November 7th, 2013 at 00:23 by kritiker

 

In einer Welt der Zukunft, in der die Erde von Aliens bedroht wird, sucht das internationale Militär verzweifelt nach einem militärischen Genie, dem es gelingen kann, die überlegene Flotte des übermächtigen Gegners zu besiegen. Dazu rekrutiert Commander Mazer Rackham (Ben Kingsley) potentielle Kandidaten bereits im Kindesalter, um sie in einer Militärschule im All isoliert auf den Kampf gegen die Außerirdischen vorzubereiten. Trainiert werden die Kinder vom hochdekorierten Colonel Hyrum Graff (Harrison Ford), der immer auf der Suche nach einem würdigen Nachfolger für den legendären Commander Mazer Rackham ist. Unter den Kindern ist auch Andrew „Ender“ Wiggin (Asa Butterfield), ein ganz normaler Junge. Schon in kürzester Zeit meistert er die kompliziertesten und schwierigsten Aufgaben im Kampfsimulator und beweist großes strategisches Geschick. Plötzlich ruhen alle Hoffnungen auf die Rettung der Erde auf den Schultern dieses schüchternen und verschlossenen Jungen, der sich nichts sehnlicher wünscht als eine normale Kindheit. Wird die Rechnung des Militärs aufgehen? Oder wird das Kind unter der Last des Drills, der Einsamkeit und der Verantwortung zerbrechen?

Kinostart: 24.10.2013

www.enders-game-film.de 

Technisch gut gemachter Sci-Fi mit Denkansätzen. Ein elfjähriges „militärisches Genie“, das sogar rückwärts bis drei zählen kann, durchläuft eine militärische Ausbildung inklusive immer gleicher Stereotype. Das zieht sich über 2/3 der Gesamtlänge. Immerhin hat man sich ein paar unreife Gedanken über psychische Vergewaltigung in Kinderbootcamps, zukünftige Militärtechnik und Manipulation der Bediener gemacht. Jedoch nur bedingt kritisch und kaum emotional nachvollziehbar inszeniert. Monstrosität wird verharmlosend dargestellt und könnte schlimmstenfalls sogar als Notwendigkeit verstanden werden, es bleibt ein ungutes Gefühl.

Das kindliche „Genie“, mit Kommandogewalt über die gesamte irdische Weltraumflotte, findet heraus, dass es gut gewesen wäre, mit den Aliens einfach mal zu kommunizieren, bevor ihr Heimatplanet, auf dem sie friedlich gewohnt haben, von ihm präventiv vernichtet wurde. Er selbst wurde manipuliert, ansonsten hätte er natürlich niemandem Aua gemacht, das wäre ja auch völlig unmilitärisch. So weit so naiv harmlos das gedimmte Licht im Offiziersoberstüberl, würde nicht dauernd wiederholt, dass das Opfern der eigenen Leute (für eine coole Taktik) eine prima Sache sei. Die Romanvorlage wird Offiziersanwärtern vom US-Marine-Corps offiziell als Lesestoff empfohlen.

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