017 by kritiker

daumen015

 

Kinostart: 07.12.2017

Es geschieht plötzlich und unerwartet. C (Casey Affleck) kommt bei einem Autounfall ums Leben. Doch kurz darauf kehrt sein Geist zurück. Der Illusion verschrieben, seiner Frau M (Rooney Mara) bei ihrem Verlust beizustehen, muss er feststellen, dass er in seiner neuen Gestalt, losgelöst von jeglicher Zeit, existiert. Als passiver Beobachter ist er gezwungen, schmerzlich dabei zuzusehen, wie ihm das Leben, das er kannte, entgleitet und die Frau, die er liebte, in eine neue Zukunft entschwindet. Unfähig seine Situation zu akzeptieren, vergehen Tage, Wochen und sogar Jahre, bis C verzweifelt erkennt, dass er womöglich für immer an dieses Dasein gefesselt sein wird. Während sich die Welt um ihn drastisch verändert, verblassen Stück für Stück die Konturen seiner eigenen Existenz.

Besetzung: Casey Affleck, Rooney Mara, Will Oldham
Regie & Drehbuch: David Lowery
Produktion: Toby Halbrooks, James M. Johnston, Adam Donaghey

A-Ghost-StoryWer ins Kino geht, um seine Begleitung zu verführen, ist hier richtig: Die Handlung ist so unerträglich sinnlos und langweilig, dass Ablenkung überlebensnotwendig ist. Und selbst nach mintenlangen Kussorgien reicht ein kurzer Blick auf die Leinwand, um zu erkennen, dass nichts passiert ist – sogar die Kameraeinstellung ist noch dieselbe.

 

Oktober 5th, 2017 by kritiker

daumen025

 

Kinostart: 05.10.2017

30 Jahre nach den Ereignissen des ersten Films fördert ein neuer Blade Runner, der LAPD Polizeibeamte K (Ryan Gosling), ein lange unter Verschluss gehaltenes Geheimnis zu Tage, welches das Potential hat, die noch vorhandenen gesellschaftlichen Strukturen ins Chaos zu stürzen. Die Entdeckungen von K führen ihn auf die Suche nach Rick Deckard (Harrison Ford), einem seit 30 Jahren verschwundenen, ehemaligen LAPD Blade Runner.

Regie: Denis Villeneuve
Drehbuch: Hampton Fancher, Michael Green
Darsteller: Ryan Gosling, Harrison Ford, Jared Leto

blade-runner-2049Die hohen Erwartungen werden grausam enttäuscht: Der fade, mit unterdurchschnittlichen VFX aufgepeppte, einschläfernde Stumpfsinn wäre keiner Erwähnung wert, gäbe es nicht die massenhafte Werbung, plus illegale Schleichwerbung der Öffentlich-rechtlichen sogar in Nachrichtensendungen. Die fehlenden Warnungen etablierter Filmkritiker lassen tief blicken.
Ging es im Original noch um so heftigen Widerstand gegen Sklaverei, dass sogar die Erschaffer (/“Götter“) getötet wurden, wird in der 2017er Version das Gebären von Sklaven als „revolutionär“ angepriesen. Das deckt sich mit den Interessen egomaner Ausbeuter. Der für das langfristige Überleben der Menschheit existentiell notwendige, gesellschaftliche Fortschritt wird aber nicht durch mehr Biomasse, sondern bessere Bildung, undogmatische Aufklärung und Ermutigung zu vorurteilsfreier Erkenntnis erreicht.

August 22nd, 2017 by kritiker

daumen02

 

Kinostart: 07.09.2017

Die 24-jährige Mae Holland (Emma Watson) ist überglücklich. Sie hat einen Job in der angesagtesten Firma der Welt ergattert: beim „Circle“, einem Internetkonzern, der alle Kunden mit einer einzigen Internetidentität ausstattet, über die alles abgewickelt werden kann. Mae stürzt sich voller Begeisterung in die schöne neue Welt mit ihren lichtdurchfluteten Büros und High-Class-Restaurants, Gratis-Konzerten und coolen Partys. Während sie innerhalb der Firma immer weiter aufsteigt, wird sie vom charismatischen Firmengründer Eamon Bailey (Tom Hanks) ermutigt, an einem für den „Circle“ bahnbrechenden Experiment teilzunehmen. Die Teilnahme an dem Experiment und ihre Entscheidungen zugunsten des „Circles“ beeinflussen zunehmend das Leben und die Zukunft ihrer Freunde und Familie. Und dann ist da auch noch ihr mysteriöser Kollege Kalden (John Boyega)…

Mit Emma Watson, Tom Hanks, John Boyega, Karen Gillan, Bill Paxton, Ellar Coltrane
Regie und Drehbuch: James Ponsoldt

The-CircleWas zunächst den Anschein substantieller Kritik an totaler Überwachung und sozialen Netzwerken erweckt, entpuppt sich quälend langsam als undurchdachte Praktikantenfantasie: Anstatt das diktatorische System zu ändern oder wenigstens konsequent zu hinterfragen, setzt sich die Praktikantin an die Spitze. Unerträglich öde inszeniert.

 

August 17th, 2017 by kritiker

daumen025

 

Kinostart: 31.08.2017

Zach (Jannis Niewöhner) macht sich widerwillig auf in das Hochleistungs-Camp der Abschlussklasse. Im Gegensatz zu seinen Kommilitonen hat er kein Interesse daran, auf die renommierte Rowald Universität zu kommen. Obwohl sie ihn nicht versteht, ist die ehrgeizige Nadesh (Alicia von Rittberg) von dem Einzelgänger fasziniert und versucht, ihm näherzukommen. Zach wiederum interessiert sich mehr für das geheimnisvolle Mädchen Ewa (Emilia Schüle), das im Wald lebt und sich mit Diebstählen über Wasser hält. Als Zachs Tagebuch verschwindet und ein Mord geschieht, scheint der fragile Zusammenhalt der jugendlichen Elite an sich selbst zu zerbrechen. Nur der vermeintlich moralisch integre Lehrer (Fahri Yardim) versucht zu helfen, aber dafür ist es schon zu spät…

Darsteller: Jannis Niewöhner, Fahri Yardim, Emilia Schüle, Alicia von Rittberg Drehbuch: Alex Buresch, Matthias Pacht
Executive Producers: Martin Moszkowicz, Oliver Berben, Constantin Film Produzenten: Uli Aselmann, Sophia Aldenhoven, die film gmbh
Regie: Alain Gsponer

Jugend_ohne_GottDeutsche Near-Future-Fiction angelehnt an Horvaths Roman. Banalitäten und emotionale Unglaubwürdigkeiten werden von der doppelzüngigen Weltsicht in den Schatten gestellt, die vorgibt sozialkritisch sein zu wollen, aber existierende Vorurteile durch noch geistlosere ersetzt. Anstatt reiche Erben, werden Arbeiter als asozial schmarotzend bezeichnet – und das wird nie aufgelöst. Im Gegenteil, die Darstellung als heruntergekommenes Lumpenpack, das nicht mal in der Lage ist vernünftig zu kommunizieren, wird konkretisiert. Spenden und (eigennützig partikuläres) Mitgefühl durch ein paar reiche Außenseiter müssen für moralische Reinwaschung reichen. Systemkritik wird durch das Märchen vom ethisch empfindsamen reichen Erben ersetzt.

Juni 26th, 2017 by kritiker

daumen02

 

Kinostart: 06.07.2017

Im nunmehr dritten Teil bekommt es Gru mit seinem bisher unbekannten Zwillingsbruder Dru zu tun. Blöd nur, dass der nicht nur besser aussieht und mehr Haare hat, sondern auch erfolgreicher ist als Gru. Die beiden Zwillingsbrüder könnten unterschiedlicher nicht sein, doch als Superschurke Balthazar Bratt mit Vokuhila, großen Schulterpolstern und einem teuflischen Plan auftaucht, müssen Gru und Dru sich zusammen raufen…

Drehbuch: Cinco Paul, Ken Daurio
Regie: Pierre Coffin, Kyle Balda
Produktion: Illumination (Chris Meledandri, Janet Healy, Chris Renaud)

ich unverbesserlich 3Auf der Leinwand werden grundlos heftige Schmerzen zugefügt und ein Kind im Zuschauerraum zuckt verstört zusammen. Der Vater lacht hämisch und das Kind versteht: Jemandem Schmerzen zufügen ist lustig und gut. Im Verlauf der Handlung wird dieses Prinzip auf die Spitze getrieben: Es geht darum wie öde und sterbenslangweilig „Gutsein“ ist und wie großartig sinnloses „Bösesein“. Wobei Normen und Gesetze keinesfalls aus Notwendigkeit o.ä. übertreten werden, sondern einfach nur um „böse“, hinterhältig und gemein zu sein – „wegen des Kicks“. Das wird dann genauer veranschaulicht: Je rücksichtsloser das Autofahren beispielsweise, desto besser. Je asozialer das Schaden-zufügende Verhalten, desto euphorischer der Beifall. Wahrscheinlich weil auch gebetet wird, bekam der Film von der FSK eine Altersfreigabe ab 0 Jahren.

Juni 2nd, 2017 by kritiker

daumen015

 

Wertung für OV

Kinostart: 15.06.2017

Vor ihrem Siegeszug als Wonder Woman wurde die Amazonenprinzessin Diana zu einer unüberwindlichen Kriegerin ausgebildet. Erst von einem notgelandeten amerikanischen Piloten erfährt sie von den fürchterlichen Konflikten im Rest der Welt. Daraufhin verlässt sie ihre Heimat, weil sie überzeugt ist, dass sie der bedrohlichen Situation Herr werden kann. In dem Krieg, der alle Kriege beenden soll, kämpft Diana an der Seite der Menschen, entdeckt allmählich ihr volles Potenzial … und ihre wahre Bestimmung.

Darsteller: Gal Gadot, Chris Pine, Robin Wright, David Thewlis, Connie Nielsen, Elena Anaya
Patty Jenkins inszeniert das Drehbuch von Allan Heinberg nach der Story von Zack Snyder & Allan Heinberg und Jason Fuchs, sowie den Figuren von DC. WONDER WOMAN wurde von William Moulton Marston konzipiert. Produziert wird der Film von Charles Roven, Deborah Snyder, Zack Snyder und Richard Suckle. Als Executive Producers sind Stephen Jones, Geoff Johns, Jon Berg, Wesley Coller und Rebecca Steel Roven beteiligt.

Wonder WomanDie verklemmtesten Sittenwächter des viktorianischen Zeitalters waren vergleichsweise freizügig, Vollrausch-Straßenkämpfe unter Hooligans geradezu intellektuell. „Die Menschheit“ (jeder einzelne Mensch, der jemals gelebt hat) ist laut Drehbuchautoren total „verdorben“ – Differenzierungsvermögen Fehlanzeige. „Entscheidend ist, woran du glaubst“ ist die Devise der „Wonder Woman“. Und diese hohle Phrase füllt sie dann mit willkürlichem, brutalem Metzeln zahlloser Wehrdienstpflichtiger, ist sogar für einen einzigen Kuss zu prüde und schließt mit dem Fazit „Ich glaube an die Liebe“. Das passt in die schöne neue Welt: Liebe ist gleich Krieg, in dem die blind glaubenden Vorbilder/Helden je nach gerade passendem „Glauben“ (Geld, Religion, Führer – völlig egal an was) eingesetzt werden können und idealerweise je nach Bedarf ihr Leben opfern.